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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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verderben«, bemerkte Osmund nach einem längeren Schweigen.
    Candamir runzelte die Stirn. »Das klingt, als brauchte ich neuerdings einen Grund, um dich aufzusuchen.«
    »Nein. Aber du tust es merklich seltener als früher.«
    »Deine Frau kann mich nicht ausstehen, Osmund. Ist dir das noch nicht aufgefallen?«
    »Was für ein Unsinn. Sie ist ein bisschen scheu.« Und möglicherweise war sie ein wenig eifersüchtig auf Candamir, weil sie den Verdacht hegte, ihr Mann liebe seinen Ziehbruder mehr als sie. »Aber wieso sollte es dich kümmern, was sie denkt?«
    »Du hast Recht. Es kümmert mich nicht. Und es stimmt, ich bin gekommen, weil ich dir etwas zu sagen habe.«
    »Also?«
    Candamir glaubte zu sehen, dass sein Freund abwartend die Arme verschränkte. Eben noch hatte er gedacht, dass die Dunkelheit es leichter für ihn machen würde. Jetzt wünschte er, er könne Osmunds Gesicht erkennen. »Es geht um Siglind. Sie … wir werden heiraten.« Sei nicht gekränkt, hätte er gerne hinzugefügt. Sie hat wirklich gemeint, was sie in der Thorsnacht zu dir gesagt hat: Sie wollte überhaupt keinen Mann mehr, weder dich noch mich. Aber sie konnte ja nicht ahnen, dass sie ihre Meinung würde ändern müssen, weil ihr passiert ist, womit sie nie gerechnet hat. Doch das durfte er nicht sagen. Er wusste, das Allerwichtigste an dieser Unterredung war, sie so zu führen, dass Osmund sein Gesicht wahren konnte. Wenn es irgendwie möglich war, wollte Candamir vermeiden, dass sich durch diese Sache irgendetwas zwischen ihnen änderte, nur wegen einer Frau. Also beschränkte er sich auf diese schlichte Feststellung, machte sie in einem Tonfall, als habe er angekündigt, dass er nächste Woche den Hafer zu säen gedenke. Den Rest schluckte er herunter und wartete besorgt auf Osmunds Reaktion.
    Er musste eine ganze Weile warten. Schließlich erahnte er, dass sein Ziehbruder den Becher ansetzte und in einem gewaltigen Zug leerte, ehe er leise wiederholte: »Heiraten …«
    »Ja.«
    Unvermittelt nahm Osmund ihn beim Arm, führte ihn zurück in die Halle, ohne die Sterne auch nur eines Blickes zu würdigen, und wies ihm mit einer Geste einen Platz am Tisch. Das Gesinde hatte sich in den Alkoven an der gegenüberliegenden Wand schlafen gelegt – sie waren allein. Osmund entzündete an der Herdglut einen Kienspan, den er an den Docht einer Öllampe führte. Mit dem Licht kam er zum Tisch herüber, stellte es ab und setzte sich seinem Freund gegenüber auf seinen Hochsitz.
    »Candamir, ich beschwöre dich, überleg es dir noch einmal.«
    Candamir fiel aus allen Wolken. Mit kühler Distanziertheit hatte er gerechnet, mit Eifersucht und Zorn. Aber nicht mit diesem offenen, besorgten Blick. »Warum?«, fragte er verständnislos.
    »Weil sie nicht gut für dich ist. Sie wird dir nichts als Unglück bringen.«
    Candamir spürte einen heftigen Stich und vergaß alle guten Vorsätze. »Es ist noch nicht so lange her, da hast du selbst um sie geworben!«
    Osmund nickte und hob leicht die Schultern. »Ich kann Unglück auch besser aushalten als du.«
    Candamir schnaubte in seinen Becher.
    Osmund wurde wieder ernst. »Nein, ich habe inzwischen eingesehen, dass es ein Fehler war. Heute danke ich Odin, dass Siglind mich abgewiesen und er mir rechtzeitig die Augen geöffnet hat.«
    »Die Augen geöffnet? Wovon redest du?«
    »Davon, dass sie den Zimmermannsgott gewählt hat.«
    Candamir sah ihn ungläubig an. »Und das ist alles? Du meine Güte, Osmund, du hast mir vielleicht einen Schreck eingejagt. Ich dachte, du wüsstest irgendein abscheuliches Geheimnis über sie …«
    »Es ist abscheulich genug«, unterbrach Osmund.
    Candamir stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Und wer war es gleich wieder, der verhindert hat, dass Brigitta auf dem Weg hierher das Buch meines Sachsen ins Feuer warf, weil Siglind so viel daran lag? Ich meine, du hast doch gewusst, dass sie sich Austins Gott zugewandt hat.«
    »Das stimmt. Ein verliebter Mann ist eben immer ein Tor, Candamir. Ich war so töricht, zu glauben, sie werde diesen verfluchten Gott vergessen, wenn sie erst feststellt, dass ich in Wahrheit derjenige bin, den sie sucht. Aber sie war ihm schon verfallen. Ich wollte das nicht wahrhaben.«
    »Ach, ist das alles denn wirklich so furchtbar wichtig?«, entgegnete Candamir wegwerfend.
    »Das fragst du? Ausgerechnet du, der Odin mit unermüdlicher Schaffenskraft einen so herrlichen Tempel gebaut hat?«
    »So herrlich ist er nun auch wieder nicht. Nur groß, und

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