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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Ausgang und zog die Zeltplane beiseite. Draußen stand Alexis Halstead, die in ein schimmerndes, weißes Gewand gehüllt war.
    »Davison …«
    »Allah«, flüsterte Jasmina. »Das ist nicht ihre Stimme!«
    Mark faßte sich an den Kopf und stöhnte auf.
    »Was hast du, Mark?«
    »Es kommt zurück, kannst du es nicht hören?«
    Sie lauschte, und jetzt hörte sie es auch. Aus der Finsternis jenseits des Camps kam ein Zischen …
    Etwas wurde hoch in die Luft gehoben und sauste dann mit großer Wucht herab. Eine Axt, ein Schwert …
    »Bleib drinnen, Jasmina!«
    »Mark …«
    Er schob sie ins Zelt zurück und trat schwankend wieder hinaus. »Welcher ist es?« rief er, während er auf Alexis zutaumelte.
    »Es ist der, der für Euch bestimmt ist, Davison. Er kommt zu Euch.«
    »Nein!« Er wirbelte im Sand herum und schlug sich gegen die Schläfen. »Das glaube ich nicht! Das ist nicht wahr!«
    Ron erschien am Eingang des Dunkelkammerzelts. »Mark, was …« Er sah Alexis an, und ihm blieb der Mund offenstehen.
    »Nehmt Euch in acht, Davison! Bringt Euch in Sicherheit. Lauft zum Grab, denn dort liegt Eure Rettung.«
    Ron blickte verständnislos auf Alexis. »Was zum Teufel …«
    »Wenn wir wieder zum Leben erweckt sind, Davison, werden die Dämonen ins Reich der Finsternis zurückkehren. Aber Ihr müßt Euch sputen.«
    Das Zischen rückte vom Rand des Lagers immer näher.
    Im nächsten Moment trat es ins Licht.
    Mark erstarrte vor Schreck. Das Wesen hatte die Gestalt eines Mannes, breitschultrig und schmalhüftig, doch wo man Hals und Kopf vermutet hätte, wand sich zwischen den Schultern eine dicke Schlange empor, eine Kobra, die sich angriffsbereit aufgerichtet hatte. Das Ungeheuer zögerte und blieb unsicher schwankend stehen. Im Schein einer Außenlaterne waren seine Umrisse deutlich zu erkennen: die nackte, muskulöse Brust, der faltige Lendenschurz, die sehnigen Arme, der glänzende, schuppige Körper der Schlange, der sich vor-und zurückbewegte, während ihre grünen Augen gefährlich funkelten.
    Dann bemerkte Mark, daß das Ungeheuer in einer Hand eine lange, gebogene Sichel trug, die im Licht der Laternen glitzerte. »O Gott!« schrie Ron. »Lauf, Mark! Lauf!« Die grünen Augen der Schlange richteten sich auf Mark, und das Monster bewegte sich auf ihn zu.
    Mit langen, entschlossenen Schritten kam das Ungeheuer immer näher, wobei die Kobraaugen Mark in hypnotischer Erstarrung in Bann hielten. Er war sich nicht bewußt, daß Ron und Jasmina hinter ihm vor Entsetzen kreischten. Ihre Schreie verhallten ungehört.
    Als das Scheusal nur noch wenige Meter von ihm entfernt war, hob es einen Arm und schwang die große Sichel über dem Schlangenkopf.
    Alexis rief: »Rettet Euch, Davison …«
    Mark starrte zu den blitzenden Reptilienaugen auf; sie wirkten wie glühende Smaragde. Die schmale, an der Spitze gespaltene Zunge schnellte aus dem Maul des Ungeheuers vor und zurück.
    Mit hocherhobener Sichel trat das grauenvolle Untier näher. Mark blickte weiter wie gebannt zu ihm auf und bog den Kopf zurück, als der drei Meter große Dämon nun direkt vor ihm stand. Die Sichel reflektierte das Licht der Laternen und blitzte auf, als der Griff der Dämonenhand sich fester um sie schloß. Im nächsten Augenblick holte das Monster aus, und die Sichel sauste nieder.
    Mark hörte: »Effendi!«, und jemand warf sich auf ihn. Die Wucht des Aufpralls streckte ihn zu Boden. Mark schüttelte den Kopf und stützte sich auf die Hände. Er starrte zu dem Ungeheuer auf, das Abdul mit seiner freien Hand den Turban vom Kopf schlug.
    Abdul reagierte nicht rechtzeitig, denn schon hatte ihn eine gewaltige Faust an den Haaren gepackt und hochgerissen. Der Ägypter schrie auf. Er wand sich unter dem festen Griff und versuchte sich freizukämpfen, während an einer anderen Stelle ein unsichtbarer Auslöser betätigt wurde. Ein Blitzlicht leuchtete auf, als die Sichel mit sirrendem Ton niederging und Abduls Hals durchtrennte.

    Mark mußte sich krampfhaft festhalten, um gegen die plötzlichen Zitteranfälle anzukämpfen, die ihn immer wieder überkamen. Er war allein im Speisezelt.
    Er hörte ein Geräusch am Eingang und sprang auf. Doch als er sah, daß es nur Jasmina war, sackte er wieder in sich zusammen. Seine Stimme klang rauh, als er fragte: »Wie geht es ihnen?«
    Sie ließ sich auf die Bank ihm gegenüber sinken. »Mr. Halstead hat seine Frau ins Bett gebracht. Er hat die ganze Sache von seinem Zelt aus beobachtet, und als Mrs. Halstead

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