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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Ich glaube nicht, dass ich das könnte. Alles dort sieht so verflucht gleich aus …«
    Eine Weile wägten sie noch Für und Wider eines solchen Schrittes ab, der einem langwierigen Feldzug gleichkäme. Doch schließlich kam Candamir auf das zu sprechen, was ihm die größten Sorgen bereitete, seit er heimgekommen war: »Osmund, warum untersagst du deinen Söhnen den Umgang mit Nils? Ich weiß, er ist oft ungestüm und wild, aber … das war ich auch.«
    »Das bist du noch.«
    »Mag sein. Aber hast du sie einmal beobachtet, wenn sie zusammen sind? Hast du nicht gesehen, wie viel besonnener Nils in Rorics Gesellschaft ist, wie viel … unbeschwerter Roric in Nils’? Ist es nicht genau wie früher mit dir und mir? Sie tun einander gut. Und sie hängen aneinander. Also, warum?«
    Osmund antwortete nicht sofort, so als wäge er seine Worte sehr sorgsam ab.
    Candamir wurde das Schweigen zu lang, und er fragte aufgebracht: »Hältst du meinen Sohn für feige, für falsch, oder erkennst du irgendeinen anderen Mangel an ihm, der deinen Söhnen gefährlich werden könnte?«
    »Nichts an Nils ist feige oder falsch, Candamir«, erwiderte Osmund beschwichtigend. »Aber gefährlich ist er trotzdem. Nicht er selbst«, kam er den entrüsteten Protesten zuvor. »Aber die Einflüsse, denen er ausgesetzt ist. Ist dir eigentlich klar, wie viel Zeit er in Gesellschaft des Sachsen verbringt? Dass er dessen Runen lernt? Dass er seine Pflichten vernachlässigt, um zu ihm zu laufen und sich seine Geschichten anzuhören? Das alles hat zugenommen, während du fort warst. Weil Siglind nichts dagegen unternimmt. Im Gegenteil, sie fördert es. Dein Sohn verhöhnt die Götter, Candamir.«
    »Wie bitte?« Candamir fiel aus allen Wolken.
    Osmund nickte nachdrücklich. »Er hat Roric erzählt, unsere Götter seien machtlose Götzen, und nur der gekreuzigte Zimmermann könne dich wieder nach Hause bringen.«
    Candamir schüttelte ungläubig den Kopf. »Es sieht Austin nicht ähnlich, den Kindern solchen Unsinn einzureden. Aber du kannst sicher sein, dass ich ihn mir vornehme, und Nils ebenfalls.«
    »Ich fürchte, das ist nicht genug.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du selbst bist dem Zauber dieses Sachsen verfallen, ohne es zu bemerken. Schon vor langer Zeit. Schon als er noch dein Sklave war, hast du auf ihn gehört und es geduldet, dass er deine Frau und deinen Bruder verführt, seinem Gott zu huldigen. Das habe ich nie begreifen können, und vielen anderen Männern geht es ebenso. Inzwischen bin ich überzeugt, dass er dich verhext hat. Alle, die damals dafür waren, ihn zu töten, hatten Recht, und ich hatte Unrecht. Selten habe ich etwas so bereut wie diesen Irrtum. Aber ich werde ihn wieder gutmachen.«
    »Osmund …«
    »Der Sachse ist der abtrünnige Verräter, Candamir.«
    »Er ist wer?«
    »Der, vor dem Brigittas letztes Orakel uns gewarnt hat. Sag nicht, das hast du vergessen.«
    Doch. Brigitta und ihr tückisches, vieldeutiges Orakel waren ihm über die Ereignisse der letzten Monate tatsächlich entfallen. »Oh, Osmund. Ich kann einfach nicht glauben, dass du dem Gefasel einer sterbenden Hexe Beachtung schenkst.«
    »Es war kein Gefasel.« Osmunds Stimme klang schneidend.
    »All ihre Orakel haben sich erfüllt. Allein dass wir hier sind, sollte dir ein wenig mehr Respekt vor ihrer Hellsichtigkeit einflößen. Aber wie ich schon sagte, auch du bist unter den Bann des Verräters gefallen.«
    Candamir konnte nicht länger still sitzen. Er stand auf, verschränkte die Arme und sah kopfschüttelnd auf Osmund hinab. »Für so schwach hältst du mich also, dass ich einfach so unter einen Zauberbann falle, ja?«
    »Nein, nicht schwach. Leichtgläubig und gutmütig. Und sein Zauber ist stark. Das beweist allein die Tatsache, wie viele der Unseren ihm schon erlegen sind, nicht zuletzt deine Frau, die einen ebenso starken Willen hat wie du.«
    »Er ist kein Verräter! Schön, er ist vielleicht ein wenig wunderlich und wird leicht übereifrig, wenn es um seinen Gott geht, aber nichts an ihm ist böse oder tückisch. Er tut nie etwas anderes, als den Menschen zu helfen mit seinen Pulvern und Salben.«
    »Ja!« Osmund sprang ebenfalls auf die Füße. »Und die, die seine Pulver und Salben annehmen, beten am nächsten Tag zu seinem Gott. Findest du das nicht merkwürdig?«
    »Das ist nicht wahr. Er verzaubert sie nicht, er macht sie gesund. Jedenfalls meistens. Soll ich dir sagen, was ich glaube, Osmund? Es passt dir nicht, dass du im Unrecht warst, als

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