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Die Sieben unterirdischen Könige

Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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ich
keine Fee bin und ihnen nicht helfen kann.”
„So siehst du aus!” spottete Fred. „Die Könige sind ja stockdumm!”
„Wie dem auch sei, ich will keinen Krieg!” rief Elli entschieden. „Aber ich
werde den Königen trotzdem sagen, daß die Oberen meine Freilassung
fordern und zu einem Krieg rüsten. Vielleicht werden sie Angst
bekommen.”
Fred nickte: „Versuch’s doch!”
Die plötzliche Rückkehr Totos machte auf die unterirdischen Menschen
einen starken Eindruck. Dabei war alles sehr einfach gewesen: Die Käuer
hatten das Hündchen zum Handelstor gebracht und in ein Loch unterm Tor
schlüpfen lassen, das die unterirdischen Wächter nicht beachteten. Dann war
es Toto ein leichtes, sich unauffällig in die Stadt zu schleichen. Elli wurde
zu Mentacho gerufen. Der König durchbohrte sie schier mit seinen Augen.
„Ihr habt Euch beklagt”, sagte er, „unsere Leute hätten nicht auf das Tier
aufgepaßt. Wie erklärt Ihr’s jetzt, daß es wieder da ist?”
„Durch meine Zauberkunst, wenn’s Euch beliebt!” erwiderte Elli
unerschrocken. Mentacho murmelte verwirrt:
„Verzeiht mir. Wir einfachen Sterblichen sollten uns nicht in Zauberdinge
einmischen. Aber es freut mich, daß ihr Euch nicht mehr verstellt. Jetzt
werdet Ihr uns, ob Ihr’s nun wollt oder nicht, das Schlafwasser wiedergeben
müssen.” Elli wurde rot vor Verlegenheit.
„Seht, Eure Majestät, das ist etwas ganz anderes”, begann sie unsicher.
„Aber darüber wollen wir ein andermal sprechen. Jetzt muß ich Euch im
Auftrag der oberen Welt etwas sehr Ernstes mitteilen.”
„Geht es mich persönlich an?”
„Es geht alle sieben unterirdischen Könige an.”
„Dann werden wir’s uns alle gemeinsam im Großen Rat anhören!”
DER KRIEG
    Bei ihrem zweiten Auftritt vor dem Großen Rat war Elli viel sicherer. Die
Reihen der buntgekleideten Höflinge und die stolz dreinblickenden Könige
machten auf sie keinen Eindruck mehr. Mit fester Stimme verkündete Elli
das Ultimatum des Scheuchs. Zu ihrer großen Enttäuschung hatte es aber
nicht die gewünschte Wirkung. Das war übrigens einfach zu erklären: Die
Könige und ihre Höflinge, die mehrere Jahrhunderte geschlafen und niemals
Krieg geführt hatten, konnten sich nicht vorstellen, was ein Krieg bedeutet
und wie schrecklich er ist. Als erster nahm Fürst Gaerta das Wort. Er kannte
den Krieg aus alten Chroniken, die vor tausend Jahren geschrieben worden
waren.
„Krieg, ha-ha!” rief er von der Tribüne herab. „Krieg - das ist ein fröhliches
Spiel: Märsche, Trommelwirbel, tram-tamtam! Wir zerschlagen den Feind
und erbeuten Speicher mit Korn, Fässer mit Wein, Vieh und Geflügel! Und
nach dem Krieg gibt es einen Schmaus, ho-ho!”
Die Augen der Ratsmitglieder begannen gierig zu funkeln. Da konnte Elli
nicht an sich halten und schrie von ihrem Platz aus:
„Ihr habt keine Ahnung, was Krieg ist! Krieg bedeutet Blut, Qualen, Tod!
Warum seid Ihr so sicher, daß Ihr siegen werdet?”
„Daran kann nicht gezweifelt werden”, erwiderte Gaerta. „Wir besitzen
Drachen und Raubtiere! Wenn wir hundert Sechsfüßern zwei Tage nichts zu
fressen geben und sie gegen die Armee der Oberen loslassen, werden sie sie
zerreißen!. ..” Gaerta stieg triumphierend von der Tribüne. Ellis Gesicht
verdüsterte sich, denn sie sah ein, daß die unterirdischen Könige wirklich
mächtige Kriegsmittel besaßen. Dann sprach Mentacho, der unter den
unterirdischen Königen der Klügste war. Er stieß keine kriegerischen
Schreie aus, sondern sagte schlicht:
„Der Krieg ist natürlich kein fröhlicher Spaziergang, wie ihn sich Fürst
Gaerta ausmalt. Wenn wir uns in die obere Welt hinaufwagen, werden wir
nichts sehen und von den Feinden mühelos überrumpelt werden. In der
oberen Welt würden auch unsere Drachen und Sechsfüßer blind sein. Aber
wir wollen ja nicht in die obere Welt gehen. Wozu auch? Nicht wir sinnen
nach Krieg - er wird uns von dem Herrscher der Smaragdenstadt angedroht.
Sollen sie nur kommen! Wir werden dem Feind zu begegnen wissen, und
darin muß ich Gaerta zustimmen!”
Elli erkannte mit Entsetzen, daß Mentacho recht hatte. Die Armeen der
Oberen würden vernichtet werden, wenn sie sich in diese fremde,
unbekannte Welt hinabwagten.
Die anderen Redner unterstützten Mentacho. Dann wurde der folgende
Beschluß gefaßt: „Wir brauchen uns vor einem Überfall der Oberen nicht zu
fürchten, müssen aber auf alle Fälle zur Abwehr rüsten. Die Fee Elli wird

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