Die sieben Schätze des Yoga

»Seins-Bewusstseins-Seligkeit«. Es ist der Zustand von Glückseligkeit, der sich einzig darauf gründet, dass man bewusst das eigene Da-Sein erfährt. Dazu sollte man wissen, dass es in Indien als eine große Gnade gilt, wenn man als Mensch wiedergeboren wird, weil nur der Mensch sich seiner selbst bewusst sein kann.
    Hast du eine oder mehrere TriYoga-Übungen, die du bevorzugst oder die du für besonders wichtig hältst?
    Es gibt eine universelle Dreifaltigkeit, die sich in unseren drei Körpern manifestiert: im kausalen, feinstofflichen und physischen Körper. Um eine bewusste Veränderung herbeiführen zu können, muss man sich jedes einzelnen Moments gewahr sein, also sich in Achtsamkeit üben, denn dies erhöht die Wahrnehmungsfähigkeit in jedem dieser Körper.
    Wir haben uns viel zu lange auf die Verwirklichung weltlicher Dinge beschränkt, indem wir den Gelüsten von Körper und Geist hinterherjagten. Der Yoga, dessen Wissen alles berücksichtigt, gibt uns die Möglichkeit, Körper und Geist zu dem Ort werden zu lassen, an dem der Prana – die wundervolle Intelligenz der Bewusstseinskraft – wirksam werden kann. Erst dann, wenn wir sie durch uns durch wirken lassen, werden wir auch in der Lage sein, unser höchstes Potenzial auszudrücken. Unsere Übungspraxis auf ein Asana, ein Pranayama oder eine Technik zu beschränken, wird den Bedürfnissen aller drei Körper nicht gerecht.
    Wenn ich jedoch nur eine Übung wählen dürfte, so wäre es definitiv, eine angemessene Ernährung zu kultivieren. Eine rein vegetarische Ernährung oder eine Ernährung auf pflanzlicher Basis steht für die drei Pfeiler der Gewaltlosigkeit (Ahimsa): menschliche Gesundheit, Tierrechte und Ökologie. Wir ernähren uns von Tieren, die vermeintlich von geringerer Intelligenz sind, berauben dabei Mutter Erde ihrer natürlichen Ressourcen, um damit Tierfabriken zu unterstützen. Es ist an der Zeit, den Seelen in den wunderschönen Tieren die Möglichkeit zu geben, ihr Schicksal zu leben, und im Zuge dessen dabei zu helfen, den Planeten zu heilen und unsere Gesundheit zu verbessern. Ich empfehle eine reine Ernährung für das Wohl aller. Mit dieser einen sehr wichtigen Umstellung werden wir erfahren können, wie sich die Welt zum Besseren ändert.
    Eine vollständige Yogapraxis für Körper und Geist ist notwendig für die Weiterentwicklung. Jeder Mensch ist einzigartig in dem, was am wichtigsten ist für einen nächsten Schritt in der Evolution. Sadhana, der Weg des Yoga, bietet einen gut durchdachten Zugang, um dieses Ziel zu erreichen. Wir müssen aktiv werden und nicht nur über die Wunder des Yoga reden. Eine Yogapraxis muss sich aus der täglichen Praxis eines gelebten Yoga ergeben. Essen, ohne andere zu essen, ist mir das Wichtigste.
    Reguliere den Atem, denn der Atem transportiert deine Lebensenergie (Prana). Behandele andere mit Mitgefühl. Ohne Mitgefühl wird es kein Morgen geben. Mitgefühl muss eine allgemeingültige Sprache sein.
    Noch mal möchte ich hier festhalten, dass es nicht nur eine Technik oder Methode gibt. Eine vollkommene Veränderung ist erforderlich.
    Gibt es Ratschläge, die du gerne der Yogagemeinschaft geben möchtest?
    Üben, üben, üben! Nichts kann gleich bleiben. Entweder wir bewegen uns vorwärts, oder wir fallen zurück. Wir beobachten, wie Yoga in den verschiedenen Medien vermittelt wird. Aber anstatt zu versuchen, mittels der Medien zu lernen, sollte man immer die direkte Erfahrung suchen. Bloßes Nachplappern aus einem Buch ist nicht genug. Wir müssen das ursprüngliche Anliegen des Yoga zu leben lernen. Dies ist nur möglich durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung, ein Wachstum aufgrund von Selbstreflexion und indem wir die höhere Wahrheit einladen, Teil unseres Lebens zu werden. Lehrt nur, wonach ihr lebt.
    Die Reinigung des Geistes von alten, schädlichen, Leid erschaffenden Mustern ist die größte Lehre. Von dort aus ergibt sich der ganze Rest.
    Kaliji, die sehr naturverbunden ist, übt am liebsten unter freiem Himmel.
    Praktiziere, übe, wachse, und du wirst Yoga leben. Dies wird niemals aufhören. Ansonsten ist es, als führe ein Blinder den anderen. Das ist die alte Schule. Nun ist es an der Zeit für alle, ihre Wahrheit zu finden, die zeitlose Wahrheit, tief im Inneren. Dafür müssen wir den Weg der universellen Ethik beschreiten und erlauben, dass Mitgefühl und zeitlose Weisheit uns leiten. Es werden Lehrer auf allen Ebenen gebraucht, im Bereich der Gesundheitspflege, für