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Die siebte Gemeinde (German Edition)

Die siebte Gemeinde (German Edition)

Titel: Die siebte Gemeinde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Link
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der Junge wäre sofort tot. Sie würden sich einen anderen Erbe Laodizeas suchen.«
    »Möglich wäre es.« Elias kratzte sich am Kinn. »Denkst du wirklich, dass wir …?«
    »Vorschlag«, unterbrach ihn Emma. »Wir wagen uns heute Abend in dieses Loch, und wenn wir nichts erreichen oder finden, verständigen wir sofort die Polizei.«
    »Abgemacht«, nickte Elias. »Dieser eine Versuch.« Er schaute auf seine Uhr. »Es ist jetzt vierzehn Uhr, also haben wir noch ein paar Stunden Zeit, uns vorzubereiten. Was brauchen wir alles? Taschenlampen, Seile, Haken.«
    »Hast du denn so etwas hier?«, fragte Emma.
    »Na klar. Eine kleine Archäologenausstattung habe ich immer im Haus. ’Ne Hängeleiter zwar nicht, aber ich kenne jemanden, der mir eine leihen kann.«
    »Dann los.« Emma sprang von ihrem Stuhl auf. »Fangen wir an.«
     
    Maria kramte genervt sein brummendes Telefon aus der Tasche und schaute auf das Display. Es war Alex. »Was will das Riesenbaby denn schon wieder?«
    Maria mochte Alex nicht, denn Alex sah ihn einzig als seinen Handlanger an. Er fühlte sich als was Besseres, und das ließ er ihn jeden Tag spüren. Nur weil er einer der Sieben sein durfte. Wenn Alex wüsste, wie egal ihm das war. Ihm, Maria, ging es um etwas anderes, und das würde dieser türkische Depp niemals verstehen. Jahrelang hatte die Gemeinschaft, allen voran Meister Jakob Thiemann, Alex das Hirn gewaschen, mit dem Ergebnis, dass ihm monetäres Denken völlig fremd war. Immer wieder versuchte er, Alex zu erklären, dass er genauso wichtig war, denn er hatte die Obhut über den Jungen, er hatte die Verbindung zu der fehlenden Kommode hergestellt, und er hatte Patrick Gerdes beiseitegeschafft. Er!
    Mürrisch ging er ans Telefon. »… Wie, wo ich gerade bin? Ich komme von dem Jungen und habe die Zeremonie vorbereitet. … Natürlich nicht, ich kann nicht überall sein. … Was weiß ich, warum die auf dem Friedhof waren. Sag mir lieber, was der Meister gesagt hat, dass ich tun soll? … Nun ja, das soll nicht das Problem sein. Sie werden wahrscheinlich zu Elias gegangen sein. »Ich melde mich, sobald ich mehr erfahren habe.«
    Zielstrebig schlug Maria den Weg Richtung Dürener Straße ein.
     
    Draußen wurde es bereits dunkel. Emma saß auf einer Couch in Elias’ Laden und tippelte nervös mit den Füßen. Sie beobachtete die Leute, die am Schaufenster vorbeiliefen und einen neugierigen Blick hineinwarfen. Elias befand sich im oberen Stockwerk und suchte seine Sachen zusammen.
    Sie selbst war in der Zwischenzeit nach Hause gefahren und hatte sich umgezogen. Warm sollten die Sachen sein und nach Möglichkeit schwarz. Sogar ihre alten Wanderstiefel hatte sie extra aus einem Karton der Abstellkammer gekramt. Nun fühlte sie sich bereit. Doch je näher der Abend rückte, desto unruhiger wurde sie. Emma schüttelte den Kopf. Sie mussten total bescheuert sein, dachte sie, dass sie sich auf dieses Abenteuer einließen. Zwei Menschen wurden bereits umgebracht, Victoria und sie beiden wurden verfolgt und als wäre das alles gar nichts, begaben sie sich auf diese Suchaktion, ohne die Polizei zu verständigen. Dabei wäre es so einfach gewesen: Nur den Hörer abzunehmen, Frank Behr anzurufen und ihm den Auftrag zum Weitermachen zu übertragen.
    Bisher hatte sie immer kopfschüttelnd vor Actionfilmen gesessen und abfällig über die Hauptdarsteller gelästert: »Na klar, total realistisch, niemals würde man das tun!« Aber nun steckte sie selbst mittendrin und hatte keine Ahnung, wie sie aus dem Dilemma herauskommen sollte.
    Emma hörte, wie Elias die Treppe nach unten polterte, und drehte sich zu ihm um. »Na, alles gefunden?«
    »Geht so. Ich bin noch unzufrieden mit meinen Haken hier, aber vielleicht brauchen wir die ja gar nicht.«
    Emma hob ihre Arme. »Ich lege mein Leben in deine Hände, das weißt du schon.«
    Elias grinste. »Da tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf.«
    »Blödmann! Sei froh, dass ich nichts zum Werfen habe.«
    Das Telefon im Büro klingelte. Elias schaute Emma an und stürmte hinter den Vorhang. Emma folgte ihm.
    »Es ist Gustav«, sagte Elias. »Warte, Gustav, ich stelle den Lautsprecher an, dann kannst du loslegen.«
    »Hallo Emma«, begann der Professor. »Also, passt auf ihr beiden. Ich habe einige Dinge herausgefunden, bin mir aber noch nicht über die Zusammenhänge im Klaren.«
    »Vielleicht können wir ebenfalls etwas beitragen«, unterbrach ihn Elias. »Auch wir sind mittlerweile Schlauer geworden.«
    »Na,

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