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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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schwört auf ihre Ergebenheit. Es sind Letten, und er behauptet, die seien alle so, es habe nichts zu bedeuten. Und da ich hier lebendig vor dir stehe, kann man wohl davon ausgehen, dass er Recht hat.«
    Candamir, Osmund und die Knaben bekamen ihr Bier, und nachdem Nils getrunken hatte, erwachte seine Neugier, die noch unstillbarer war als der Durst seines Vaters, wie seine Stiefmutter gern behauptete.
    »Ist das der Ofen, in dem das Eisen gebacken wird, Onkel Hacon?«
    Hacon nickte. »So könnte man sagen. Komm mit und ich zeige dir, wie es geht. Aber sieh dich vor – es ist sehr heiß.«
    Nicht nur die Jungen, sondern auch deren Väter folgten Hacon neugierig zu seinem Schmelzofen, der wie ein riesiger umgestülpter Korb aussah.
    Der junge Schmied wies auf den unteren Rand. »Zuerst muss man eine Grube ausheben. Dann mauert man mit Tonziegeln die Wände des Ofens auf, siehst du?« Er wies mit dem Zeigefinger auf die dicken, länglichen Quader. Oben waren sie nach innen geneigt, bildeten beinah ein Dach, aber in der Mitte war eine kreisrunde Öffnung, aus der es rauchte. »Man schichtet Eisenerz und glühende Holzkohle abwechselnd bis obenhin auf.«
    »Wozu ist dieses Loch?«, fragte Roric. Er wies auf eine kleine Öffnung im unteren Drittel der Ziegelmauer.
    »Für den Blasebalg«, erklärte Hacon. »Man führt dem Feuer Luft zu, wodurch es sehr, sehr heiß brennt.«
    »Und so wird das Eisen herausgeschmolzen«, schloss Roric mit einem faszinierten Kopfschütteln.
    »Tatsächlich ist es die Schlacke, die ausgeschmolzen wird und sich unten ablagert. Darüber bildet sich die Eisenschicht, doch muss das Eisen später in der Schmiede nochmals auf eine viel größere Hitze gebracht werden, ehe man es verarbeiten kann.«
    »Und wie lange dauert es? Vom Anzünden bis man das Eisen herausholen kann?«, wollte Nils wissen.
    »Bei einem Ofen dieser Größe ungefähr einen Tag. Wir haben ihn beschickt, noch ehe die Sonne aufging, also können wir ihn bald öffnen. Aber ich will, dass ihr zwei dann zum Wagen geht und dort bleibt, hört ihr.« In den Tiefen des Ofens bildete sich eine solche Hitze, dass es einen weiteren Tag dauerte, ehe das Eisen ausgeglüht und weit genug abgekühlt war, dass man es ohne Schutz berühren konnte. »Ein Schmelzofen ist kein Ort für kleine Bengel wie euch«, fügte er mit einem vorwurfsvollen Blick auf seinen Bruder hinzu.
    Candamir hob seufzend die Hände. »Leider ist mein Sohn nicht so fügsam wie deiner.«
    Ole, der zweite Junge, den Gunda nur knapp ein Jahr nach Nils zur Welt gebracht hatte, war ebenso dunkelhaarig und grauäugig wie Nils, Candamir und Hacon, doch er war ein so stilles, gehorsames Kind, dass Candamir erleichtert zu dem Schluss gekommen war, er könne unmöglich der Vater sein. Es hatte den Groll gegen seine einstige Sklavin nicht besänftigt, im Gegenteil. Auch als Hacon und Gunda geheiratet hatten, hatte Candamir ihr nicht vergeben. Mit seinem Bruder hingegen hatte er schon lange Frieden geschlossen. Candamir war unbändig stolz auf ihn. Hacon war ein begnadeter Schmied und hatte mit den Jahren auch die dazugehörige Statur entwickelt, sodass Candamir ihn letztes Jahr zu Mittsommer im Ringkampf nicht hatte schlagen können. Sie hatten sich nach beinah einer Stunde auf ein Unentschieden verständigt, als der Durst allmählich größer wurde als der
    Siegeswille …
    »Lasst uns anfangen, den Wagen zu beladen«, schlug Osmund vor, der nie lange untätig sein konnte. Er wies auf das fertige Eisen, das während der vergangenen Tage gewonnen worden war und wie ein Haufen grauer, löchriger Schwämme neben der Hütte lag.
    »Dazu bleibt morgen noch der ganze Tag«, entgegnete Hacon.
    Doch Osmund schüttelte den Kopf. »Roric und ich steigen morgen auf den Asi, stimmt’s nicht, Söhnchen?«
    Roric nickte mit leuchtenden Augen, aber es war Nils, der seinem Onkel berichtete: »Und wenn sie Gold finden, will Osmund sein großes Trinkhorn damit beschlagen lassen. Kannst du das?«
    Hacon fuhr ihm über den Schopf. »Ich könnt’s versuchen. Aber ich werde mir nicht den Kopf zerbrechen, ehe Osmund und Roric tatsächlich ihr Gold gefunden haben.«
    Nils grinste verschwörerisch. »Das ist gewiss klug, Onkel«, raunte er.
    Candamir verpasste ihm eine dieser beiläufig wirkenden Kopfnüsse, an die Hacon sich so gut erinnerte: Sie sahen ganz harmlos aus, aber man fühlte sie noch stundenlang.
    »Du redest mal wieder zu viel, Nils. Geh, hol Käse, Brot und Fleisch vom Wagen. Hacon hat

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