Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
Vom Netzwerk:
Preis für eine gesunde, gebärfähige Sklavin gewesen. Jetzt war es eigentlich zu viel. Aber Schafe ließen sich im Gegensatz zu Silbermünzen nun einmal nicht teilen, und er konnte sehen, dass seinem Knecht sehr an seiner Freydis gelegen war.
    »Ich rede mit Eilhard«, versprach er Nori. »Wir können eigentlich auf keins unserer Schafe verzichten, aber zwei sind trächtig. Vielleicht kann ich ihm das dritte aufschwatzen.«
    Nori strahlte. »Danke, Herr. Und darf ich uns draußen im Hof ein Grubenhaus bauen?«
    »Von mir aus. Wenn du deine Arbeit nicht vernachlässigst.«
    Nori atmete tief ein und aus. Offenbar konnte er sein Glück kaum fassen. Mit wiedererwachtem Appetit aß er weiter und bemerkte zwischen zwei Löffeln: »Sie ist schon schwanger, weißt du. Du machst ein gutes
    Geschäft.«
    »Falls das Kind am Leben bleibt«, schränkte Candamir trocken ein, belustigt, dass sein Sklave ihm den Handel schönreden wollte.
    »Oh, das wird es«, meinte Heide zuversichtlich. »Wir sind seit einem Dreivierteljahr hier, und es sind erst zwei Kinder gestorben. So viele starben in Elasund früher in einem Monat. Im Winter oft mehr.«
    Sie hat Recht, erkannte Candamir erstaunt. Genau betrachtet war das nicht so verwunderlich, denn in der alten Heimat waren doch meist Kälte oder Mangel an Nahrung schuld gewesen, wenn ein Kind starb; oder aber die Frauen, die während der Schwangerschaft nicht genug zu essen bekamen, hatten Fehlgeburten erlitten oder schwächliche Säuglinge geboren, die von vornherein keine Überlebenschance hatten. Von den sieben Kindern, die seine Mutter zur Welt gebracht hatte, waren allein er, Asta und Hacon übrig geblieben, und ihre Familie galt noch als glücklich. Osmunds Mutter hatte sieben oder acht Kinder verloren, er wusste es nicht ganz genau, jedenfalls war Osmund der Einzige, der das Erwachsenenalter erreicht hatte.
    Austin schien seinem Gedankengang zu folgen. »Nicht nur die Herden wachsen hier schneller als in Elasund«, bemerkte er.
    »Auch die Zahl der Menschen nimmt rascher zu.«
    Candamir nickte grinsend. »Weil zum Glück nicht alle hier so keusch sind wie du.«
    Und damit erhob er sich, nahm seine Frau bei der Hand und führte sie zu ihrer Kammer. Das übrige Gesinde lächelte nachsichtig, doch Austin hörte nie auf, schockiert darüber zu sein, wie schamlos diese Menschen waren.
    Und tatsächlich holten Candamir und Siglind ohne alle Scham nach, was sie in fünf Tagen versäumt hatten, rissen sich gegenseitig die Kleider vom Leib, ungeschickt in ihrer Hast, liebten sich erst stürmisch, dann gemächlich, und es war ihnen völlig gleich, wer sie hörte.
    Siglind war vom allerersten Mal an eine hemmungslose und einfallsreiche Bettgefährtin gewesen, aber heute erschien sie ihm wie berauscht, und nur zu gern hatte er sich mitreißen lassen. Mit geschlossenen Augen, immer noch ein wenig außer Atem, lag er auf dem Rücken und hielt sie. Siglind hatte den Kopf auf seine Schulter gebettet, lauschte seinem kräftigen, gleichmäßigen Herzschlag und fuhr mit dem Zeigefinger über die Narbe auf seinem Bauch – Haflads kleines Andenken vom vergangenen Julfest -, für die sie eine etwas merkwürdige Vorliebe entwickelt hatte. Nach einer Weile ließ sie die Hand abwärts wandern.
    Candamir biss sich mit einem leisen Lachen auf die Lippen.
    »Mächtiger Tyr … du bist ja unersättlich, Weib.«
    »Sag nur, wenn dir die Kräfte schwinden«, gurrte sie scheinbar mitfühlend.
    Bald, dachte er ein bisschen nervös, aber noch nicht. Er packte ihre freche Hand, die andere ebenfalls, hielt sie beide mühelos in einer seiner Pranken hinter ihrem Rücken zusammen und wälzte sie beide herum, sodass er halb auf ihr lag.
    »Dass dein Übermut dich nur nicht teuer zu stehen kommt …«:, drohte er leise.
    »Du machst mir keine Angst«, eröffnete sie ihm und versuchte erfolglos, ihre Hände zu befreien.
    Candamir betrachtete sie entzückt und lachte über ihre vergeblichen Bemühungen. »Und verrätst du mir, was dich so furchtlos macht?«
    »Mein Glück«, antwortete sie, und mit einem Mal hörte sie auf zu kämpfen. Prompt ließ er sie los. Schnell wie eine Schlange zog sie die Arme unter dem Rücken hervor und verschränkte sie in seinem Nacken. »Wir bekommen ein Kind, Candamir.«
    Er stieß einen Jubellaut aus, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Er war nicht wirklich verwundert, erkannte er, dass dies fruchtbare Land dieses Wunder bewirkt hatte. Und dennoch dachte er, dass dies

Weitere Kostenlose Bücher