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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Sachsen beiseite, der immer noch nicht zurückgekehrt war. Sie aßen schweigend, schenkten ihre ganze Aufmerksamkeit dem würzigen Wildgeschmack.
    Schließlich leckte Harald sich genüsslich die Finger und sagte: »Das Gras ist auf dieser Seite gut genug, um das Vieh zu weiden, auf der anderen Seite allemal. Wir haben den Fluss, der uns mit Wasser und Nahrung versorgt, den Wald für Bauholz und für unsere zukünftigen Ackerflächen. Und falls es in diesen Bergen Eisenerz gibt, ist es auch dorthin nicht weit. Ich schätze, wir haben den Platz für unser neues Dorf gefunden«, schloss er, und es klang beinah ein bisschen feierlich.
    Alle nickten, nur Candamir wandte ein: »Es wird Berse und vielen anderen nicht gefallen, dass der Ort zweieinhalb Tagesmärsche vom Meer entfernt liegt. Und sie haben ja auch Recht.
    Bislang haben wir immer von dem gelebt, was das Meer uns zu geben hatte. Sicher können wir im Fluss fischen, aber was ist mit Kabeljau und Dorsch? Vor allem mit Heringen? Und was ist mit Robben? Wie sollen wir auf all das verzichten?«
    Zum ersten Mal seit Stunden ergriff Jared das Wort. »Wir müssen damit rechnen, dass es hier gar keine Robben gibt, hat Vater gesagt, denn sie lieben die kalten Gewässer der nördlichen Meere. Dafür werden wir mehr Getreide haben als früher und mehr Vieh. Wir müssen uns einfach umstellen.«
    »So ist es«, bestätigte der Schmied. »Außerdem wissen wir gar nicht, ob das Meer wirklich zweieinhalb Tage entfernt liegt, Candamir. Vielleicht gibt es eine viel nähere Küste als die Bucht, in welcher wir gelandet sind. Und …«
    »Man muss nur dem Fluss folgen«, warf Osmund ein, amüsiert, dass keiner auf diese nächstliegende Lösung gekommen war. »Flüsse fließen bekanntlich zum Meer. Und er ist sehr tief. Wenn keine Wasserfälle oder Stromschnellen zwischen dieser Stelle und der Küste liegen, können die Schiffe ihn hinaufrudern und uns direkt ins Dorf bringen, was sie aus dem Meer holen. Wir müssten nur eine Anlegestelle bauen, die der Strömung standhält.«
    »Thorbjörn und Haldir müssten doch wissen, wie man das macht«, sagte Inga. Eilhards Söhne hatten schließlich in der alten Heimat in einem der Flussdörfer gelebt und dort eine Anlegestelle für ihr großes Schiff gehabt.
    Alle nickten.
    »Also, morgen sollten wir uns aufteilen«, schlug Harald vor.
    »Ich ziehe in die Berge. Einer oder zwei von euch sollten mich begleiten. Die anderen kehren zur Küste zurück, berichten, was wir gefunden haben, und führen unsere Leute her.«
    »Aber Harald, was ist, wenn du kein Erz findest?«, fragte Osmund.
    »Dann muss wieder eine Gruppe von Kundschaftern ausziehen und die ganze Insel absuchen, und wenn es Jahre dauert. Doch siedeln sollten wir hier, so oder so. Es ist ein guter Ort.«
    Darin waren sich alle einig.
    »Was freilich meinen Vater und Haflad und all die anderen Nörgler nicht davon abhalten wird, uns unter die Nase zu reiben, was alles nicht perfekt ist an diesem Ort«, bemerkte Inga seufzend.
    Harald lächelte ihr über das Feuer hinweg zu. »Es kann nicht schaden, damit zu rechnen.«
    Ein sanfter, lautloser Regen hatte schon vor einer Weile eingesetzt, fand jetzt allmählich einen Weg durch das Laubdach und tröpfelte zischend ins Feuer. Der Wind war immer noch schwach, fühlte sich jetzt jedoch ungemütlich an.
    Inga wickelte sich in ihre Decke. »Oh, das wird eine geruhsame Nacht«, murmelte sie verdrossen.
    Auch die anderen machten sich, so gut es eben ging, für die feuchte Nacht bereit, doch Siglind raunte Candamir zu: »Er ist seit über zwei Stunden fort.«
    »Wer? Oh, mein Sachse. Nun, er wird schon wiederkommen. Hier kann er mir kaum weglaufen, nicht wahr?« Er entrollte seine Decke und suchte mit den Augen den Boden erfolglos nach einer trockenen Stelle ab.
    »Wenn du ihm nicht nachgehst, werde ich es tun«, erklärte sie entschlossen.
    Candamir zog die Brauen in die Höhe. »Und hoffen, dass alle Bären und sonstigen wilden Tiere sich vor deiner königlichen Würde niederwerfen?«
    »Er ist allein und unbewaffnet da draußen«, zischte sie.
    »Und aus freien Stücken«, entgegnete er. »Es ist bewölkt und stockfinster. Wie soll ich ihn finden?«
    Sie schnaubte verächtlich und stand auf.
    »Oh, mächtiger Tyr, lehr mich Geduld«, knurrte Candamir, kam ebenfalls auf die Füße und hielt sie mit einer Geste zurück.
    »Bleib hier. Ich gehe.«
    Sobald er sich zwanzig Schritte vom Feuer entfernt hatte, konnte er kaum noch die Hand vor Augen

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