Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
Vom Netzwerk:
unverändert. »Es wäre mir eine große Ehre, Ihrer Expedition behilflich sein zu können. Aber bitte«, er spreizte seine wurstigen Finger, »können wir uns nicht an einem … äh, geeigneteren Ort unterhalten?«
    »Dieser Ort ist so gut geeignet wie jeder andere. Nehmen Sie Platz, Mr. Domenikos.«
    Der Grieche sah sich um und ließ sich dann auf einem großen Stein den Amerikanern gegenüber nieder.
    »Meine Expedition ist mit allem Notwendigen versorgt«, erklärte Mark.
    »Die Vorräte könnten zur Neige gehen, Dr. Davison.«
    »Mein Vorarbeiter wird darauf achten, daß dies nicht geschieht.«
    »Er kann aber nicht alle, wie soll ich sagen, Mißlichkeiten voraussehen, die eintreten können.«
    »Zum Beispiel?«
    Der Grieche holte tief Luft. »Es gehen Gerüchte um, Dr. Davison, daß in diesem Land bald Krieg ausbricht. Wir leben in unruhigen Zeiten. Das zerbrechliche Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel könnte in Gefahr geraten. Extremistische Palästinenser … Ich bin ein Mensch, der im Hinblick auf die Zukunft lebt, Dr. Davison. Ich rechne mit dem Schlimmsten und bereite mich darauf vor.«
    »Könnten Sie bitte zur Sache kommen?«
    »Nun, Dr. Davison, ich denke, daß in nächster Zeit folgendes geschehen wird: Die palästinensischen Freiheitskämpfer werden einen Angriff auf die Ägypter durchführen und dem Ganzen den Anschein
    geben, als handele es sich um einen Anschlag der Israelis. Der ägyptische Präsident wird zum Gegenangriff auf Israel übergehen, und das empörte Israel wird mit seiner ganzen Streitmacht zurückschlagen. Ihr Land, Dr. Davison, wird Israel in dem Glauben, daß Ägypten den Krieg angezettelt hat, zu Hilfe eilen. Die diplomatischen Beziehungen werden abgebrochen, Präsident Carters Friedensabkommen wird untergraben, und dieses Land wird auf einen Schlag in den blutigsten Kampf verwickelt sein, den es seit den Tagen der Pharaonen erlebt hat.«
    Mark klopfte seine Pfeife gegen die Schlammziegelmauer und meinte, während er seinen Tabaksbeutel hervorholte: »Das ist wohl ein bißchen weit hergeholt, Mr. Domenikos, aber selbst wenn Sie recht behielten, warum kommen Sie deswegen zu uns?«
    »Wenn der Krieg ausbricht, werden Sie in Ägypten Freunde brauchen.«
    »Wir haben Freunde.« Mark drehte an seinem Feuerzeug und hielt die Flamme an den Tabak. In dem kurz aufleuchtenden Lichtschein sah er den berechnenden Blick in den Augen des Griechen.
    »Aber Sie werden auch welche in der näheren Umgebung brauchen«, fuhr der glattzüngig fort. »Sicherlich sind Ihnen die Feindseligkeiten zwischen El Till und Hag Qandil nicht unbekannt. In den letzten paar Jahren herrschte in diesem Tal ein unstabiler Friede, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bevor es wieder zu Zusammenstößen kommt. Sie könnten dabei leicht zwischen die Fronten geraten, Gentlemen, denn sie werden Sie als Schachfigur benutzen, und jede Seite wird Sie zu ihrem Verbündeten machen wollen. Sie werden Arbeitskräfte verlieren, und dann werden die streitenden ›Umdas Ihnen Forderungen stellen.«
    »Die Polizei des Ma’mur weiß, wie sie mit diesen Leuten zu verfahren hat.«
    »Gewiß, aber sie schreitet üblicherweise erst dann ein, wenn schon beträchtlicher Schaden angerichtet worden ist.«
    »Und Sie, Mr. Domenikos, bieten uns selbstverständlich Ihre Hilfe an, weil Sie eine neutrale Partei sind. Mit Ihnen auf unserer Seite kann uns gar nichts passieren. Richtig?«
    »Sie beeindrucken mich, durch Ihre schnelle Auffassungsgabe, Dr. Davison.«
    Mark stand auf und streckte sich. »Nun, wir brauchen Ihren Schutz nicht, Mr. Domenikos, und auch nicht Ihre Drohungen.«
    »Aber bitte, Dr. Davison, nicht doch. Setzen Sie sich wieder. Sie haben mich ja noch gar nicht zu Ende gehört. Bei meiner Seele, ich bin nicht hergekommen, um Ihnen Angst einzujagen oder Ihnen zu drohen! Ich habe mich wohl völlig falsch dargestellt!« Domenikos schlug sich gegen seine faßartige Brust. »Bitte lassen Sie mich ausreden, Dr. Davison.«
    Mark blieb stehen. »Sie haben genau drei Minuten Zeit.«
    »Ich wollte mich eigentlich mit Ihnen über geschäftliche Angelegenheiten unterhalten, Dr. Davison. Darin kann ich Ihnen wirklich nützlich sein. Das andere«, er winkte mit seiner dicklichen Hand ab, »das war doch nur müßiges Gerede. Natürlich, wenn es Schwierigkeiten gibt und Sie Hilfe brauchen, dann kann ich Ihnen helfen. Aber eigentlich bin ich heute abend gekommen, um Sie wissen zu lassen, daß ich Ihnen jederzeit zur Verfügung stehe,

Weitere Kostenlose Bücher