Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sieben unterirdischen Könige

Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
Vom Netzwerk:
wir danken dir im voraus für diesen Dienst, aber wie willst du
das anstellen?” fragte Faramant.
„Wer hat es fertiggebracht, aus der unterirdischen Welt herauszukommen?
Außer mir niemand!” prahlte das Hündchen. „Und wieder hinzukommen ist
für mich eine Kleinigkeit!”
Faramant und Din Gior setzten sich hin, den Brief zu schreiben.
TOTO ÜBERBRINGT DEN BRIEF
    Nach dem Verschwinden Totos waren etwa zwei Wochen vergangen. Elli
wurde von den Königen nicht verdächtigt, denn sie handelte klug. Sie
wartete nämlich nicht ab, bis man sie ausfragen werde, sondern ging selbst
zu Mentacho und beschuldigte die Spione, auf das Hündchen schlecht
aufgepaßt zu haben.
„Mein armer, lieber, dummer Toto!” rief sie unter Tränen aus. „Oh, ich
weiß, dich hat ein schrecklicher Sechsfüßer gefressen, weil die Leute des
Königs nicht aufgepaßt haben!”
Es blieb Mentacho nichts übrig, als sich bei Elli für die Unachtsamkeit
seiner Spione zu entschuldigen. Elli und Fred lebten in fiebriger
Erwartung. Arrigo hatte ihnen mitgeteilt, daß Toto glücklich bei den
Käuern angekommen sei. Jetzt blieb abzuwarten, was der Scheuch und der
Eiserne Holzfäller unternehmen würden. Aber das Warten war eine
furchtbare Qual. Am fünfzehnten Tag nach Totos Flucht gingen Elli und
Fred am Ufer des Sees spazieren. Voller Wehmut blickten sie auf das
bleigraue, im goldgelben Widerschein der Wolken schimmernde Wasser.
In einiger Entfernung konnten sie die zwei Spione sehen, die kein Auge
von den Gefangenen ließen. Elli und Fred konnten in letzter Zeit
unbelauscht miteinander sprechen. Das Mädchen hatte durch eine List
erwirkt, daß die lästigen Spione sie bei ihren Gesprächen mit dem Cousin
nicht stören durften. Das kam so: Eine Woche nach Ellis Beschwörungen
an der versiegten Quelle begannen die Könige ihr Vorwürfe wegen der
Unwirksamkeit ihrer Zauberei zu machen. Darauf erwiderte ihnen das
Mädchen:
„Ich hab Euch ja gesagt, daß der unterirdische Wassergeist sehr mächtig ist!
Jetzt muß ich mir neue Beschwörungen ausdenken, unter den gegenwärtigen
Umständen ist das aber unmöglich.”
„Und warum?” fragten die Könige.
„Ich muß mich mit meinem Cousin beraten. Er ist mein Gehilfe und versteht
sich auf viele geheime Dinge. Wenn aber ein fremdes Ohr unsere Gespräche
hört, bleibt der Zauber unwirksam.”
Von diesem Tag an durften die Spitzel sie nicht mehr belauschen.
Auf den See blickend, sagte Elli traurig:
„Wo ist jetzt mein liebes Totochen, was mag es wohl tun?” Da drang
plötzlich eine dünne Stimme an ihr Ohr: „Da bin ich”, und ein kleines
zottiges Knäuel schmiegte sich an Ellis Füße.
„Toto”, rief das Mädchen freudig und nahm das Hündchen in die Arme.
„Mein Teurer, bist du es?”
Elli streichelte das Hündchen, und dabei stießen ihre Finger auf einen
zusammengerollten Zettel unter seinem Halsband. Elli erriet, daß es ein
Brief aus der oberen Welt war, doch sie zog ihn nicht hervor, denn die
Spione, die sie zwar nicht hörten, konnten doch alles sehen. Als Elli wieder
in ihrem Zimmer war, wo sie niemand beobachtete (auch das hatte sie sich
ausgedungen!), entfaltete sie mit zitternden Händen den Zettel und las:
    „Sei gegrüßt, hochverehrte Elli, Fee des Tötenden Häuschens, Fee des
Rettenden Wassers!
Wir - der Weise Scheuch, der Eiserne Holzfäller, KaggiKarr, Din Gior,
Faramant und Lestar - haben von Deiner verzweifelten Lage erfahren. Unser
Kummer ist grenzenlos. Aber wir werden alles mögliche und selbst alles
unmögliche tun, um Dir zu helfen. Sage den sieben unterirdischen Königen,
falls sie Dich und Deinen Cousin nicht entlassen, werden wir ihnen den
Krieg erklären. Der Löwe sammelt bereits ein Raubtierheer in seinem Reich,
und wir werden eine Armee aus Zwinkerern und Bewohnern des
Smaragdenlandes aufstellen. Mit großer Ungeduld erwarten wir Dich bei
uns oben und umarmen Dich.
    Im Auftrag aller anderen
Faramant.”
Nachdem Elli den Brief vorgelesen hatte, sagte sie unter Tränen lächelnd:
„Wie gut sie doch alle sind! Wie sie mich lieben! … Aber Krieg? O nein, ich
will nicht, daß unsertwegen ein schrecklicher Krieg ausbricht!”
Fred entgegnete: „Sollen wir vielleicht bis zu unserem Tode hier bleiben?
Du hast zwar viel mit Zauberern und Feen zu tun gehabt, aber von Zauberei
verstehst du nichts - du wirst die Heilige Quelle niemals hervorzaubern!”
„Ich hoffe aber, daß die Könige uns freilassen, wenn sie einsehen, daß

Weitere Kostenlose Bücher