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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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täuschen.«
    »Trotzdem…«
    »Sir, ich habe diese Hangars seit Beginn des Unternehmens beobachtet.
    Dort waren alle möglichen Flugzeuge untergebracht. Ich habe ihre Reifenspuren vermessen, und meine Identifizierung ist in allen Fällen durch andere Quellen bestätigt worden.«
    Sahl blickte zu Collins auf. »Jeden anderen Auswerter würde ich wegschicken, bis er etwas Konkreteres in der Hand hat. Aber bei Ihnen muß man vorsichtiger sein. Ich nehme an, daß Sie diese Reifenspuren vermessen und einem bestimmten Flugzeugmuster zugeordnet haben?«
    »Ganz recht.«
    »Und um welches handelt es sich?«
    »Bomber Tu-95H.«
    Sahl betrachtete das Foto genauer. »Hmmm, das ist allerdings interessant. Die sind weit von zu Hause entfernt.«
    »Woher sie kommen, habe ich noch nicht genau feststellen können – zum Beispiel scheinen auf dem Flugplatz Winniza südwestlich von Kiew mindestens ein halbes Dutzend zu fehlen –, aber mir ist etwas noch viel Interessanteres aufgefallen.« Collins zog sich einen Besuchersessel näher an Sahls Schreibtisch heran. »Taschkent ist der wichtigste Stützpunkt für strategische Bomber und Transporter der Russen, stimmt’s?«
    »Bitte weiter.«
    »Ich glaube, daß die Russen die dorthin verlegten Tu-95 mit Marschflugkörpern ASM-6 ausrüsten.«
    Sahl runzelte die Stirn, während er die Satellitenaufnahmen der großen Hangars anstarrte. »Zum Teufel, wie können Sie das aus diesen Fotos herauslesen?«
    »Wegen dieser Aufnahme.« Collins holte ein weiteres Foto aus seinem Aktenkoffer: eine mehrere Monate alte Satellitenaufnahme eines anderen, viel größeren Flugplatzes. »Während ich Material gesammelt habe, um beim Boß ein paar Punkte zu machen, habe ich besonders auf Abwurflenkwaffen ASM-4 und ASM-6 und ihre Trägerflugzeuge geachtet. Einer der größten Tu-95-Stützpunkte ist natürlich Murmansk; deshalb habe ich mich auf ihn konzentriert und Informationen über die von den Ausführungen G und H transportierten Marschflugkörper mit besonderer Berücksichtigung ihrer Tank- und Wartungsfahrzeuge gesammelt.«
    »Diese Story, das weiß ich, hat irgendeinen Sinn. Kommen Sie bitte zur Sache!«
    »Bin schon dabei, Sir! Die Triebwerke der Marschflugkörper ASM-6 verbrennen Kerosin, wobei Salpetersäure als Katalysator dient. Gefährliches Zeug. Um die Zündung nach dem Abwurf zu erleichtern, muß der Säuretank darüber hinaus unter Druck stehen. Für diese Druckbetankung haben die Russen Spezialfahrzeuge gebaut. Hier ist ein Foto eines dieser Tankwagen.«
    Sahl, der die Aufnahme unter einem Stereoskop betrachtete, sah einen LKW mit kantiger Motorhaube, der an ein großes Feuerlöschfahrzeug mit silbrig glänzenden isolierten Tanks erinnerte. Das Foto zeigte auch vier Mann des Bedienungspersonals in silbernen Brandschutzanzügen. Sahl kontrollierte den Zeitstempel und stellte fest, daß die Aufnahme erst zwei Wochen alt war. »Wenn Sie jetzt noch eines dieser Fahrzeuge in Taschkent nachweisen könnten…«
    »Bittet, und euch wird gegeben.« Collins holte das letzte Foto aus seinem Aktenkoffer. »Gestern aufgenommen.«
    Die Satellitenaufnahme gehörte zu den ungewöhnlichsten Fotos, die Sahl je gesehen hatte. Sie zeigte deutlich einen der Spezialtankwagen, der offenbar mit einer Motorpanne liegengeblieben war und von einem Flugzeugschlepper abgeschleppt wurde. Sahl wurde wieder einmal klar, wie sehr erfolgreiche Aufklärungsarbeit vom Glück abhängig war: Hätte das Fahrzeug keine Panne gehabt, hätte der KH-14 es bei seinem Überflug nicht aufnehmen können. Und schon wenige Minuten später wäre es abgeschleppt und spurlos verschwunden gewesen…
    »Eindrucksvoll, Collins. In Taschkent haben sie also Cruise Missiles ASM-4 oder ASM-6.«
    »Wahrscheinlich ASM-6. Die Produktion der ASM-4 ist seit 1989 zugunsten der ASM-6 eingestellt worden.«
    »Verdammt gefährliche Waffen, stimmt’s? Von der ASM-6 sind zwei Ausführungen zum Einsatz gegen Schiffs- und Bodenziele bekannt. Entweder mit einem Gefechtskopf mit zwölfhundert Kilogramm Sprengstoff…«
    »Oder einem Atomsprengkopf mit zweihundert Kilotonnen«, ergänzte Collins. »Wegen der verhältnismäßig großen Reichweite der ASM-6 könnten die Bomber sie mitten über dem Iran im Raum Schiras abwerfen – weit außer Schußweite unserer Fla-Raketen Patriot, Hawk und RAM – und trotzdem noch die Straße von Hormus treffen. Sollte es den Russen gelingen, unsere Luftabwehr auszuschalten, wäre sogar die Kampfgruppe Nimitz im Golf von Oman

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