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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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um Ihnen … ähm, sagen wir, beim Vertrieb Ihrer Ware behilflich zu sein.«
    Es herrschte einen Augenblick Stillschweigen. Dann ließ Mark sich langsam wieder auf seinem Platz nieder. »Ware?« fragte er verblüfft.
    Constantin Domenikos beugte sich vor, wobei er fast von dem Stein rutschte, und senkte die Stimme. »Sie haben doch schon früher in Ägypten Ausgrabungen durchgeführt, Dr. Davison. Sie brauchen mir nichts vorzuspielen. Sie wissen ganz genau, wovon ich spreche.«
    Mark spürte, wie Ron unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte. »Ganz recht, Mr. Domenikos, ich habe schon früher in Ägypten gearbeitet, und ich bin auch schon früher mit Menschen Ihres Schlages zusammengetroffen. Ich sage Ihnen daher klipp und klar, daß Sie bei mir keinen Erfolg haben. Ich lasse mich nicht auf derartige Geschäfte ein. Und außerdem wissen Sie nicht einmal, wonach ich suche. Sie wissen nicht, daß es gar keine Ware geben wird.«
    Der Grieche ließ sich nicht beirren. »Dr. Davison, mein Vater lebte in diesem Tal, bevor ich geboren wurde, und sein Vater vor ihm. Ich habe die Erzählungen der Alten gehört. Es sind Mythen und Legenden daraus entstanden. In meiner Jugend hielt ich sie vielleicht noch für Ausgeburten blühender Phantasie, doch heute denke ich anders
    darüber. Es gab hier einmal vor langer Zeit eine verbotene Zone. Vielleicht weiß ich doch, wonach Sie suchen, Dr. Davison, und vielleicht weiß ich auch, daß Sie gute Aussichten haben, etwas sehr Wertvolles ans Tageslicht zu bringen.«
    Mark gab sich alle Mühe, seine Abscheu zu unterdrücken.
    »Erstens einmal, Mr. Domenikos, geht Sie das, wonach wir suchen, nicht das geringste an. Zum zweiten, falls wir wirklich irgend etwas finden, wird es ganz bestimmt nicht auf dem Schwarzmarkt für Antiquitäten enden. Sie sind an den falschen Mann geraten.«
    »Dr. Davison, ich bin nur ein armer Grieche, aber ich kann Ihnen eine Menge Geld einbringen. Es gibt Leute in Paris und Athen, die …«
    Mark stand unvermittelt auf. »Sie sind eine schleimige Kröte, Domenikos. Gehen Sie zurück unter den Felsen, unter dem Sie hervorgekrochen sind.«
    Den Mund des Griechen umspielte ein frostiges Lächeln.
    »Verzeihung, Dr. Davison, aber es stimmt nicht, daß ich an den falschen Mann geraten bin. Ich weiß, daß Wissenschaftler jämmerlich unterbezahlt sind und daß Ihr Gehalt unmöglich Ihrem Ehrgeiz entsprechen kann. Wir haben alle unseren Preis, Dr. Davison, auch Sie, und ich weiß, daß Sie mir zustimmen werden, wenn Sie den Inhalt des Vertrages hören, den ich Ihnen gerne unterbreiten möchte.«
    Mark sah zu Ron hinunter, der sitzen geblieben war. »Wie sagt man ›Verpiß dich‹ auf griechisch?«
    Constantin Domenikos erhob sich gewandt, noch immer lächelnd und mit zermürbender Selbstgefälligkeit. Auf seinen Wink hin sprang der Junge in der Galabia auf und faßte den Zügel des Kamels.
    »Ich denke, es ist nur recht und billig, Sie davor zu warnen, Dr. Davison, daß es im Tal auch Leute gibt, die Ihr Kommen alles andere als begrüßen.«
    »Wer zum Beispiel?«
    »Die Alten, diejenigen, die sich noch an den Schrecken erinnern, der vor vielen Jahren in dieser Gegend umging. Ich halte die Ohren offen, Dr. Davison. Die Alten sprechen leise und furchtsam, wenn sie unter sich sind. Vor hundert Jahren fanden hier sieben Ausländer unter grausigen Umständen den Tod. Auch sie versuchten, das zu finden, wonach Sie jetzt suchen. Und Ihre Gruppe besteht ebenfalls aus sieben Mitgliedern, nicht wahr?«
    Mark spürte, wie er stocksteif wurde. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Ich denke schon, daß Sie es wissen. Was mich betrifft, so bin ich Geschäftsmann und schenke den Legenden keinen Glauben. Aber die Alten sind abergläubisch. Sie munkeln, daß Sie die Dämonen wieder freisetzen werden und daß alles wie zuvor in einer Katastrophe enden wird.«
    »Verschwinden Sie, Domenikos.«
    »Ich werde nicht wiederkommen, Dr. Davison«, erklärte der Grieche, als er das Reittier bestieg, »denn das nächste Mal werden Sie mich aufsuchen. Sie werden meine Hilfe noch einmal dringend benötigen, das kann ich Ihnen versichern.«
    Ron und Mark sahen ihm nach, wie er auf dem Rücken seines Kamels gemächlich in die Nacht hinaus schwankte. Dann blickte Mark wieder zum Lager hinüber. »Komm, Ron, wir wollen uns noch ein paar Stunden aufs Ohr legen. Morgen beginnen wir mit der Suche.«

    Hasim al-Scheichly tat sich schwer damit, seinen Bericht zu verfassen. Er wußte, daß seine

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