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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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angedroht…«
    Sein Zorn verlieh ihm die Kraft, sich im Bett aufzusetzen. »Sie schießen einfach auf alles, was wir starten? Das können wir uns nicht einfach gefallen lassen!«
    »Was willst du dagegen unternehmen, solange du dich kaum rühren kannst? Du mußt erst wieder auf die Beine kommen. Ich helfe dir bei deiner Therapie. Du bist bestimmt schnell wieder…«
    »Wir müssen sofort mit der Arbeit anfangen!« Saint-Michael ignorierte, was sie gesagt hatte. »Die Vorbereitungen können wir von hier aus treffen.
    Dabei mußt du mir helfen, Ann. Sobald ich hier rauskomme…«
    »Langsam!« sagte eine Stimme hinter Ann. »Ich treffe gerade ein, und Sie wollen schon wieder gehen?«
    Ann drehte sich um, und Saint-Michael, der ihr dabei über die Schulter sah, erkannte Martin Stuart, den Oberbefehlshaber der U.S. Space Command, der eben hereinkam. Stuart hatte den Oberbefehl übernommen, nachdem Saint-Michael erklärt hatte, er wolle lieber an Bord der Armstrong-Raumstation Dienst tun.
    »Na, wie fühlen Sie sich, Jason? Ich habe gerade erfahren, daß Sie wieder unter den Lebenden sind.«
    »Danke, ganz gut. Vielleicht werde ich schon bald entlassen. Sir, wir müssen so schnell wie möglich besprechen, wie die Station reaktiviert werden kann.«
    »Langsam, Jason!« wehrte Stuart ab. Er sah zu Ann hinüber, ohne sie wirklich zu erkennen. »Wie finden Sie das? Eben erst aus vierwöchiger Bewußtlosigkeit erwacht und schon wieder auf Hochtouren…«
    »Aber die Sache ist wichtig! Wir müssen…«
    »Augenblick ! Die Ärzte sagen, daß Sie mindestens zwei Wochen Rehabilitation brauchen, bis Sie wieder so beweglich wie früher sind. Danach müssen Sie einen mindestens vierwöchigen Genesungsurlaub antreten. Ob Sie aus medizinischer Sicht wieder dienstfähig sind, kann erst nach diesem Urlaub festgestellt werden.«
    »Das läßt sich beschleunigen, Sir. Angesichts der kritischen Lage im Persischen Golf ist diese Sache schnell abgehakt. Ich weiß, daß ich eine Flugtauglichkeitsuntersuchung bestehe, sobald ich hier entlassen werde.
    Dafür garantiere ich Ihnen!«
    »Wir können es uns aber nicht leisten, Sie einfach ›abzuhaken‹, Jason.
    Sie sind ein Astronaut, kein angehender Flugschüler. Wir halten uns streng an die Vorschriften, damit niemand Zweifel an Ihrer Dienstfähigkeit äußern kann. Danach sehen wir zu, ob Sie wieder für raumflugfähig erklärt werden können. Unter Umständen dauert es ein paar Wochen, bis eine entsprechende Kommission zusammentreten kann, die…«
    »Manche Leute bezweifeln also, daß ich flugfähig bin?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Stuart sah wieder zu Ann hinüber und erkannte sie endlich. »Dr. Page, haben Sie ihm von dem Rettungsboot erzählt?«
    »Ja, Sir.«
    »Davon hätte er erst bei der Einsatzbesprechung erfahren sollen. Sie…«
    »Ich halte es für eine Schande, daß es noch nicht geborgen worden ist!«
    unterbrach Saint-Michael ihn. »Und ich möchte wissen, wie diese Entscheidung begründet worden ist.«
    Stuart machte ein abweisendes Gesicht. »Bis klar ist, wie die Russen sich verhalten werden, sind sämtliche bemannten Raumflüge eingestellt worden.«
    »Ich kenne ein Dutzend Shuttle- und Raumflugzeugpiloten, die sich freiwillig melden würden, um diese Männer heimzuholen.«
    »Darauf kommt’s in diesem Zusammenhang nicht an.«
    »Worauf warten wir eigentlich, General?« fragte Saint-Michael und setzte sich mit einem Ruck ganz auf. »Daß die Russen uns die Bergung abnehmen?«
    »Verdammt noch mal, Jason…« Stuart sah sich nach der geschlossenen Tür um, musterte Ann und konzentrierte sich wieder auf Saint-Michael.
    »Sie haben viel durchgemacht, Jason. Kurieren Sie sich erst mal aus – damit tun Sie sich selbst den größten Gefallen.« Er spielte nervös mit seiner Dienstmütze, nickte Ann zu und verließ das Krankenzimmer.
    Als die Tür sich hinter Stuart schloß, ließ Saint-Michael sich aufs Kissen zurücksinken. »Gut gemacht, Jason«, murmelte er vor sich hin.
    Ann setzte sich auf die Bettkante. »Diese Sache ist für alle schwierig gewesen, Jason. Die meisten Leute sind deiner Auffassung. Sie halten es für eine Schande, daß die Leichen nicht auf die Erde zurückgeholt werden.
    Sie fordern eine Bergungsaktion und Vergeltungsmaßnahmen, falls die Russen sie zu behindern versuchen. Und die Russen behaupten, wir wollten keine Leichen bergen, sondern Atomwaffen im Weltraum stationieren, um sie zum Rückzug aus der Golfregion zu zwingen. Sie drohen mit einer

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