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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Entscheidungen zu treffen.«
    Mark wandte sich al-Scheichly zu und sagte ruhig: »Hasim, wäre es Ihnen lieber, wenn wir Sie nach El Minia ins Krankenhaus bringen?«
    »Bloß nicht!« Einen Moment lang blickte er Mark entsetzt an. »Wir sind zu nah dran. Die Entdeckung des Grabes wird mir als Verdienst angerechnet werden. Ich kann jetzt nicht aufgeben.«
    »Aber es geht Ihnen nicht gut …«
    »Es geht mir gut genug, um eine amtliche Entscheidung zu fällen.«
    Hasim atmete mühsam und keuchend. Sein Gesicht glänzte schweißgebadet. »Mrs. Halstead hat recht. Ich bin hierher geschickt worden, um die Regierung dieses Landes zu vertreten. Als Bevollmächtigter übernehme ich die volle Verantwortung … Dr. Davison, Sie können die innere Grabkammer öffnen …«

    Alles war vorbereitet. Eine Strickleiter war befestigt, die Kammer hell erleuchtet; Hämmer, Meißel und Sägen lagen an der Tür bereit.
    Die sieben kletterten einer nach dem anderen den Schacht hinunter, bis sie alle in dem vier mal vier Meter großen Vorraum standen und zu dem erstaunlichsten Wandgemälde aufblickten, das sie je gesehen hatten.
    »Das ist unglaublich!« stieß Halstead hervor. »Das ist einfach …« Seine Stimme erstarb.
    An der Wand vor ihm ragten übergroß und bedrohlich sieben furchteinflößende Gestalten zur Decke auf. Es waren Ungeheuer, phantastische Gebilde, halb Mensch, halb Tier. Jede Figur wirkte wie erstarrt, so daß man den Eindruck hatte, sie seien einst lebendig gewesen und wären mitten in der Bewegung überrascht worden: Eine der Gestalten hatte die Hand erhoben, als grüße sie; eine andere hatte beide Arme ausgestreckt, als wolle sie jemanden packen; eine dritte schwang eine Sichel über dem Kopf, bereit, sie niedersausen zu lassen. In Farben, die noch genauso leuchteten wie an dem Tag, als sie aufgetragen
    worden waren, standen die sieben Wächtergötter wie Zinnsoldaten in einer Reihe. Sie waren in strengem Profil dargestellt, und jeder von ihnen blickte mit einem drohenden Auge herab. Die sieben Dämonen, die das Grab bewachten.
    In der Mitte reckte sich ein nackter, muskulöser Mann, dessen eckiger Körper in glänzendem Gold gemalt war und dessen mächtige Arme an der Seite herabhingen. Das war Amun der Verborgene. Zu seiner Rechten stand die Göttin, die die Toten in Fesseln legt, eine feingliedrige, wohlgeformte Frau mit dem Kopf eines Skorpions, die zum Zeichen der Huldigung die Hand erhoben hatte. Daneben der Aufrechte, ein auf den Hinterbeinen stehendes Wildschwein mit menschlichen Armen. Das Ende dieser Reihe bildete ein Untier mit flammend roter Mähne und ebensolchen Augen, das Amun das Gesicht zuwandte und mit seinen vier Beinen zum Sprung anzusetzen schien. Es handelte sich um Seth, den Mörder des Osiris. Auf der anderen Seite von Amun, ebenfalls im Profil und dem Verborgenen zugewandt, stand Am-mut der Gefräßige, ein Scheusal mit den Hinterbeinen eines Nilpferds, den Vorderbeinen eines Löwen und dem Kopf eines Krokodils. Sein höhnisches Grinsen entblößte eine Reihe spitzer, scharfer Zähne. Hinter Am-mut folgte Akhekh der Geflügelte, eine Antilope mit Schwingen und einem Vogelkopf. Und als letzter kam Apep der Schlangenartige, ein sichelschwingender Mann, zwischen dessen Schultern sich anstelle eines Kopfes eine glänzende Kobra ringelte.
    Die vier Amerikaner und drei Ägypter starrten sprachlos vor Staunen auf das Wandgemälde, wobei jeder von ihnen den Blick wie gebannt auf das hypnotische Auge eines der Götter richtete. Niemand rührte sich von der Stelle; niemand wagte auch nur mit der Wimper zu zucken. Alle sieben hielten den Atem an.
    Halstead starrte mit Schrecken auf Amun, den goldenen Gott in der Mitte, den Dämon, der ihn in seinen Alpträumen heimgesucht hatte.
    Hasim, der sich auf Jasmina stützte, konnte die Augen nicht von der skorpionköpfigen Göttin wenden.
    Ron stand wie gelähmt vor Am-mut dem Gefräßigen, der ihn mit seinem Krokodilauge wie hypnotisch in Bann schlug. Alexis, die von dem roten, flammenden Haar Seths gefesselt war, flüsterte: »Sie sind so … lebensecht …«
    Marks Stimme klang gepreßt, das Sprechen fiel ihm schwer. »Durch die hermetische Versiegelung des Grabes sind die Farben frisch geblieben. Bald werden sie verblassen …«
    Niemand rührte sich.
    Die sieben Wächtergötter standen majestätisch und grauenerregend vor ihnen, drei Meter groß und bis ins kleinste Detail genau dargestellt – von den Falten der Lendenschurze bis zu den Brustwarzen auf

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