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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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leicht nach Pflanzenöl, das benutzt worden war, um ihm einen matten Glanz zu verleihen. Sie fragte sich, wer dieses Prachtstück angefertigt hatte.
    Dann sah sie sich die Konstruktion des Tisches an. Er bestand aus einer etwa sieben Zentimeter dicken Schieferplatte, die aus dem nahegelegenen Steinbruch stammte. Sie ruhte auf sich leicht verjüngenden Zeltstangenbaumstempeln. Diese waren durch Nägel mit der Platte verbunden, damit diese nicht verrutschen konnte.
    Ein leises Klopfen ertönte an der Tür.
    »Herein«, sagte sie und sah, daß die Schnur, die den Riegel sicherte, nach innen gezogen worden war. Offenbar war sie noch wach genug gewesen, um daran zu denken, als Pete die Hütte verlassen hatte. Sie öffnete die Tür, und vor ihr stand Mavis Belton aus dem Krankenhaus mit einem sauberen Overall unterm Arm.
    »Kommen Sie herein«, forderte Kris sie auf. »Das Wasser kocht schon. Ich wollte gerade eine Tasse Tee trinken, um meinen Kater zu vertreiben.«
    »Wie geht es Ihrem Arm?« erkundigte Mavis sich lächelnd.
    »Nicht so schlecht wie gestern, das ist schon mal sicher. Aber kommen Sie doch.« Mavis folgte der Einladung, wobei sie sich aufmerksam im großen Raum der Hütte umsah. Dann entdeckte sie die Möbel und stieß einen überraschten Ruf aus. Sie strich mit den Fingern über die Schieferplatte und bewunderte die stämmigen Tischbeine, die das schwere Gewicht trugen.
    »Den wirft so leicht nichts um«, stellte sie fest, begutachtete den Schrank und anschließend Zainals Sessel. »Der ist wirklich groß genug für ihn, würde ich meinen.«
    »Er wird begeistert sein. Wenn er auf einem Stuhl sitzt und seine Knie hochragen wie bei Arnie Schwarzenegger, wenn der auf einem Kinderstuhl hockt, sieht man ihm geradezu an, wie unwohl er sich fühlt. Da ist Ihr Tee – und ich benutze einstweilen Zainals Platz, weil ich den Arm auf die Lehne legen kann.«
    »Meine Schicht ist gerade zu Ende gegangen, aber ich dachte, daß es Sie vielleicht interessiert, daß das Scout-Schiff seine Mission tadellos ausführt.«
    »Ich habe mitbekommen, wie sie zur Blase gelangten und wie Zainal seinen Spaziergang unternahm«, erzählte Kris. »Das war, bevor Pete Easley mich mit soviel Alkohol traktierte, daß ich offensichtlich umgekippt bin.«
    »Ich denke, wir sollten das Rezept ein wenig abändern. Dieser Stoff hat offenbar doppelte Stärke. Ich habe Leon und Mayock sofort geraten, das Destillat noch stärker zu verschneiden.«
    »Das sollten sie tun«, pflichtete Kris ihr bei und massierte ihren Nacken. »Mein Kater sagt das auch.«
    »Setzen Sie sich doch nach draußen in die Sonne. Es ist ein herrlicher Tag.« Mavis erhob sich. »Darf ich mich mal umsehen? Drinnen und draußen?«
    »Na klar, aber stolpern Sie nicht auch noch über den Stapel Dachschindeln hinterm Haus vor der Latrine.«
    Gegen Abend, als Mitford in seinem Rutscher vorbeikam, um sie zur Messe hinunterzubringen, hatte sie sich wieder völlig erholt. Aber sie stellte ihn zur Rede und wollte wissen, wer die Möbel angefertigt hatte, die sie nach ihrer Rückkehr vom Hangar in ihrer Hütte vorgefunden hatte.
    »Wessen Idee war dieser Tisch? Nicht einmal Zainal könnte ihn umkippen, und wie haben Sie die Platte dort hinaufgeschafft?« fragte sie.
    »Wir wollten es eigentlich machen, während Zainal und Sie unterwegs waren, und Sie nach Ihrer Rückkehr überraschen«, erklärte Chuck Mitford mit einem hinterlistigen Grinsen. »Aber da Sie plötzlich auf der Krankenliste standen, hielten wir es für eine gute Idee, das Bett aufzustellen … und was ist schon ein Bett ohne einen Tisch und die Stühle?«
    »Nun, die Freude war wirklich riesengroß. Vor allem die dicke Matratze auf dem breiten Bett! Ich war zwar ziemlich betrunken, aber ich habe mich unheimlich darüber gefreut!« Dann bemerkte sie Mitfords seltsamen Gesichtsausdruck. »O ja, Pete Easley hat mich abgefüllt, für den Fall, daß Sie Gerüchte hören, ich wäre betrunken gewesen. Ich war’s wirklich. Ich habe eine ganze Botany-Nacht durchgeschlafen, ohne mich zu rühren. Mavis kam heute morgen vorbei und sagte, sie wären gerade dabei, die letzten Untersuchungen durchzuführen. Ich meinte, das wollte ich ihnen auch geraten haben … es war verdammt nochmal beinahe tödlich. Wer hat das Bett gezimmert?«
    »Ach, die Doyles und ich. Ich habe das Holz geschnitten, und Lenny hat sich um die Pfosten gekümmert und mir gezeigt, wie man die Verbindungen herstellt und so weiter. Er und Ninety haben auch den

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