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Die Sieben unterirdischen Könige

Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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von der Welt. Nachdem die sehnlichsten Wünsche der drei Freunde in
Erfüllung gegangen waren, war es für Elli an der Zeit, nach Kansas zurückzukehren, wie das Zauberbuch Willinas ihr prophezeit hatte. Aber da
ereignete sich etwas Unvorhergesehenes. Goodwin sagte, er habe es satt,
den Zauberer zu spielen, und wollte mit Elli nach Kansas gehen. Zu diesem
Zweck setzte er den Luftballon wieder instand, mit dem er in das Wunderland gekommen war. Kaum hatte er ihn jedoch bestiegen, da riß ein
Windstoß ihn fort, und Elli blieb im Wunderland zurück. Der Weise
Scheuch, den Goodwin vor seiner Abreise zum Herrscher der Smaragdenstadt ernannt hatte, hielt mit seinen Freunden Rat, und man beschloß,
gemeinsam zur guten Zauberin Stella zu ziehen, von der man sich Hilfe
erhoffte. Und Stella half. Freilich mußten die Wanderer unterwegs viele
gefährliche Abenteuer bestehen, aber da sie fest zusammenhielten, trotzten
sie allen Gefahren. Stella eröffnete Elli das Geheimnis der Silberschuhe. Es
stellte sich heraus, daß sie nur den Wunsch auszusprechen brauchte, und die
Schuhe würden sie dorthin tragen, wohin sie wollte, und wäre es auch ans
Ende der Welt.
„Hättest du von der Kraft der Schuhe gewußt”, sagte Stella, „so hättest du
gleich an dem Tag heimkehren können, da der Sturm dich in unser Land
verschlug.”
„Aber dann hätte ich mein wunderbares Gehirn nicht erhalten und wäre
nicht Herrscher der Smaragdenstadt geworden!” rief der Scheuch. „Ich
müßte noch heute im Weizenfeld stehen und die Krähen vertreiben.”
„Und ich wäre nicht zu meinem liebenden Herzen gekommen”, sagte der
Eiserne Holzfäller. „Ich müßte im Walde stehen und rosten, bis ich zu Staub
zerfiele.”
„Und ich wäre ein Feigling geblieben”, sagte der Löwe, „und nicht König
der Tiere geworden.”
„Es tut mir auch gar nicht leid, daß alles so gekommen ist”, sagte Elli. „Ich
freue mich sehr, solch liebe, treue Freunde gefunden und euch geholfen zu
haben, daß eure sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gingen.”
Elli verabschiedete sich unter Tränen von dem Weisen Scheuch, dem
Eisernen Holzfäller und dem Tapferen Löwen, dankte Stella für ihre gütige
Hilfe, nahm Toto auf den Arm und rief:
„Jetzt tragt mich, Schuhe, nach Kansas zu Vater und Mutter!”
Im nächsten Augenblick verschwamm alles vor ihren Augen. Die Sonne
schoß wie ein Feuerstrahl über den Himmel, und noch ehe Elli Angst
verspüren konnte, stand sie auf der Wiese vor dem neuen Häuschen, das ihr
Vater anstelle des alten Packwagens gebaut hatte. Beim dritten Schritt auf
das Häuschen zu verlor Elli die Silberschuhe, was auch nicht verwunderlich
war, denn in Kansas gibt es ja keine Zauberdinge.
ELLIS ZWEITE REISE IN DAS WUNDERLAND
    Als noch Gingema im Blauen Lande regierte, lebte dort ein böser und
schlauer Tischler namens Urfin Juice. Er haßte seine Landsleute und baute
sich ein Haus im Walde unweit von Gingemas Höhle. Dann verdingte er
sich als Diener bei der Hexe und half ihr, die Steuern bei den Käuern einzutreiben. Ein paar Monate nach Gingemas Tod fegte ein Sturm über das
Wunderland hinweg, der Samen einer unbekannten Pflanze in Urfins Garten
trug. Diese Pflanzen bedeckten bald alle Beete. Je mehr Urfin dieses
Unkraut jätete, desto dichter wucherte es, denn es besaß eine gewaltige
Lebenskraft. Der Tischler riß das Unkraut mit den Wurzeln aus und
zerhackte es in kleine Stücke, die er auf Bleche streute und in der Sonne
trocknen ließ. Auf diese Weise erhielt der Tischler ein dunkelbraunes
Pulver, das sich als lebenspendend erweisen sollte. Als er zufällig ein
bißchen auf einem Bärenfell verschüttete, wurde dieses lebendig und begann
zu gehen und zu sprechen. Urfin streute Pulver auf einen geschnitzten
Holzclown, worauf dieser gleichfalls lebendig wurde und seinen Herrn in
den Finger biß. Da beschloß der ehrgeizige Tischler, große hölzerne Soldaten anzufertigen und zu beleben, um mit ihrer Hilfe Herrscher im
Wunderland zu werden. Urfin war ein geschickter Handwerker, und sein
Plan gelang. Mit der Armee der Holzköpfe unterwarf er sich das Land der
Käuer und dann die Smaragdenstadt, die vom Nachfolger Goodwins, dem
Weisen Scheuch, regiert wurde. Die Eroberung der Smaragdenstadt war für
Urfin kein leichtes Unternehmen. Der Scheuch und seine Freunde, der
langbärtige Din Gior und der Hüter des Tores Faramant, schlugen alle
Angriffe der Holzköpfe tapfer zurück. Da wandte Urfin eine

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