Die Sherbrooke Braut
vorstellen, wie das gehen soll.«
Dann, noch ehe er etwas darauf erwidern konnte, berührte sie ihn ganz zart mit den Fingerspitzen. Stöhnend zuckte er zusammen.
»Habe ich Ihnen weh getan?«
»Nein, es war köstlich. Aber berührt mein Glied nicht noch einmal, Alexandra, das könnte mich sonst in Verlegenheit bringen.« Douglas konnte es nicht fassen. Hier stand derselbe Mann, dem Ryder vorgeworfen hatte, er sei kalt wie ein Fisch, der Mann, der sich bei einem Engel noch beherrschen könnte. Es stimmte ja auch. Sein Lebtag hatte er noch nie um Beherrschung gerungen. Doch nun berührte sie ihn, und er war fast um den Verstand gebracht. Er war zu lange ohne eine Frau gewesen. Aber nein, das stimmte ja gar nicht.
»Aber Sie sind so...«
»So was?« keuchte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ihre Hände schwebten über ihm, mit gesenktem Kopf betrachtete sie ihn eingehend, als er sie plötzlich auf die Knie sinken sah. Sie machte Anstalten, seinen Penis in den Mund zu nehmen - und der Gedanke ließ ihn erschauern. In diesem Augenblick konnte er nicht mehr an sich halten. Jede Spur von Kaltblütigkeit war geschwunden. Ein Rausch überkam ihn. Er riß sie an sich und drückte sie heftig an seinen Körper.
»Ich begehre dich«, raunte er nahe ihrem Mund. »Öffne deine Lippen, jetzt, jetzt, ja, so ist’s richtig.« Sein warmer Atem blies ihr in den Mund, seine starken Hände streichelten ihren Rücken, dann kneteten sie ihre Hinterbacken. Er stöhnte in ihrem Mund auf, seine Zunge berührte ihre. Nun drückte er sie zu sich hoch. Hart und heiß fühlte er sich an. Seine Hände glitten über ihre nackten Beine, fieberhaft tasteten sie sich nach oben, bis er mit den Fingerkuppen schließlich ihre Scheide berührte. Sie schreckte zurück. Nun merkte er, sie hatte Angst. Sie war steif wie ein Brett.
Douglas gewann seine Fassung zurück. Zu hastig, er ging viel zu hastig vor. Das sah ihm gar nicht ähnlich. Er war bedächtig, vorsichtig, sehr überlegt, und doch führte er sich jetzt wie ein Wilder auf. Er, der wunderbare Liebhaber, jagte ihr eine Heidenangst ein. Ah, aber es verlangte ihn so sehr danach, ihren Spalt zu öffnen, jetzt, in dieser Sekunde, wollte er tief und fest in sie eindringen. Aber er hatte vor ihr geprahlt, er wäre kein rücksichtsloser Kerl. Verdammt, dabei hatte er sogar angegeben, wie gut er mit einer Frau umgehen konnte. Er mußte seine Fassung wiedergewinnen. Sie war Jungfrau, er hingegen ein erfahrener Mann, der wußte, wie man vorzugehen hatte. Dieses Grabschen und Betatschen und Herumgekeuche waren gewiß kein Zeichen großer Könnerschaft. Er holte tief Luft. Mit einem Schritt entfernte er sich von ihr. Dann packte er seinen Morgenmantel und schlüpfte hinein. Er würde keinen verfrühten Samenerguß haben und sie mit der Frage zurücklassen, weshalb er sich je als unübertrefflicher Bettgenosse gepriesen hatte.
»Tut mir leid«, sagte er mit rauher, heiserer Stimme. »Ich habe dich erschreckt. Tut mir leid.« Dann mußte er über sich selbst lachen. »Du wirst es nicht glauben, Alexandra«, fuhr er fort, wobei er an ihren Armen immer wieder auf und abstreichelte, denn er mußte sie anfassen, ihre Haut berühren. »Noch nie, bitte, glaub mir, war ich so außer mir, so verdammt rasend vor Begierde. Es ist die Wahrheit, und es erschreckt mich, daß ich die Beherrschung über mich verlieren konnte. Es gefällt mir ganz und gar nicht. Es sieht mir überhaupt nicht ähnlich. Du bist, ehrlich gesagt, nur eine Frau, wie alle anderen Frauen auch, außer der Tatsache, daß du meine Ehefrau bist. Ich belüge dich nicht, Alexandra. Nein, sieh mich nicht an, als wäre ich ein Ungeheuer. Ich lehne dich nicht ab, niemals. Bei dem einen Mal bin ich ein Esel gewesen. Heute nacht möchte ich es wiedergutmachen. Ich will dir nicht weh tun, dich nicht erschrecken. Großer Gott, deine Brüste sind wunderbar.«
Er atmete schwer, gerade so, als wäre er eben von den nördlichen Feldern Northcliffes zurückgerannt. Sein Glied war immer noch straff hochgereckt. Alexandra drückte ihre Handfläche gegen sein Herz. Rasendes Pochen. Er begehrte sie.
Und sie benahm sich wie eine dumme Pute und lag stocksteif in seinen Armen! »Bitte, Douglas, verzeih mir, daß ich mich fürchte. Ich werde mich nicht mehr wie eine Jungfrau benehmen.«
Er lachte, das verletzte sie. »Du bist aber eine Jungfrau.« Doch er bewunderte ihre begehrliche Bereitschaft. Immer noch etwas ängstlich, schien sie jedoch auch begierig zu
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