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Die Silberdistel (German Edition)

Die Silberdistel (German Edition)

Titel: Die Silberdistel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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Name. Die da drüben«, er deutete auf einen besonders großen Haufen von Bauern, »gehören zu mir. Aus dem Stocksberger Amt kommen wir!«
    »Hans Wunderer … bist du etwa der Baumeister Wunderer, der die Sakristei in Pfaffenhofen gebaut hat? Und seid ihr nicht für große Teile des Klosters von Maulbronn verantwortlich?« Weilands Augen leuchteten. Einem so begnadeten Künstler gegenüberzustehen! Wenn solche Männer mitmachten, konnte die Sache selbst doch nur eine gute sein!
    »Dann kennt ihr sicher auch den Michel aus Beutelsbach? Ich bin sein Schwager«, wollte nun Stefan wissen. Nachdem Wunderer dies bestätigte und außerdem erklärte, daß sie Michel mit seinen Leuten auf der Kirchheimer Stelle treffen würden, war das Eis gebrochen. Scheinbar waren viele alte Freunde aus Zeiten des Armen Konrad wieder mit von der Partie.
    »Und was wollt ihr in Stuttgart, wenn ihr erst dort angekommen seid?« kam es von Cornelius, der bisher stumm daneben gestanden hatte.
    »Was ist denn das für eine Frage?« entgegnete Wunderer unfreundlich. »Für Gerechtigkeit sorgen wollen wir, was denn sonst? Wer bist du eigentlich?«
    »Mein Name ist Cornelius Braun, und ich bin ebenfalls ein Anführer der hiesigen Bauern, auch wenn mein kleiner Bruder dies Recht so voreilig für sich allein beansprucht hat.«
    Jerg machte einen Satz auf Cornelius zu und wollte diesem gerade an die Gurgel gehen, als er von Stefan grob nach hinten gerissen wurde.»Was soll das? Cornelius hat doch recht!«
    »Richtig!« Triumphierend baute sich Cornelius vor Jerg auf. »Regelrecht angefleht hat mich der Pfarrer, daß ich mitmache und aufpass’, daß mein hitzköpfiger Bruder keinen Unfug macht! Genau das hab’ ich jetzt vor!«
    Mit einem Ruck hatte Jerg Stefan abgeschüttelt und Cornelius am Kragen gepackt. »Du bildest dir vielleicht ein, daß die Leute dir folgen werden, aber ich weiß es besser! Ein Wort von mir genügt, und sie werden das tun, was ich ihnen sage. Nur zu mir allein, zu Jerg Braun aus Taben, haben sie Vertrauen.« Und leise, so daß es die anderen nicht hören konnten, setzte er hinzu: »Wir haben noch eine Rechnung offen, Bruderherz. Und ich werde dafür sorgen, daß sie beglichen wird.« Ruckartig stieß er Cornelius weg und kehrte ihm den Rücken zu.
    Feuerbacher und Wunderer schauten sich an. Sie verstanden zwar nicht, was hier vor sich ging, aber daß dies Ärger bedeuten konnte, war beiden klar.
    ›Das fängt ja gut an‹, dachte Feuerbacher bei sich, der beobachtete, wie sich Jerg an das eine Ende des Zuges und Cornelius an das andere setzte. Mit einem unguten Gefühl im Bauch setzte er sich ebenfalls an die Spitze des Zuges, der in Richtung Kirchheim marschierte.

11.
    Zum dritten Mal legte Marga ihre schwere Last vom einen Arm auf den anderen. Hatte sie früher ein halbes Dutzend Strohgebinde auf einmal getragen, so war ihr im Augenblick schon eines zu schwer. Daß Find unentwegt an ihrem Rock zerrte, erleichterte ihren Marsch von Sophies zu Asas Hütte nicht gerade. Seit dem bösen Streit an dem Tag, wo die Tabener sich den anderen Bauern angeschlossen hatten, wich Find kein Stück mehr von ihrer Seite. Auch benahm er sich von da an nicht mehr wie ein siebenjähriger Bub, sondern wie ein viel jüngeres Kind. Er sprach in stockenden Sätzen, verrichtete seine Notdurft, ohne sich vorher seiner Kleidung zu entledigen, und hing an Marga wie eine Klette. Da sie nicht wußte, was sie ihrem Sohn hätte sagen sollen, schwieg Marga und hoffte, Finds ›Rückfall‹ möge von selbst verschwinden. Neben aller Ungewißheit und Sorge um Jerg und die anderen war Finds Verhalten fast unerträglich anstrengend. Obwohl Margas Hand nicht so locker saß wie bei den anderen Frauen, kam es dieser Tage vermehrt vor, daß sie Finds Jammern mit einer Ohrfeige beantwortete, was jedoch nur weiteres Geheul zur Folge hatte. Wenn sich dies nicht bald ändern sollte, wußte Marga nicht, wie lange Asa sie noch in ihrer Hütte dulden würde. Obwohl sie nichts sagte, spürte Marga, daß sich die Heilerin durch Find gestört fühlte. Schweren Herzens raffte Marga sich wieder auf und legte das letzte Stück Weg zu Asa zurück. Bevor sie eintrat, zwang sie ein Lächeln auf ihre Lippen.
    »Dem Himmel sei Dank, daß ich auf dich gehört habe und nicht auf den Märzenmarkt gegangen bin!« Erhitzt ließ sie sich an Asas Tisch nieder. Sie erzählte, was sie von Sophie erfahren hatte.
    »Die Kirchheimer Bauern? Einen Aufstand machen? Das kann ich fast nicht

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