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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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du Gunnar Stück um Stück rösten wolltest, und der Sachse im Recht. Das willst du so schnell wie möglich vergessen. Und alle anderen sollen es auch tun. Deswegen willst du Austin loswerden.«
    Inzwischen war der Mond über die Berge geklettert, sodass Candamir Osmunds erhobenen Zeigefinger beben sah. »Ich sage dir, Candamir, er ist eine ständige Herausforderung an Odin und alle anderen Götter, und dass wir ihn in unserer Mitte dulden, eine ständige Kränkung. Er ist der abtrünnige Verräter, und er muss uns verlassen. Wie er uns verlässt, ist mir gleich. Aber ich werde ihn niederwerfen, wie das Orakel es vorhergesagt hat.«
    »Verstehe.« Candamirs Stimme war leise, aber unverkennbar verächtlich. »Du hältst dich also für den Würdigsten unter uns, den wir zum Anführer erwählen sollen, ja?«
    Das bestritt Osmund nicht. Er antwortete wesentlich ruhiger: »Erinnere dich an Brigittas Worte kurz nach unserer Ankunft in Catan: Odin hat mich auserwählt, als Erster sein Land zu betreten. Das muss eine Bedeutung haben, nicht wahr? Und wenn es eine Bedeutung hat, bist du ebenso auserwählt, denn du hast den ersten Sohn in diesem Land bekommen. Wir haben es in der Hand, du und ich. Darum hatte ich gehofft, diese Bürde mit dir zu teilen.«
    Candamir schüttelte den Kopf. »Wir alle sind auserwählt, Osmund. Jeder, der auf diese wunderbare Insel gelangt ist. Und jeder von uns hat es darum in der Hand, sein Geschick in dieser besseren Heimat zu lenken. Ein gutes Volk sollte einen guten König haben, hast du einmal gesagt. Aber ich sage, ein gutes Volk braucht keinen König.«
    »Doch«, widersprach Osmund niedergeschlagen. »Ein bedrohtes Volk braucht jemanden, der es beschützt.«
    »Vor Austin?«, fragte Candamir, und es gelang ihm nicht, die grimmige Belustigung aus seiner Stimme zu halten.
    »Vor allen Gefahren, ganz besonders vor denen, die es
    nicht erkennen will.«
    Candamir schnaubte. »Ich merke, du hältst dich tatsächlich für weiser als alle anderen. Also dann, würdiger Osmund. Eine Krone kann immer nur auf einem Haupt sitzen. Nimm sie dir, ich will sie nicht haben. Trage deine Bürde allein.« Er wandte sich wütend ab.
    »Nein, Candamir, geh so nicht fort«, bat Osmund.
    Er fuhr wieder zu ihm herum. »Warum nicht? Welchen Sinn soll es noch haben, weiter zu reden, wenn du glaubst, du seiest von den Göttern zu Höherem berufen und ich ein närrischer Schwächling, der unter einen Zauberbann gefallen ist, ohne es auch nur zu merken? Was könnten wir einander noch sagen unter diesen Vorzeichen?«
    »Ich hatte nicht die Absicht, dich zu beleidigen. Und ich habe nie behauptet, du seiest närrisch oder ein Schwächling, denn das bist du nicht. Aber … du bist so hoffnungslos stur – immer schon gewesen -, dass es mich manchmal zur Verzweiflung treibt. Du willst die Zeichen einfach nicht erkennen. Nicht sehen, von welch langer Hand Odin all dies geplant hat. Ist dir noch nie der Gedanke gekommen, dass meine Mutter nur gestorben ist, damit du und ich Gelegenheit bekamen, als Brüder aufzuwachsen, um in brüderlicher Eintracht über Odins Land zu herrschen?«
    Die Vermessenheit dieser Vorstellung machte Candamir schaudern. »Nein«, sagte er mutlos. Er erkannte, dass er hier auf gänzlich verlorenem Posten kämpfte. »Deine Mutter ist gestorben, weil die Spanne abgelaufen war, die die Nornen ihr zugedacht hatten. Das war alles.«
    »Aber Candamir …«
    Der hob abwehrend beide Hände. »Lass mich heimgehen. Ich weiß, du willst nur das Beste für uns alle, aber du wirst mich nicht von der Richtigkeit deines Weges überzeugen, ganz gleich, was du sagst. Also lass uns aufhören, ehe wir einander Dinge sagen, die wir später bereuen.«
    Osmund nickte zögernd. »Schön. Wie du willst. Vielleicht hätten wir nicht heute darüber sprechen sollen. Du bist gerade erst zurückgekehrt und hast eine schlimme Zeit hinter dir …«
    »Osmund, vor drei Monaten, vor drei Jahren hätte ich dir das Gleiche gesagt. Wir stehen in dieser Frage auf unterschiedlichen Standpunkten. Das ist kein Grund zur Verzweiflung, es ist schon oft genug vorgekommen. Aber ich sage dir eins: Lass die Finger von meinem Sachsen. Wenn du dich zum Anführer berufen fühlst, dann such dir ein anderes Opfer, auf dessen Rücken du zu deiner neuen Würde aufsteigen kannst. Denn wenn du dich an ihm vergreifst …« Er brach ab.
    »Ja? Was dann?«
    »Dann … Ich glaube, dann wird Hader zwischen uns sein. Tu’s nicht, ich bitte dich inständig. Er

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