Die sieben Schätze des Yoga
Bewusstseinszustands offenbarte, wurde mir klar, dass TriYoga dem Wohl anderer dienen sollte. Die Schüler baten mich, zu lehren, was sie durch diesen Körper während dieser Erfahrungen fließen sahen. Es war die spontane Offenbarung von TriYoga, nicht etwas, was ich mir ausgedacht oder zu unterrichten beschlossen hätte. Jedes Zeichen schien den Weg zu weisen. Es war ein natürlicher Prozess der Enthüllung, der dazu diente, die Grundsätze des Yoga mitzuteilen, noch ehe ich etwas von Yoga gehört hatte. Das begann bereits im Kindesalter, als sich mir meine Freunde zu verschiedenen spirituellen Aktivitäten anschlossen. Ich habe ihnen damals von der feinstofflichen Welt erzählt und davon, wie wichtig es ist, sich nicht an weltliche Dinge zu hängen. Ich spürte, dass es etwas viel Größeres gibt und dass wir auf diese Erde gekommen sind, um es zu entdecken. Diese Eingebungen fingen an, noch bevor ich eingeschult wurde, als ich still und zurückgezogen an einem dunklen Ort in der Nähe meines Zuhauses saß; zu lehren war also schon immer Teil von mir. Es kommt tief aus meinem Bewusstsein.
Yoga ist die universelle Sprache. Ich empfinde es als einen Segen, diese ureigenste Art des Seins mit anderen teilen zu können. Yoga ist das größte Geschenk, das man teilen kann. Es ist eine Chance für reinen Karma-Yoga (siehe Kasten rechts), für selbstlosen Dienst, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Oft habe ich Yogalehrer sagen hören, sie seien angenehm »überrascht« gewesen, dass sie eine innere Berufung spürten, den Yoga-Lebensstil im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten mit anderen zu teilen. Es gibt bei uns ein Sprichwort: »Es gibt einen Lehrer für jede Ebene.« Heute sehen wir in der Welt des Yoga, wie Yogalehrer (die das ganze Yogasystem lehren) und Yogaübungsleiter (die vor allem Asana lehren) erwachen und dieser inneren Berufung folgen, das zu teilen, wozu die Stimme des Yoga sie inspiriert hat.
»Dieser Körper«, sagt Kaliji oft von ihrem Körper. Sie will damit ausdrücken, dass er ein Gefäß oder ein Werkzeug ist, das dazu dient, den göttlichen Willen zum Ausdruck zu bringen. Ihrer Wahrnehmung nach unterliegt es nicht ihrem Einfluss, was im Yoga mithilfe ihres Körpers – durch Asanas und Mudras – gezeigt und verdeutlicht werden soll.
Karma-Yoga ist der Yogaweg des selbstlosen Handelns. Selbstlos meint, dass man das eigene Tun dem Göttlichen bzw. einen höheren Zweck widmet, um zu verhindern, dass die Bedürfnisse des Egos – unsere Begierden, unsere Abneigung oder unser Selbsterhaltungstrieb – zur einzigen Triebfeder unseres Handelns werden.
Wie hast du deine eigene Form des Yoga – den TriYoga – entwickelt?
Ich hätte nie erwartet oder erträumt, dass so etwas geschehen würde. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, Hatha-Yoga zu unterrichten. Deshalb habe ich mich auch nie darum bemüht, eine Yogalehrer-Ausbildung zu machen. Als ich jung war, lehrte ich auf ganz natürliche Weise eine Philosophie, die die Weisheit des Yoga einschloss, obwohl mir Yoga zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war. Bereits als kleines Kind wurde ich von Meditation angezogen. Meine ganze Kindheit hindurch widmete ich meine Zeit der intensiven Selbsterforschung, immer auf der Suche nach einer Antwort auf die Fragen »Warum sind wir hier?« und »Wer bin ich?«.
Jedes Mal wenn ich mir diese Fragen stellte, breitete sich in mir ein glückseliges Gefühl aus. Dieses gute Gefühl war die treibende Kraft, die mich veranlasste, instinktiv still dazusitzen und ganz einzutauchen in die innere Ruhe. Den unendlichen, stillen Momenten und den Selbstbefragungen nach dem »Wer bin ich?« folgte der Tag, als die Mutter Göttin in Form einer universellen Energie in mir erweckt wurde.
Im Moment des ersten Kundalini-Erwachens fragte ich das Göttliche innig und von ganzem Herzen im Gebet: »Was ist der Ursprung des Glücks?« Was folgte, war die lautlose Antwort in Form der Kundalini: eine Bewegung vom Anfang meiner Wirbelsäule, dem Steißbein, bis zu meinem Schädeldach. Über 12 Stunden löste sich das »Ich« auf und tauchte ein in diese universelle Energie. Es gab keine Gedanken, kein Gefühl für Zeit. Nur der selige Fluss der Energie, der die Quelle des Glücks offenbart. Aufgrund dieser Erfahrung hat Jñana – inneres Wissen – meinen Geist gefüllt, und mein Leben begann, diese innere Wahrheit widerzuspiegeln.
Fünf Jahre später, als dieser Körper 25 Jahre alt war, unterrichtete ich eine Meditationsklasse. An
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