Die Siedler Von Botany
zweifelsfrei festgestellt werden könnte. Daher erteilte Bulent seinen besten Leuten, darunter auch mehreren abtrünnigen Menschen, entsprechende Instruktionen und versprach ihnen, im Falle des Erfolgs, verlockende Belohnungen. Dann ließ er sie die bekannten Verstecke und Zufluchtsorte durchkämmen.
Das Ix nutzte alle Möglichkeiten, um in Erfahrung zu bringen, wie wenig die Menschen über die Galaxis und das Universum wußten, welche unglaublich primitiven Methoden der Raumfahrt sie beherrschten und welche Theorien sie während ihrer bisherigen Existenz untersucht und bestätigt gefunden oder verworfen hatten.
Das Menschenmaterial, das diese Untersuchungen überlebt hatte, wurde in Transportschiffe verladen und nach Barevi geschickt, um dort als Sklaven, oder zu welchem Zweck auch immer die nahezu intelligenzlosen Hüllen nütze waren, verkauft zu werden.
Dann schloß das Ix sich in sein Raumschiff ein und begann damit, alles, was es erfahren hatte, noch einmal gründlich zu durchforsten, in der Hoffnung, daß es vielleicht auf eine Theorie stieß, die seinem hochentwickelten Geist einen erfolgversprechenden Weg weiterer Forschungen andeutete.
Auf die vage Chance hin, daß sie vielleicht ein weiteres Schiff kapern könnten, sollten Bert Put und Balenquah als Reservepiloten mitkommen. Raisha fiel die Aufgabe zu, das Scout-Schiff zur Blase zu bringen und sich zu vergewissern, ob die Luft rein war. Beverly und Marrucci hatten die nächsten fünf Fenster berechnet, durch die sie den Kontakt mit dem umlaufenden Satelliten vermeiden würden, daher brauchte die Umgebung nur noch auf die Existenz von cattenischen Schiffen überprüft zu werden. Kris fiel es gleichermaßen schwer und leicht, Zane in Sandys Obhut zurückzulassen. Sie hatte es geschafft, ihn teilweise zu entwöhnen, und er nahm bereits feste Nahrung in pürierter Form zu sich. Aber Sandy versprach, daß sie ihm nichts verweigern würde, falls er sich etwas anderes wünschte. Und Kris konnte sich auf sie verlassen. Pete Easley erschien, als sie Zane in die Kinderkrippe brachte, wobei sie sich vorkam wie eine Verräterin, denn einerseits hungerte sie geradezu danach, an dieser Mission teilzunehmen, andererseits wußte sie schon jetzt, daß sie ihren Sohn schrecklich vermissen würde.
»Er ist ganz gut beieinander, nicht wahr?« bemerkte Pete, als Kris Anstalten machte, ihren Sohn bei Sandy abzugeben. Der Kleine war wach und brabbelte fröhlich vor sich hin. »Gib ihn mir mal«, sagte Pete, und Kris hatte keine Chance, ihm diese Bitte zu verweigern.
Da Zane sehr anpassungsfähig war, prustete er Pete Easley genauso selig ins Gesicht, wie er es bei Zainal getan hätte.
Kris begriff plötzlich, daß Pete ihr auf diese Weise klarmachte, er würde sich während ihrer Abwesenheit um seinen leiblichen Sohn kümmern. Diese Demonstration seines Besitzanspruchs war sowohl willkommen wie auch beunruhigend. Aber sollte das Undenkbare wirklich eintreten, dann wußte Kris, daß Pete Easley die volle Verantwortung für Zane übernehmen würde, und dazu hatte er, wie sie zugeben mußte, jedes Recht.
Mit einem dankbaren Kopfnicken in seine Richtung und nach einer Umarmung mit Abschiedskuß für Sandy verließ Kris die Kinderkrippe. Ihre widerstreitenden Gefühle ließen allmählich nach, als sie begann, sich innerlich auf die Mission vorzubereiten.
Raisha startete mit dem Scout, um den Raum außerhalb der Blase zu kontrollieren, während Zainal die KDL zur ›Hintertür‹ lenkte. Sie drang mit dem Schiff gerade lange genug durch das Hindernis, um eine eindeutige Bestätigung dafür zu erhalten, daß in nächster Nähe nichts im Raum zu sehen war. Zainal lenkte die KDL über der Südpolregion durch die Blase. Er war nicht der einzige, der mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung feststellte, daß das Manöver nicht behindert wurde und daß die KDL die Blase verlassen durfte. Dann lenkte er das Schiff in die Richtung des nächsten der fünf Monde und ging, indem er ihn dazu benutzte, um seine Flugbahnüberwachung zu verbergen, bis zu diesem Punkt auf Höchstgeschwindigkeit. Dort angekommen, berechnete er den Kurs aus dem System hinaus und weiter nach Barevi.
Selbst bei der Geschwindigkeit, zu der die KDL fähig war, würde die Reise drei Wochen dauern. Daher blieb nun mehr Zeit, in der sie ihre Catteni-Rollen vervollkommnen und lernen konnten, auf Befehle und Fragen automatisch zu reagieren. Die armselige Bibliothek der KDL enthielt Raumhafenkarten für die Planeten,
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