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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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dem vieler seiner Nachbarn und befolgte oft seinen Rat, freilich ohne ihn das wissen zu lassen.
    Der Sachse holte einen Arm voll schwerer Scheite aus der Holzkiste an der Tür und schichtete sie auf die Glut.
    Dann setzte er sich neben Hacon und neigte scheu den Kopf vor Asta.
    Sie lächelte ihm zu. »Wie ist dein Name?«
    »Byrhtferth, Herrin.«
    »Wie?«
    »Byrhtferth.«
    »Nenn ihn Sachse«, riet Candamir. »Das tun hier alle.«
    »Aber Candamir«, widersprach sie vorwurfsvoll. »Jeder Mensch braucht einen Namen.«
    Candamir zuckte ungeduldig mit den Schultern. »Er ist bislang ohne ausgekommen.« Und über den Kopf des Sklaven hinweg, so als wäre er gar nicht anwesend, erzählte er seiner Schwester, was es mit dem Sachsen und seinem drolligen Gott auf sich hatte und wie er zu ihnen gekommen war. »Meist ist er ganz brauchbar«, schloss er, »aber oft auch eine Plage. Eigentlich wollte ich ihm gerade das Fell gerben, als du kamst.«
    Asta sah, wie verlegen der junge Mönch war. »Wie soll ich dich nennen?«, fragte sie ihn. »Such dir einen Namen aus, den ich aussprechen kann, und so will ich dich rufen.«
    Der Sachse errötete bis in die strohblonden Haarstoppeln, sann aber gleichzeitig fieberhaft auf einen Namen. Schließlich kam ihm ein Einfall, der ihm ebenso verwegen wie ironisch erschien. »Dann nenn mich Austin, Herrin, wenn du so gut sein willst.«
    »Abgemacht.« Asta nickte zufrieden und verschränkte die Hände auf der Tischplatte.
    Candamir runzelte unwillig die Stirn. Es gefiel ihm nicht, dass seine Schwester Einfluss auf das Gefüge seines Haushalts nahm, kaum dass sie heimgekommen war. Er wusste selbst, dass seine Verärgerung kindisch war, aber insgeheim schwor er sich, dass er niemals Austin zu
    seinem Sachsen sagen würde.
    »Also können wir dann vielleicht zur Sache kommen?«, brummte er ungeduldig.
    »Es gibt einen ganz einfachen Weg, uns alle über den Winter zu bringen, Herr«, eröffnete der Sachse ihm.
    »Ah ja? Ich bin gespannt.«
    »Fahre mit deinem Schiff nach Süden in einen der großen Handelshäfen. Nimm Packtiere mit. Verkaufe das Schiff, kaufe für das Silber Getreide, Erbsen und Stockfisch und schaff sie mit den Packtieren her.« Er breitete kurz die Arme aus. »Wir werden leben wie die Maden im Speck.«
    Candamir warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Der Falke ist das Wertvollste, was ich besitze. Wenn wir im Frühjahr eine gute Jagd haben, will ich Robbenfelle und Walrosszähne ins Frankenland bringen und dort gegen die hochwertigen Waffen eintauschen, die die Franken schmieden. Dafür brauche ich ein Schiff.«
    »Du wirst auf keine Kauffahrt gehen können, wenn du vorher verhungerst«, entgegnete der Sklave unbeeindruckt.
    »Es kommt nicht in Frage«, wiederholte Candamir entschieden. »Vielleicht sollte ich lieber dich verkaufen.«
    Der Mönch ging nicht darauf ein, denn er wusste, es war nicht ernst gemeint. Stattdessen hob er die schmalen Schultern und sagte: »Nun, noch ist September … Herbstmond, meine ich. Wir können noch fischen, wie Olaf gesagt hat. Vielleicht erwischen wir sogar einen Wal; mit dem Fleisch kämen wir einen Monat weit. Aber viel werden wir jetzt nicht mehr aus dem Meer holen. Im Wald hingegen ist jetzt genau die richtige Zeit zum Jagen. Außerdem gibt es dort Nüsse. Und Pilze, die man essen kann, und, wenn man nur hartnäckig genug sucht, auch
    noch allerhand Beeren und wilde Kräuter.«
    Die Vorstellung, die Tiere des Waldes zu essen, war den Elasundern fremd und suspekt, wusste der Sachse. Kaum ein Mann hier verstand sich auf die Jagd zu Land, und diejenigen, die es taten, jagten Bären, Hermeline und Füchse wegen ihrer Felle, nicht wegen des Fleisches.
    »Nun, dann wirst du ab morgen jeden Tag, wenn das Wetter es zulässt, mit den Mägden in den Wald gehen und Beeren, Pilze und so weiter sammeln«, entschied Candamir. »Hacon und ich fahren mit Osmund zum Fischen.«
    »Herr, wenn du mir Pfeil und Bogen mitgeben wolltest …«
    Candamir schüttelte den Kopf. »Nein.« Sklaven durften keine Waffen tragen. Es war ein uraltes Gesetz. Candamir ahnte, dass sein Sachse gekränkt war, und fügte mit einer Mischung aus Nachsicht und Ungeduld hinzu: »Es ist nicht so, dass ich dir misstraue, aber wenn dich jemand sehen würde, bekäme ich Ärger.«
    »Du kannst mich mit ihm in den Wald schicken«, schlug Hacon vor. »Ich könnte den Bogen nehmen.«
    Candamir lachte ihn aus. »Du Hänfling kannst die Sehne ja nicht einmal zur Hälfte spannen.«
    »Das

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