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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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stehen und wog die Waffe in der Hand. Dann schleuderte er sie aufs Bett, griff nach seinem Hemd und rannte ebenfalls hinaus.
    Sie saßen bereits in einem Landrover, als Mark sie einholte. Sanford lehnte den Kopf gegen das Fenster; Ron hatte hinter dem Steuer Platz genommen. Jasmina stand händeringend daneben. Als sie Mark kommen sah, rannte sie ihm entgegen. »Ich konnte sie nicht aufhalten! Er darf nicht wegfahren! Er ist zu krank, laß sie nicht fahren, Mark!«
    Er schaute auf Halsteads Hemd, das bereits blutbefleckt war. »Seien Sie doch vernünftig. Geben Sie mir nur eine Stunde. Dann werden die Polizei und ein Arzt hier sein …«
    Als der Geländewagen anfuhr, schrie Mark sie noch einmal an. Dann wandte er sich zu Jasmina um. »Du bleibst hier bei Mrs. Halstead.« Er stürzte zu dem verbleibenden Landrover.

    Fünf Minuten später hielten die Landrover jäh in einer Wolke aus Staub und Sand. Niemand wartete, bis die Sicht wieder klar war. Halstead und Ron sprangen heraus und rannten auf den Fluß zu.
    »Wartet doch!« brüllte Mark, der sich ihnen an die Fersen heftete. »Kommt mit mir zum ›Umda ! Dort seid ihr sicher!«
    Ron rief über die Schulter zurück: »Komm du mit uns, und mach deinen Anruf von Mellawi aus!«
    Mark starrte ihnen nach und ballte die Fäuste. Dann lief er zum Haus des ›Umda.
    Im Dorf war es seltsam still. Die engen Gassen waren wie ausgestorben. Nicht ein einziges Kind spielte im Sand. Die Hauseingänge waren mit Stöcken und Stoffbahnen versperrt. Kein Laut drang aus den dunklen Fensterlöchern. Die Felder waren ebenfalls verwaist, die Pflüge standen herum. Nur der Wind flüsterte durch die Lehmziegelbehausungen.
    Als Mark das Haus des ›Umda erreichte, stellte er fest, daß die Tür verschlossen und die Fenster mit Stroh ausgestopft waren. Mark klopfte zunächst laut und vernehmlich an und versuchte dann, die Tür aufzustoßen. Das Haus war fest verriegelt.
    Er wandte sich ab und folgte dem Pfad zum abgelegenen Wohnhaus von Constantin Domenikos. Doch an diesem Morgen spielten keine Kinder im Hof. Fenster und Türen waren zugenagelt.
    Mark stemmte die Hände in die Hüften und schaute hinaus auf die verlassenen Felder. Ein einsamer Büffel kaute träge an einem Grasbüschel.
    Mark marschierte zurück zu dem weißgetünchten Haus des ›Umda. Er hämmerte gegen die Tür und schrie: »Kommt schon heraus, ich weiß, daß Ihr da drin seid! Ich werde nicht gehen, bevor ich mit Euch gesprochen habe!«
    Er hielt inne und horchte. Der heulende Wind fegte über den winzigen, ausgestorbenen Platz.
    »Gott verdammt!« brüllte er. »Ich muß dringend Euer Telefon benutzen! Es handelt sich um eine offizielle Angelegenheit, Hagg. Wir müssen dringend die Behörden anrufen und brauchen dazu Euer Telefon!«
    Noch immer rührte sich nichts. Ringsumher herrschte eine Totenstille, und ihn überfiel das ungute Gefühl, daß er von hundert unsichtbaren Augen beobachtet wurde.
    Dann hörte er, wie jemand durch die engen Gassen, die zum Haus des ›Umda führten, auf ihn zugerannt kam. Mark fuhr herum und machte sich auf das Schlimmste gefaßt. Einen taumelnden Halstead stützend, erschien Ron Farmer auf dem Platz.
    »Was ist passiert?«
    »Sie weigern sich, uns überzusetzen«, stieß Ron aufgeregt hervor. »Wir haben ihnen tausend Dollar angeboten, aber sie wollen uns partout nicht auf die andere Seite des Flusses bringen! Sie sagen, daß sie mit uns untergehen würden!«
    »Wie viele Männer sind unten am Nilufer?«
    »Nur die Eigentümer der Feluken.« Ron sah sich um. »Wo ist der ›Umda? Wo sind die ganzen Leute?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Oje!« entfuhr es Ron, der über Marks Schulter spähte. Mark drehte sich um und sah sich vier hochgewachsenen Fellachen gegenüber, die langsam auf sie zukamen. In den Händen hielten sie schwere Knüppel.
    »Wo ist der › Umda ?« fragte er auf arabisch.
    Die vier Männer blieben vor der Tür zum Haus des ›Umda stehen.
    »Wir bitten darum, das Telefon des Haggs benutzen zu dürfen!«
    Dann begann einer von ihnen zu sprechen. Er ließ laut und erregt einen beinahe endlosen Wortschwall auf sie niedergehen. Mark unterbrach ihn ärgerlich. Als er ein paar Fragen und Antworten mit ihnen gewechselt hatte, stöhnte Mark auf und ließ ein wenig die Schultern hängen.
    Halstead, dem das Blut aus den Mundwinkeln trat, fragte: »Worum geht es hier?«
    »Sie sagen, als der letzte Ghaffir vor kurzem im Dorf haltmachte, versuchte der ›Umda den Ma’mur zu

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