Die sieben Schätze des Yoga
nicht vertraut waren. Aber das interessierte die Kraft nicht, die durch sie hindurchströmen wollte, denn sie erschien immer wieder, bis sich Kaliji entschloss, diese Wendung in ihrem Leben zu akzeptieren. In der Folge verband sie den Yogaweg der Meditation und das Wissen der alten Weisheitstexte zu einem System, dem TriYoga.
Tri kommt von trinity, »Dreiheit«. Im indischen Denken ist alles, was die Schöpfung ausmacht, geprägt und durchdrungen von diesem »Dreiklang«:
• drei Qualitäten der Seele – (Da-)Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit;
• drei Hüllen, die unser Wesen bilden – der physische (grobstoffliche) Körper, der (feinstoffliche) Energiekörper und der Kausalkörper (der Mentalkörper);
• drei Energien – Sattva (Gleichgewicht), Rajas (Aktivität) und Tamas (Stabilität), die die Grundqualitäten der gesamten Schöpfung darstellen.
Die »trinity« des TriYoga bezieht sich auf diese Aspekte, konkret auf die Verbindung von Asanas, Pranayama und Mudras des Hatha-Yoga, die Kaliji zu einem speziellen, siebenstufigen System zusammenfügte.
Kundalini ist die bewusste und intelligente Kraft, die in jedem Menschen angelegt ist. Normalerweise »schläft« sie als ruhendes Bewusstseinspotenzial am unteren Ende der Wirbelsäule. Durch Yogaübungen kann sie erweckt werden. Es heißt, dass sie dann im Inneren der Wirbelsäule durch die Chakras aufsteigt und dabei nach und nach das Bewusstsein für alle Aspekte des Seins erhellt und erweitert.
Prana wird im Yoga die Lebenskraft genannt – eine intelligente und bewusste Kraft, die das Werden, Bestehen und Vergehen aller Schöpfung im gesamten Kosmos reguliert.
Die Befreiung der Kundalini
Das Fließen der Energie, die Erweckung des Prana, der innere Flow – das ist ist die Grundlage des TriYoga.
In den TriYoga-Flows gleiten die Asanas sanft ineinander über – auf die fließenden Übergänge wird beim Üben großen Wert gelegt. Die Entspannung erfolgt nicht zwischen den Asanas, sondern entsteht während des Übens. Die Praxis basiert einerseits auf dem Hatha-Yoga und ist andererseits inspiriert durch die Erfahrung des inneren Strömens der befreiten Kundalini.
Seit 1980 hat Kaliji unzählige neue Flows und Mudras »empfangen«, mit denen Devi – die große göttliche Mutter – durch sie wirkt wie durch einen Kanal oder ein Werkzeug. Dies wird von Kaliji gleichermaßen als Gnade und als Verpflichtung empfunden. Die Verpflichtung wird erfahrbar, wenn man die Methode lernt, denn sie ist sehr durchdacht und in viele kleine Lernschritte strukturiert. Die überirdische Inspiration wird spürbar und sichtbar, wenn man Kaliji beim Üben der Flows und vor allem der Mudras zuschaut. Viele der äußerst komplexen Fingerhaltungen, an denen normale Menschen ewig rumrätseln, entstehen bei ihr wie von allein. Ihre Finger scheinen sich wie durch Magie unaufhörlich in immer neue Formen umeinanderzulegen. Kaliji wird von ihren Schülerinnen und Schülern als Meisterin verehrt. Mehr als bei allen anderen Yogis und Yoginis – mit Ausnahme von Gurmukh – sorgt ihre Umgebung dafür, dass sie sich ganz der Yogapraxis und dem Lehren widmen kann. Wenn man sie im Kreis ihrer Schüler erlebt, dann scheint sie jedoch Freundin und Wegbegleiterin zu sein, die sich fürsorglich und hingebungsvoll um das Wohl dieser Menschen sorgt. Deswegen heißt sie wohl Kali – wie ein Aspekt der großen göttlichen Mutter –, deren lichtvolle und mütterliche Seiten sie lebt und verkörpert.
Der Fokus dieses Yogawegs
• Die Lebensenergie von Blockierungen befreien und zum Fließen bringen.
• Die Reinigung der drei Körper von Eintrübungen, die durch die Ereignisse des Lebens und die daraus resultierenden mentalen Muster entstanden sind.
• Die Erfahrung des eigenen Seins als strömendes, pulsierendes Leben.
• Entfaltung des Bewusstseins, sodass Selbst-Erkenntnis möglich wird.
• Gewaltfreie Lebensführung. Dazu gehört auch das Bemühen, vegan zu leben.
• Entfaltung eines Yogaweges, der jedem Menschen möglich und gangbar ist.
Was dies für das tägliche Leben bedeutet
• Wissen, wie man mit dem Leben fließen kann, und das Gefühl, in den großen, göttlichen Strom des Daseins eingebunden und in ihm geborgen zu sein.
• Gesundheit und schnelle Regeneration durch den bewussten Umgang mit der Lebensenergie Prana.
• Die Flows lehren, wie eng Kraft und Hingabe ineinandergreifen. Das kann dann auch auf unsere alltäglichen Handlungen übertragen
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