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Die Signatur des Mörders - Roman

Titel: Die Signatur des Mörders - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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in die Höhe. Mit einer Hand zog Veit das Kostüm auseinander. »Hier! Diese Linie verläuft in einem Bogen oberhalb der Hüfte nach hinten zum Rücken. Das Opfer hat sich also um ihre Taille gedreht, aber nicht in einer Abwehrbewegung.« Sie brachten das Mädchen wieder in die Ausgangsposition zurück. »Stellt euch eine Drehmaschine vor, die ein Stück Holz bearbeitet.« Veit nahm einen Mundschutz aus dem Koffer und zog ihn über. »Ich denke, ihr braucht so schnell wie möglich Ergebnisse. Sagen wir, Montag nach der Mittagspause? Vierzehn Uhr? Ihr bekommt noch eine schriftliche Einladung.«
    »Nenne uns wenigstens schätzungsweise den Todeszeitpunkt.« Henri wandte die Augen nicht von dem Mädchen, als könnte er den Blick nicht von ihrer zerstörten Schönheit lösen, was Myriam absurderweise einen eifersüchtigen Stich versetzte.
    »Sie ist in jedem Fall länger als einen Tag tot.«
    »Und?«, fragte Ron ungeduldig.
    »Ich glaube, sie ist verblutet«, lautete die knappe Antwort. »Geht davon aus, dass er so lange auf sie eingepeitscht hat, bis kein Tropfen Blut mehr in ihren Adern floss.«
    Damit wandte sich Veit ab, um sich konzentriert der Untersuchung zu widmen.
    »Kommen Sie mal!«, rief jemand. Die Stimme klang aufgeregt, und es schien eine Art freudige Erregung in ihr mitzuschwingen. Myriam wandte sich augenblicklich um. Sie sah einen unbekannten jungen Mann in der Tür stehen, die Hände in den Taschen der engen Jeans. Ungeduldig erwiderte Ron: »Was ist denn, Wagner?«
    Myriam verstand sofort, wen sie vor sich hatte: Kevin Wagner, der seit acht Wochen Rons Team verstärkte. Henris Beschwerden über den neuen Assistenten waren die letzten Wochen immer heftiger geworden. Sie verstand sofort, weshalb. Der Assistent spielte offenbar den Cop der Zukunft. Vom Dreitagebart, den struppigen Haaren bis zu dem weißen Hemd über der Hose und der betont lässig gebundenen Krawatte.
    »Offenbar hat sie nicht nur klassisches Ballett getanzt.«
    Sein Gesicht drückte tiefe Befriedigung aus. Er lachte kurz auf.
    Sie folgten ihm in das ordentliche Schlafzimmer gegenüber, wo er ihnen mit süffisantem Lächeln etwas entgegenhielt, das Myriam nur bei gutem Willen als Unterwäsche bezeichnen konnte.
    »Woher haben Sie das?«, wollte Henri wissen.
    »Aus den Tiefen ihres Kleiderschranks.« Wagner deutete mit einer lässigen Handbewegung auf den Schrank hinter sich. »Eine Nutte«, fuhr er fort. »Da hat einer seiner Fantasie freien Lauf gelassen. Eine Nutte trifft einen sexuellen Psychopathen. Der Stoff, aus dem heutzutage die Träume sind.« Er schnalzte aufreizend mit der Zunge. »Sie wissen schon. Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht.«
    Myriam konnte den Blick nicht von dem Kleidungsstück nehmen. Eine Prostituierte.
    Hatte sie sich deshalb ohne Widerstand einem Mann ausgeliefert, der sie mit der Peitsche antrieb wie ein Pferd? Hatte es als Spiel begonnen? Handelte es sich um eine Variante dieser sexuellen Abartigkeiten, die rasend schnell aus dem Nährboden kranker Fantasien schossen - einschließlich der dazugehörigen Internetseiten?
    Die Hypothese erschien sinnvoll. Dennoch fühlte sie sich enttäuscht, ohne zu wissen, warum.
    Wagner beobachtete sie triumphierend, wobei er ihr die Unterwäsche direkt vor die Nase hielt.
    Was heißt Unterwäsche? Nein, das Teil verdiente diesen Namen nicht. Nicht nur weil es aus rotem Leder war, sondern weil dieses Ding nichts verbergen konnte, zumindest nicht das, was sie sozusagen unter Naturschutz stellen würde. An den falschen Körperstellen war mit dem Leder gespart worden. An den entscheidenden Stellen, korrigierte sie sich. Dazu kamen die zahlreichen Schnallen im Schritt sowie über der Brust, die hoch zum Hals führten, um dort in einer Art Hundehalsband zu enden.
    Wagner hörte nicht auf zu reden. Über Sado-Maso, und überhaupt gehöre so etwas im Milieu dazu. Manche Männer bekämen eben nur einen hoch, wenn sie entsprechend animiert würden. Vielleicht sei einfach etwas schiefgegangen. Dabei stieß er ein unangenehmes hohes Lachen aus.
    »Verdammt noch mal, halten Sie endlich die Klappe«, zischte Myriam.
    »Hier ist kein Platz für Empfindlichkeiten, Frau Staatsanwältin!«, spottete Wagner mit diesem Grinsen im Gesicht, das leicht mit dem eines Zuhälters verwechselt werden konnte.
    »Das sind Spekulationen, Wagner.« Ron nahm ihm das Lederteil aus der Hand. »Außerdem fassen wir nichts ohne Handschuhe an. Wann kapieren Sie das endlich, Mann?«
    »Wenn

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