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Die Silberdistel (German Edition)

Die Silberdistel (German Edition)

Titel: Die Silberdistel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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Gemächlich begann sie, ihr Hemd aufzuschnüren. Dabei hielt sie ihren Blick nach unten gerichtet, so daß ihre Augen vom Schatten ihrer langen Wimpern vollkommen verborgen waren. Doch Jergs Blick war sowieso nur fest auf Sureyas Brüste geheftet, die Stück für Stück entblößt wurden. Was hatte dieses Weib, daß sie ihn jedesmal fast um seinen Verstand brachte? Marga war im landläufigen Sinne sicher weitaus hübscher als Sureya, hatte eine ansehnliche Figur und war in der Liebe mehr als willig. Doch brachte sie ihn niemals so zum Rasen wie Sureya. Auch jetzt glaubte er, es nicht mehr aushalten zu können, und warf sich neben die Frau. Mit flinken Fingern nestelte er seine Hose auf. Plötzlich wurde seine geschwollene Männlichkeit von einem eisernen Griff umklammert. Vor Schmerzen schrie er laut auf.
    »Wo war denn mein Held in den letzten Wochen, als Sureya einsam und allein auf ihren Decken lag?« perlte es honigsüß aus ihrem Mund.
    Das hätte er sich denken können! Ein Weib wie sie nahmes nicht so ohne weiteres hin, daß ein Mann sie wochenlang vernachlässigte. Unter Schmerzen suchte Jerg nach Sureyas Hand. Vorsichtig wollte er diese zur Seite schieben. Doch die Hure wollte zuerst eine Antwort. Erneut drückte sie zu, so daß ihm ganz schwindlig wurde. Hastig berichtete er von seinen Bemühungen, einen Männerchor auf die Beine zu stellen.
    Skeptisch blickte Sureya unter ihren Wimpern hervor. Sagte Jerg die Wahrheit? Sureya hatte mit ihren sechzehn Jahren schon zuviel gesehen und gehört, als daß sie einem Mann so schnell etwas glaubte. Und obwohl sie Jerg mochte, machte sie auch bei ihm keine Ausnahme. Irgend etwas war da im Gange, und es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn sie es nicht herausbekäme! Langsam begann sie, sich völlig auszukleiden. Dann spreizte sie die Beine ein wenig und schaute Jerg herausfordernd an. »Willst du jetzt das Singen anfangen, oder kannst du auch noch was anderes?« Mehr brauchte Jerg nicht zu hören.
    Doch kaum hatten sie ihre Lust gestillt, begann Sureya erneut, bohrende Fragen zu stellen, bis Jerg zugab, daß es sich um mehr als nur den Gesang handelte.
    »Aber mehr sag’ ich nicht! Nur soviel: Es ist eine gute Sache, für die ich unterwegs bin. Eine Sache, die auch dir helfen wird, glaub’ mir! Und jetzt frag’ mich nicht weiter aus, denn es wird dir nichts bringen. Ich red’ nicht mehr!«
    Sureya mußte in sich hineinlachen. Das wäre das erste Mal, daß ein Mann etwas für sie tun würde! Ihre Erfahrungen hatten sie gelehrt, daß Männer nur das Eine wollten und es auch bekamen. Wenn im Gegenzug etwas für Sureya herausspringen sollte, mußte sie selbst dafür sorgen. Helfen würde ihr keiner, Jerg am allerwenigsten. Doch dann kam ihr ein Gedanke. Vielleicht konnte er ihr doch eine Hilfe sein, wenn auch unfreiwillig … Entspannt legte sie sich zurück und begann, sich einen Plan zurechtzulegen.
    Jerg begegnete Asa an diesem Abend noch ein zweitesMal. Mit seinen Gedanken schon wieder ganz woanders, trat er aus Sureyas Haus, um im gleichen Moment über eine weiche, schwere Masse zu stolpern.
    »Verflucht noch mal, was ist denn das?« zischte er, während er versuchte, nicht völlig das Gleichgewicht zu verlieren und hinzufallen. Sein Bein schmerzte, und er stöhnte auf. Heute hatte es wohl jeder auf seine körperliche Unversehrtheit abgesehen! Fluchend stellte er fest, daß sein Aufschrei Asa aus dem Haus gelockt hatte.
    »Ist was passiert?« Obwohl sie Jerg nicht sonderlich mochte, klang ihre Frage doch besorgt.
    »Nein, nein, ich bin bloß über etwas gestolpert. Weiß auch nicht, was da vor Sureyas Haustür herumliegt. Hast du eine Ölfunzel?«
    »Einen Augenblick, ich werd’ sie holen.« Asa verschwand in ihrer Hütte und kam kurz darauf mit einer kleinen Öllampe in der Hand zurück. Jerg nahm ihr das Licht ab und leuchtete damit auf den Boden.
    »Ich werd’ verrückt: Wenn das kein halbes Wildschwein ist!« Verständnislos blickte er in Asas Gesicht, auf dem jedoch keine Regung abzulesen war. »Wie kommt denn dieses Vieh, sauber ausgeweidet und in Stücke zerteilt, vor Sureyas Haustür?«
    Asa, die schon mehr als einmal die Gaben von Sureyas hartnäckigstem Verehrer hatte bestaunen können, sagte immer noch nichts. Jerg war mittlerweile aus seiner Verblüffung erwacht und machte sich an dem Schwein, dem Kopf und Füße fehlten, zu schaffen.
    »Los, pack mit an! Wir müssen das Vieh zu Sureya ins Haus tragen! Wenn das jemand hier liegen sieht, werden wir

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