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Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition)

Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die silberne Burg: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Weigand
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»Mein guter Liudolf ist ein rechter Griesgram, aber er ist der beste Waffenmeister im ganzen Reich. Jeder Ritter, der aus seiner Schule kommt, wird einmal seinesgleichen suchen. Und ich werde stolz auf meine Kämpfer sein.«
    Sie lenkte ihr Pferd an der Gruppe kniender Ritter entlang. Jeder der jungen Männer hätte seine rechte Hand für sie gegeben. Wie sie da aufrecht im Sattel saß, das zimtfarbene, federbesetzte Jagdgewand wie ein goldglänzendes Festkleid trug, das war einer Göttin würdig.
    Ezzo, der den Kopf gesenkt hielt, hörte mit einem Mal den königlichen Zelter ganz nah an seinem Gesicht schnauben. Er wagte kaum, aufzusehen, aber tatsächlich, sie hatte vor ihm angehalten.
    »Begleitet uns zur Beiz, Herr Ezzo«, sagte sie zu ihm. »Wir haben ein paar neue Falken dabei, die noch unerfahren in der Jagd sind. Eure Anwesenheit könnte gut für sie sein.«
    Er schluckte. So wusste sie also, dass er all seine freie Zeit bei der Arbeit mit den Greifvögeln verbrachte. Seit Langem schon war er die rechte Hand des Falkners, den er jetzt ganz hinten mit seinen Gehilfen sah. Einer von ihnen trug ein Gestell, auf dem drei junge Wanderfalken hockten. Der Falkner selbst hatte Brun auf der Faust, den Liebling der Königin.
    Ezzo schnallte sein Schwertgehänge ab und ließ es zu Boden gleiten. »Es wird mir eine Ehre sein, Majestät«, erwiderte er beinahe zu überschwänglich. Dann stieg er auf und schloss sich unter den neidischen Blicken seiner Freunde der Jagd an.

    Begleitet vom aufgeregten Gebell der Hunde ritt die kleine Gesellschaft hinaus in die Donauauen, wo es um diese Zeit vor Wildenten nur so wimmelte. Es war ein heißer Tag. Überall in dem sumpfigen Gebiet summten Mückenschwärme, riesige Bremsen stürzten sich gierig auf die schweifschlagenden Pferde. Ezzo schwitzte in seinem Lederwams, aber dennoch genoss er den Ritt. Wie lange war er schon nicht mehr auf der Beiz gewesen? Damals, auf Riedern – es schien ihm endlos her zu sein. Und jetzt würde er gar noch in der Nähe seiner Königin jagen! Verstohlen beobachtete er, wie sie an der Spitze der Gruppe ritt. Natürlich war der Burggraf von Nürnberg an ihrer Seite, wie immer, wenn er sich bei Hof aufhielt. Die beiden unterhielten sich angeregt, sie warf den Kopf mit der Federkappe in den Nacken und lachte. Man erzählte sich so allerlei über Barbara von Cilli und den gutaussehenden Markgrafen, aber Ezzo tat das als dumme Gerüchte ab. Nun, der König war viel unterwegs, während seine Gemahlin auf der Burg in Buda blieb, aber das war schließlich nicht ungewöhnlich. Und ja, Sigismund war über zwanzig Jahre älter als seine junge Frau, aber was gaben sie nicht für ein schönes Paar ab, und er stand doch in der Blüte seiner Jahre! Dass er Schutz und Schirm über die Königin einem seiner edelsten Reichsfürsten anvertraute, lag doch nahe. Außerdem hatte der Burggraf Weib und Kinder, und er war ein Ehrenmann!
    Ezzo wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Hunde anschlugen. Die Königin ließ sich Brun auf die Faust geben und nahm ihm die Haube ab, während der Leithund wie angewurzelt am Rande eines Schilfdickichts stand, zitternd vor Anspannung. Barbara warf den Falken hoch und Brun stieg auf. Er war darauf abgerichtet, genau über seinem Falkner anzuwarten, sobald er seine Jagdhöhe von zweihundert Fuß erreicht hatte. Jetzt war es so weit, er kreiste. Barbara gab das Zeichen, ein leiser Pfiff ertönte, und sofort schoss der Hund bellend ins Schilf. Drei, vier Wildenten flatterten in Panik auf. Brun griff im selben Augenblick an. Er legte die Schwingen an und ging elegant in den Sturzflug über. Die Schnelligkeit des stürzenden Falken war atemberaubend, und seine Zielsicherheit unglaublich. Schon schwang er in die Flugbahn des verfolgten Vogels ein und schlug seine Klauen tief in dessen Rücken. Flatternd gingen der Jäger und sein Opfer zu Boden.
    Barbaras triumphierender Schrei gellte über den Fluss. Sie ritt zu der Stelle, wo Brun mit seiner Beute gelandet war. Der Falke hüpfte aufgeregt um die tote Ente herum, rührte sie aber nicht an. Er war darauf trainiert, sein Opfer nur zu schlagen und nicht zu fressen. Barbara streckte den behandschuhten Arm aus und klopfte auf den Handschuh. Der Jäger flog sofort auf die Faust, wo sie ihm einen Leckerbissen zusteckte.
    »Nie hab ich einen besser abgerichteten Falken gehabt!«, rief sie Ezzo zu, der stolzgeschwellt ein Stück hinter ihr stand. »Und dazu noch ein Männchen!«
    Sie hatte recht,

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