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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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vielleicht der beste Tag seines Lebens sei. Er fühlte sich stark und unbezwingbar, als er voller Ungestüm in sie hineinglitt.
    Es war schon spät. Der beinah volle Mond war aufgegangen und schien durchs Fenster, aber immer noch redeten sie. Sie sprachen über die Zukunft, stritten über die Frage, ob Austins Gott diese Empfängnis ermöglicht hatte, um ihnen ein Zeichen zu geben, oder aber, was Candamir viel lieber glauben wollte, der Zauber Catans dies bewirkt hatte, ganz abgesehen von der außergewöhnlichen, Leben spendenden Kraft seines Samens natürlich, konnte er sich nicht verkneifen hinzuzufügen, was ihm einen spitzen Ellbogen zwischen die Rippen eintrug. Sie redeten auch darüber, was Heide und Austin während des Abendessens gesagt hatten, wie viel besser die Chancen hier als in der alten Heimat standen, ein Kind großzubekommen, und ohne es zu merken, legte Candamir schützend die Hand auf Siglinds noch gänzlich flachen Bauch. Und so schlummerten sie schließlich ein.
    Candamir war sicher, nur einen Augenblick geschlafen zu haben, als er mit einem Ruck aufwachte, geweckt von dem warnenden Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Er richtete sich auf, und das Erste, was er sah, waren die schreckensweiten Augen seiner Frau.
    Sie stand reglos neben dem Bett, und eine große, schattenhafte Gestalt war unmittelbar hinter ihr, umklammerte mit einer Hand ihre rechte Brust und hielt mit der anderen eine Klinge an ihre Kehle.
    »Steh auf, Candamir. Langsam«, befahl Olaf leise.
    Für einen Moment konnte Candamir sich nicht rühren, war wie gelähmt von der Erkenntnis, dass die Nornen offenbar beschlossen hatten, der beste Tag seines Lebens solle gleichzeitig der letzte sein.
    »Lass mich nicht zu lange warten, sonst schneide ich ihr die Kehle durch, ich schwör’s.«
    Candamir schwang die Beine aus dem Bett, an der Seite, die Olaf und Siglind abgewandt war, stand langsam auf und tastete mit dem Fuß nach seinem Sax, den er abends immer neben seine Schlafstatt legte. Doch dann fiel ihm ein, dass Siglind ihm den Gürtel gleich an der Tür abgenommen und ihn achtlos hatte zu Boden fallen lassen. Sein Sax war außer Reichweite.
    Candamir wandte sich Olaf zu. »Was …« Er räusperte sich.
    »Was willst du?« Er wusste selbst, es war eine dumme Frage, aber irgendetwas musste er schließlich sagen.
    Olaf drängte Siglind zum Fußende, und plötzlich fiel das Mondlicht auf die beiden Gestalten, sodass Candamir die Gesichter deutlich erkennen konnte. Olaf lächelte beinah nachsichtig. »Ich will abrechnen, Candamir. Und weil deine Schuld die größte ist, fange ich mit dir an.« Er zog einen offenbar vorbereiteten Lederriemen aus dem Gürtel. »Bleib, wo du bist«, befahl er. Dann nahm er sein Messer zwischen die Zähne, fesselte Siglind blitzschnell die
    Hände auf dem Rücken zusammen und band das lose Ende des Riemens an den Bettpfosten, ohne Candamir auch nur einen Lidschlag lang aus den Augen zu lassen. Schon hielt er das Messer wieder in der Hand, die nadelfeine Spitze auf Siglinds Kehlkopf gerichtet.
    »Jetzt komm her.«
    »Tu’s nicht, Candamir«, sagte Siglind leise. »Besser, er tötet uns beide jetzt sofort.«
    Olaf schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. »Darauf brauchst du gar nicht erst zu hoffen. Halt den Mund.«
    »Lass sie in Ruhe.« Candamirs Stimme klang ihm selbst fremd in den Ohren. Zügig, aber nicht so schnell, dass Olaf sich bedroht fühlen konnte, trat er in den Strahl aus Mondlicht, und nie im Leben hatte er sich sehnlicher ein Paar Hosen gewünscht. Er versuchte, sich ein Beispiel an Siglind zu nehmen, die ihre Nacktheit trug wie ein Festtagskleid und Olaf trotzig, scheinbar furchtlos ins Gesicht schaute.
    »Komm noch einen Schritt näher, mein Junge«, bat Olaf mit seinem schauderhaften Lächeln, und als Candamir direkt vor ihm stand, rammte Olaf ihm mit ungehemmter Kraft das Knie in die Hoden.
    Candamir hatte so etwas geahnt, aber das machte es nicht besser. Mit einem erstickten Laut brach er in die Knie, beide Hände vor sein Geschlecht gepresst, die Augen zugekniffen.
    »Du verdammter, feiger Misthund!«, schrie Siglind, und es klang so unecht, war so vollkommen untypisch für sie, dass selbst Olaf es durchschaute. »Du kannst so laut schreien, wie du willst«, eröffnete er ihr, während er Candamir die Hände auf den Rücken band. »Euer Gesinde ist nicht mehr in der Halle. Wir sind ganz allein, mein
    schönes Kind.«
    Durch die schmalen Schlitze seiner Lider sah Candamir, dass

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