Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition)

Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Weigand
Vom Netzwerk:
baider rechten, der warend III hundert und LXI mit MCCLX personen.
Magistri artium, licentiati XIIII hundert mit MMM personen.
Ainfaltig priester und schüler, fünf tusend CCC. Etlicher selbdritt, etlicher selb ander, etlicher allain.
Appentegger, die ze gaden stundent (Apotheker, die in Verkaufsbuden ihre Ware feilboten, Anm. d. Verf.) mit CCC personen, iro waren XVI maister.
Goldschmid, die ze gaden stunden, LXXII.
Koufflüt, kromer, kürsiner, schmit, schuchmacher, wirt, all handwerch di zu gaden stundent und hüser und gaden mietotend, dero warend ob XIIII hundert, one ir dinst.
Recht herolten der künig: XXIIII mit ir knechten.
Pusuner, pfifer, fidler und allerlay spillüt: XVII hundert.
Offen huren in den hurenhüsern und sunst, die selb hüser gemiet hattend und in den ställen lagen und wo sy mochten, dero waren ob VII hundert, ohn die haimlichen, die laß ich bliben.
Die zum Baupst gehörtend: Secretarii: XXIIII mit II hundert personen. Thorhüter: XVI. Büttel, die silbrin stäb trugen: XII. Ander büttel der cardinäl, der auditores und des auditors camere, der waren by LX. Alt frouwen, die den römischen herren ire klaider wüschend und bessretend, der waren vil, haimlich und offenlich.
Äpt, hundert und XXXIII, all mit ir namen, mit MM personen.
Pröbst: hundert LV, all mit ir namen geschriben, mit XV hundert personen.
Unßer herr der küng, zwo künginen und fünf gefürster frouwen.
Hertzogen: XXXVIIII.
Gefürst herren und graufen: XXXII.
Graufen, der warend: CXXXXI.
Fry herren: LXXI.
Ritter, der warend mer dan: XV hundert.
Edelknecht, mer dann: XX tusend.
Bottschaften von küng von Asia, Affrica und Europa, ob LXXXIII küngen mit vollem gewalt.
Von andern herren der was on zal, die täglich uß und in rittend, wol by fünf tusend.
Bottschaften der richstett: CCCCLXXII.
Von der herren stett bottschaft: CCCLII.

Sara
    Der Kopf konnte einem wirr werden in Konstanz oder Costnitz, wie die Leute es meist nennen. Zu Anfang fand ich mich gar nicht zurecht vor lauter Menschenmassen. Dann langsam lernte ich die Stadt kennen. Sie war gar nicht so groß, es hieß, dass ungefähr fünf- oder sechstausend Leute hier lebten – jetzt allerdings beherbergte der Ort mindestens die dreifache Anzahl. Die Vornehmen hatten ihr Quartier in den Bürgerhäusern oder den Klöstern, während Knechte und Dienerschaft in Ställen und Schuppen hausten, unter Treppen, in Kellern und auf Dachböden schliefen. Überall, wo auch nur eine Winzigkeit an Raum in der Stadt übrig war, fand man schnell zurechtgezimmerte Schuppen und Buden, Verschläge und Unterstände, wo Leute notdürftig unterkommen konnten. Von den öffentlichen Latrinen, die man in Hinterhöfen und anderen abgelegenen Ecken angelegt hatte, kam ein Gestank, der an windstillen Tagen unerträglich war. Konstanz platzte aus allen Nähten, so dass viele Gäste in benachbarten Orten wie Kreuzlingen untergebracht werden mussten, etliche sogar auf der anderen Seite des Sees, in Meersburg oder Überlingen.
    Die ganze Stadt war von Wasser umgeben: Auf der einen Seite der Bodensee, auf der anderen der Rhein, dann im Süden und Westen der Stadtgraben. Es war wie auf einer Insel. Es gab das Münster mit seinem riesigen Holzdach und den beiden Kugeldächern, einige Kirchen, das Spital und das Kornhaus. Dann waren da noch Türme: der Ziegelturm, der Aberhakenturm, der Rheintorturm, der Pulverturm. Dazu mehrere Klöster und das mächtige welsche Kaufhaus am Seeufer, das man für die italienischen Kaufleute aus Mailand gebaut hatte. Denn Konstanz war durch den Handel reich geworden, den Handel mit Leinwand. Man hatte die Stadt als Konzilsort gewählt, weil sie im Schnittpunkt der großen Handelsstraßen nach Oberitalien, Frankreich und dem Reich gelegen war und weil sie ein weites Hinterland hatte, aus dem man sich Nahrungsmittel und alles andere beschaffen konnte, was nötig war.
    Anfangs hatte ich Finus mit der Aufgabe betraut, sich auf den weiten Platz vor dem Franziskanerkloster zu stellen und auszuschreien, dass eine Medica hier Kranke empfange. Aber das war nicht lange nötig, ich musste bald Leute abweisen, weil ich so viel zu tun hatte. Ja, die Adeligen und vornehmen Kirchenleute hatten ihre Leibärzte dabei, aber das einfache Volk behandelten diese hohen Herren natürlich nicht. Dann kam noch die Fastnacht, zu der in der Stadt ein prächtiges Turnier abgehalten wurde. Dabei brach ein Haus neben dem Münster unter der großen Zahl der Schaulustigen zusammen, es gab etliche

Weitere Kostenlose Bücher