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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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überging. Bei einem dieser Ausflüge hatten Hacon und Wiland hoch oben auf den Felsen langhaarige, kleine Ziegen gesichtet, die man gewiss auch einfangen und zur Gewinnung von Milch, Fleisch und Wolle halten könne, wie Hacon seinem Bruder voller Stolz berichtete.
    »Das werden wir, Bruder«, versprach Candamir lachend.
    »Ich schwöre dir, es wird nicht lange dauern, bis wir hier so viel Vieh haben, dass wir gar nicht mehr wissen, wie wir es hüten sollen …«
    Er lachte eigentlich den ganzen Abend. Er sprühte förmlich vor Glückseligkeit und Übermut. Die Frauen hatten aus gegorener Schafsmilch einen Trank gebraut, der zwar nicht gerade betörend schmeckte, aber wunderbar berauschte. Ständig brachte ihm irgendwer einen Becher davon und gratulierte ihm zu seinem Sohn, und Candamir trank alles, was sie ihm gaben. Jeder seiner Nachbarn und Freunde schien seine Hochstimmung zu teilen. Alle sahen ein gutes Omen in der Geburt seines Sohnes, alle waren gespannt auf den morgigen Tag und den Ort, wo sie ihr neues Dorf gründen wollten. Die Menschen kamen Candamir lebendiger vor, als er sie je erlebt hatte, selbst die Augen der Alten leuchteten erwartungsvoll, und die Sonne von Catan hatte die kränkliche Blässe aus den Gesichtern vertrieben.
    »Was für ein gutes, starkes Volk wir sein werden«, sagte er zu Osmund und Asta, die sich zu ihm in den Sand gesetzt hatten.
    Osmund hatte seinen Sohn auf den Schultern, hielt mit Daumen und Zeigefingern behutsam dessen kleine Hände fest und betrachtete seinen Freund mit einem frohen Lächeln.
    »Und wie soll der Junge heißen, Candamir? Ole, wie dein Vater, nehme ich an.«
    Es war üblich, dass man Knaben nach ihren verstorbenen Großvätern benannte, damit das Andenken der Toten nicht schwand. Aber Candamir schüttelte unerwartet den Kopf und sah zu seiner Schwester. »Ich dachte, vielleicht Nils. Wenn du einverstanden bist?«
    »Das … das würdest du tun?«, fragte Asta ungläubig.
    »Warum denn nicht? Er war jung und hätte ein Anrecht darauf gehabt, mit uns zu segeln und dieses wunderbare Land zu entdecken. Das Schicksal hat es nicht zugelassen. Aber wenigstens sein Andenken sollte hier weiterleben. Außerdem war er mein Schwager.«
    »Das stimmt«, räumte Asta ein. »Trotzdem hast du nie im Leben ein Wort mit ihm gesprochen, und bei der einzigen Gelegenheit, da ihr euch begegnet seid, hast du ihm die Nase gebrochen.«
    Candamir hob mit einem verschämten Lächeln die Schultern. »Ich war ungefähr sechzehn und verblendet von Vaters Hass und seinen Hetzreden gegen Nils’ Sippe. Aber es ist nie zu spät, einen Irrtum zu erkennen. Das behauptet jedenfalls mein Sachse.«
    Asta war gerührt über Candamirs Geste. Sie drückte kurz seine Hand. »Danke, Bruder. Und da du so großmütiger Stimmung bist, wie wäre es, wenn du einmal kurz nach Gunda siehst? Sie war schließlich nicht ganz unbeteiligt an deiner großen Freude. Sie wäre beinah gestorben, und du hast sie seit deiner Rückkehr kaum eines Blickes gewürdigt.«
    Er nickte ungeduldig. »Ja, ja. Ich werde zu ihr gehen. Später.«
    »Wenn sie eine so schwere Geburt hatte, wird sie morgen kaum zehn Meilen oder mehr laufen können«, warf Osmund ein. »Wir werden sie tragen müssen.«
    Candamir zuckte unbekümmert die Achseln. »Das können Tjorv und Nori übernehmen. Wie ich schon sagte, wir haben ja zum Glück nichts, was wir mitnehmen müssten.«
    »Ich habe einen einjährigen Sohn, einen Hochsitz, zwei Kühe, einen Jungbullen und einen Knecht mit einem gebrochenen Bein, aber nur einen gesunden Sklaven, um mir zu helfen«, widersprach Osmund.
    »Du kannst von meinen Knechten borgen, so viele du willst«, bot Olaf an, der in Siglinds Begleitung zu ihnen trat, eine Hand an ihrem Ellbogen, in der anderen einen Trinkbecher.
    Osmund schüttelte den Kopf. »Vielen Dank, Onkel, aber ich komme schon zurecht«, antwortete er höflich, wenn auch ein wenig steif. Candamir hatte so eine Ahnung, dass Olafs Hand auf Siglinds Arm seinem Freund ebenso missfiel wie ihm.
    Olaf schien Osmunds kühle Zurückhaltung kaum zu bemerken. »Wie du willst, mein Junge. Du sollst nicht denken, ich wolle dich bevormunden oder in Verlegenheit bringen. Aber du bist mein Neffe und hast ein Anrecht auf meine Hilfe. Vergiss das nicht.«
    »Ich bin dir wirklich dankbar«, versicherte Osmund ohne Hohn.
    Sein Onkel nickte, wandte sich an Candamir und wechselte unvermittelt das Thema. »Auch ich möchte dir von Herzen gratulieren und deinem Sohn den Segen

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