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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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ist so harmlos, genau wie sein Gott. Was können sie unseren Göttern schon anhaben?«
    Osmund starrte ihn kopfschüttelnd an. »Entweder du bist ihm tatsächlich verfallen, oder er ist dir teurer als ich«, stellte er fassungslos fest.
    Candamir wandte sich ab. »Such dir das aus, was du besser ertragen kannst.«
    Er holte sein Pferd und ritt heim, ohne sich von Inga zu verabschieden. Er war vollkommen außer sich. Als er zu seiner Halle kam, war er versucht, Nils, Austin oder beide aus dem Bett zu holen und dafür büßen zu lassen, dass sie die Götter verhöhnt und Osmund damit aufgebracht und diese ganze Misere ausgelöst hatten. Doch der eine lag zwischen zweien seiner Schwestern, und sie alle schliefen so friedlich, dass Candamir es nicht übers Herz brachte, im Zorn über sie zu kommen. Und der andere war verschwunden.
    »Wo ist er?«, knurrte er, als er die Schlafkammer betrat und nur seine Frau dort vorfand.
    »Ich dachte, es würde dich erfreuen, dass wir unser Bett wieder für uns haben«, antwortete Siglind schläfrig. »Er ist aufgestanden – obwohl ich es nicht für klug hielt – und zu Hacon und Gunda gegangen.«
    »Großartig«, höhnte Candamir. »Mit ihnen kann er seinen verfluchten Gott anbeten, bis der Himmel über uns allen einstürzt.«
    Sie richtete sich auf die Ellbogen auf. »Was hast du? Was ist passiert?«
    »Nichts!«, fuhr er sie an und kämpfte sich ungeschickt, mit ruckartigen, wütenden Bewegungen aus seinen Kleidern.
    Siglind sah ihn wortlos an, als er die Decke zurückschlug und sich neben sie legte. Sie rührte sich nicht. Es war immer schwer einzuschätzen, wie betrunken er war, wenn er von einem Abend bei seinem Ziehbruder heimkam, und normalerweise bekümmerte diese Frage sie auch nicht sonderlich. Heute war das erste Mal, dass er ihr Angst machte.
    Er erkannte das an ihrem Blick, und er schämte sich. Ruckartig wandte er ihr den Rücken zu und zog sich die Decke über die Schulter. »Wir haben gestritten«, erklärte er knapp.
    »Das habt ihr schon öfter«, bemerkte sie.
    »Aber noch nie so! Austin ist an allem schuld. Und er hat Nils dazu verleitet, zu Roric zu sagen, unsere Götter
    seien machtlose Götzen.«
    Siglind ahnte, welchen Verlauf der Streit genommen hatte. Und dass Candamir schon hier war, dass er so aufgebracht heimgekommen war, verriet ihr, auf wessen Seite er sich gestellt hatte. Aber ihr war bewusst, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte. »Austin scheint oft überheblich, wenn er von der Allmacht Gottes spricht. Er sagt selbst, Hochmut sei sein schlimmster Fehler. Aber glaub mir, er hat Nils nicht angestiftet, so etwas zu sagen. Austin selbst hat das zu Jared gesagt, der nach eurem Verschwinden in seiner Verzweiflung zu ihm gekommen ist, um ihn um Rat zu fragen. Nils war zufällig in der Nähe und hat es gehört. Und Austin war erschrocken, als er die Anwesenheit des Jungen bemerkte, und hat ihm das Versprechen abgenommen, niemals vor anderen zu wiederholen, was er gehört hat. Aber du weißt, wie Kinder sind.«
    »Das wird immer besser. Nils hat nicht nur die Götter beleidigt, sondern sein Wort gebrochen. Na warte, Söhnchen …«
    »Candamir.« Sie legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter, doch er schüttelte sie ab. Trotzdem fuhr sie fort:
    »Nils war so furchtbar unglücklich, als du plötzlich fort warst. Und Roric war nicht ganz schuldlos an dieser Sache, er hat zu Nils gesagt, es sei eine Strafe der Götter für deine Treulosigkeit, dass Olaf dich gefangen hätte. Zweifellos etwas, das er wiederum von einem seiner Eltern aufgeschnappt hat. Inga, nehme ich an. Sie haben gestritten, so wie du und Osmund streitet, sie sind eben genau wie ihre Väter. Selbst Erwachsene sagen unbedachte Dinge, wenn sie unglücklich sind. Nun bist du wieder daheim. Warum kannst du die Sache nicht auf sich beruhen lassen? Haben wir nicht alle genug gelitten?
    Können wir nicht einfach den Göttern danken – jeder den seinen -, dass du wieder da bist, und unser Leben führen?«
    Er dachte einen Moment darüber nach. »Ich weiß es nicht«, bekannte er dann. »Ich weiß nicht einmal, ob ich das will. Und ob Osmund das zulässt.«
    »Aber wie kann es sein, dass Osmund darüber bestimmt? Wer ist er, dass er solche Macht haben könnte?«
    »Der König von Catan«, murmelte Candamir. Es war heraus, ehe er es verhindern konnte.
    Siglind richtete sich auf. »Wie war das?«
    Candamir wandte sich zu ihr um. »Das ist es, wonach er strebt. Er glaubt, er sei dazu

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