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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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läuft, Genosse Generalsekretär. Er befindet sich gegenwärtig auf einer Erprobungsfahrt im Südchinesischen Meer, ist aber seit einem Monat in der Cam-Ranh-Bucht in Vietnam stationiert. Die Archangelsk ist das größte jemals gebaute Kriegsschiff – weit größer als die Nimitz – und trägt hundertfünfunddreißig Jäger und Jagdbomber des Musters Su-27. Darüber hinaus wird sie von den Flugzeugträgern Kiew und Noworossijsk begleitet, die Senkrechtstarter und Hubschrauber zur U-Bootabwehr tragen. Insgesamt hat die Kampfgruppe Archangelsk zweihundertdreißig Flugzeuge und Hubschrauber an Bord.«
    Csilikow beobachtete den Blick des Generalsekretärs, während er von der Kampfgruppe Archangelsk sprach, und fügte abrupt hinzu: »Die Archangelsk können wir nicht entsenden, Genosse Generalsekretär. Das ist völlig ausgeschlossen!«
    »Weshalb denn, Csilikow?«
    »Die Entsendung der Archangelsk in die Golfregion wäre eine Provokation, als ob… als ob die Amerikaner eine Staffel B-2-Bomber nach Europa verlegen oder mit der Nimitz ins Schwarze Meer einfahren würden. Das wäre eine Überkonzentration, eine bewußte Eskalation…«
    »Aber die Amerikaner haben die Trägerkampfgruppe Nimitz im Golf von Oman stationiert«, unterbrach der Generalsekretär ihn. »Ist die etwa kein starker Flottenverband?«
    »Aber die Nimitz bildet das Gegengewicht zur Breschnew «, stellte Csilikow fest. »Außerdem hatten die Amerikaner dort schon immer eine Trägerkampfgruppe. Um es ganz ehrlich zu sagen: Nur sie können es sich leisten, einen so großen Verband Zehntausende von Kilometern vom Heimathafen entfernt kreuzen zu lassen.«
    »Die Archangelsk wäre ebenso gefährdet wie die Breschnew im Persischen Golf«, warf Tschertscherowin jetzt ein.
    »Obwohl sie von zwei Flugzeugträgern begleitet wird?« erkundigte der Generalsekretär sich. »Wenn der größte Flugzeugträger der Welt auf hoher See trotz des Schutzes durch zwei Flugzeugträger und zwanzig Überwassereinheiten so gefährdet ist, hätten wir ihn nie bauen sollen. Nein, ich kann nicht glauben, daß die Kampfgruppe Archangelsk so verwundbar ist.
    Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt für übertriebene Vorsicht, Admiral.
    Ich wünsche, daß diese Option sofort geprüft wird. Tragen Sie mir binnen drei Tagen vor, welche Möglichkeiten sich aus einer Verlegung der Archangelsk in den Golf von Oman ergeben… Nein, ich erwarte Ihren Bericht binnen achtundvierzig Stunden. Und ich wünsche, daß die Kampfgruppe Archangelsk innerhalb einer Woche nach Billigung des Einsatzplans durch das Politbüro auslaufbereit ist.«
    »Genosse Generalsekretär«, protestierte Tschertscherowin, »es ist unmöglich, einen aus dreiundzwanzig Schiffen bestehenden Verband in nur einer Woche…«
    »Dann erwähnen Sie das in Ihrem Bericht. Aber ich denke nicht daran, mich nur auf Ihre Meinung zu verlassen, Admiral. Sie haben die Angewohnheit, mir zu erklären, was alles nicht möglich ist. Ich bin es leid, von Militärs umgeben zu sein, die mir sagen, was unmöglich ist.«
    Der Generalsekretär nickte zu Goworow hinüber. »Da haben Sie einen jungen, innovativen Kommandeur, der das Unmögliche tut. Ihr älteren Offiziere tätet gut daran, ihn euch zum Vorbild zu nehmen!«
    Bei diesen Worten sah er zu Csilikow hinüber, der in solchen Augenblicken im allgemeinen eingriff, um seine Oberbefehlshaber in Schutz zu nehmen. Diesmal verzichtete er jedoch darauf. Im Gegensatz zu dem Admiral wußte er, wann er den Mund zu halten hatte. Aber er musterte Goworow, als wolle er sagen: »Jetzt bist du sein Mann, Held. Und ich wünsche dir viel Glück dabei…«
    Bethseda Naval Hospital,
    Washington, D. C.
    Als Jason Saint-Michael erwachte, spürte er, daß eine warme Hand seine Finger umfaßte. Er versuchte zu sprechen, brachte aber nur ein heiseres Krächzen heraus. Dann drückte er die Hand, so fest er konnte. »Jason?«
    Der Klang ihrer Stimme war ihm ein Lebenselixier. Er drückte ihre Hand erneut.
    »Gott sei Dank…«
    Er schlug die Augen auf, aber die Lider waren schwer, und er nahm seine Umgebung nur verschwommen wahr.
    »Was gibt’s?« fragte eine weitere Frauenstimme.
    »Er ist wach! Er hat meine Hand gedrückt.«
    »Wissen Sie das bestimmt?« Er spürte eine Bewegung in seiner Nähe; dann wurde die warme Hand durch eine kühle ersetzt. »General Saint-Michael? Können Sie mich hören?«
    Er konnte noch immer nichts erkennen, aber er fühlte Anns Nähe, streckte langsam seine Hand aus und legte sie

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