Die Siedler von Catan.
die aufgehende Sonne hereinflutete und wo er am nächsten Morgen zum ersten Mal an der Seite seiner Frau erwachen wollte.
Er tauschte einen Blick mit Siglind, die neben ihm auf der Bank saß und ihm mit einem kleinen Lächeln aufmunternd zunickte.
Als alle Haralds Aufforderung gefolgt waren und auf Candamirs Wohl getrunken hatten, erhob der seinen Metbecher, dankte dem Schmied für die schönen Worte, den Gästen für ihr Kommen und die Geschenke und sagte schließlich: »Wenn ich ein Jahr zurückblicke, kann ich kaum fassen, was alles geschehen, wie viel Glück mir und uns allen beschert worden ist. Letztes Jahr um diese Zeit habe ich kaum zu hoffen gewagt, meinen Haushalt ohne
Verluste über den Winter zu bringen. Wir haben gehungert und gefroren, und die Welt war dunkel. Heute beklagen wir uns darüber, wie viel Arbeit es macht, all die Früchte des Feldes und des Waldes zu sammeln und unser Vieh zu melken.« Die Cataner lachten leise, Candamir lächelte schwach und schlug verlegen die Augen nieder, fuhr aber ohne zu zaudern fort: »Da ihr mich kennt, wird es euch nicht verwundern, dass ich trotz der Fülle und Schönheit, die Odin uns in der neuen Heimat geschenkt hat, nie wirklich zufrieden war, bis ich vor kurzem endlich die Frau, die ich wollte, überzeugen konnte, es mit mir zu versuchen.« Er legte eine kleine Pause ein, um es spannend zu machen, und wenngleich sich jeder denken konnte, von wem Candamir sprach, hielten doch alle den Atem an. Er schaute wieder auf. »Ihr sollt wissen, dass es mein Wunsch ist, Siglind zur Frau zu nehmen. Als Mitgift bringt sie an Getreide, Saatgut und Vieh ein, was sie von euch als Lohn für eure Dächer bekommen hat, darunter auch drei Schafe. Da sie weder Vater noch Vormund hat, muss sie für sich selbst sprechen. Ich frage dich also, Siglind, willst du meine Frau werden?« Er streckte ihr die Rechte entgegen.
Sie erhob sich und legte ihre Linke in seine Hand. »Ja, das will ich«, antwortete sie feierlich.
Ohrenbetäubender Applaus brach los, und alle riefen durcheinander, um dem jungen Paar zu gratulieren. Asta machte das Rennen: Schneller als alle anderen hatte sie sich erhoben und schloss ihre Schwägerin in die Arme.
Viele waren von den Bänken aufgesprungen und drängten sich um sie. Auch Osmund zählte dazu. Candamir kannte ihn zu gut, um nicht zu sehen, dass das Lächeln seines Ziehbruders ein wenig bemüht war, aber er war ihm dennoch dankbar. Sie umarmten sich kurz, wie sie es immer taten, wenn es gelegentlich vorkam, aber in unveränderter Eintracht. Candamir fühlte sich erlöst. Und die Tatsache, dass Inga und Brigitta auf den Bänken sitzen geblieben waren und nicht ein freundliches Wort für ihn und seine Braut übrig hatten, kümmerte ihn nicht im Geringsten.
Die Nacht wurde schon alt, als sich schließlich die letzten Gäste verabschiedeten. Nur Harald, Asta und Hacon waren geblieben, und sie folgten Austin, der das Brautpaar zur hinteren Kammer führte. Er schloss die Tür vor den neugierigen Blicken des übrigen Gesindes, dem die undankbare Aufgabe zufiel, vor dem Schlafengehen die Halle in Ordnung zu bringen.
»Hacon, ich denke, auf deine Anwesenheit können wir verzichten«, sagte Candamir kühl.
Mit hängenden Schultern wollte der Junge sich abwenden, doch Austin sagte: »Bleib hier.« Und an Candamir gewandt fuhr er fort: »Bei dieser Sache wirst du ausnahmsweise einmal tun müssen, was ich sage, Herr, nicht umgekehrt.«
Candamir starrte ihn einen Augenblick verdattert an, nickte dann ergeben, konnte sich aber nicht zurückhalten zu knurren: »Vergiss lieber nicht, dass morgen wieder alles beim Alten ist.«
»Nein.« Austin verzog kurz den Mund, wurde aber sogleich wieder ernst und feierlich. »Da ihr beide bereits öffentlich bekundet habt, dass ihr die Ehe eingehen wollt, brauche ich euch nicht zu fragen. Aber ich mache euch darauf aufmerksam, dass dieser Bund in den Augen meines Gottes unverbrüchlich ist und euer Schwur euch ein Leben lang bindet.«
»Komm zur Sache, Sachse«, murmelte Candamir. Er hatte diese Nacht noch etwas anderes vor …
Austin gab vor, ihn nicht gehört zu haben. »Dann hätte ich jetzt gerne die Ringe«, erklärte er stattdessen.
Candamir sah ihn verständnislos an. »Was für Ringe?«
»Ihr müsst Ringe tauschen, sonst gilt es nicht.«
»Und das sagst du mir jetzt, du nichtsnutziger, verschlagener, ausgekochter …«
»Hier sind sie«, meldete Hacon sich scheu zu Wort. Er streckte dem Mönch und seinem
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