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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Nimitz .«
    »Dann setzen Sie schnellere Bomber ein! Überschallschnelle Tu-22 statt der lahmen Tu-95 mit ihren Propellerturbinen. Mir ist ohnehin unklar, weshalb wir diesen Typ nicht längst ausgemustert haben.«
    »Genosse Generalsekretär…« Chromejew suchte nach den richtigen Worten, um den Oberbefehlshaber aufzufordern, solche Planungen seinen Marschällen zu überlassen. »Ich schlage vor, Verteidigungsminister Csilikow hinzuzuziehen. Er dürfte eine Stawka-Besprechung ansetzen wollen, um die hier wichtigen Faktoren…«
    »Ich habe die endlosen Besprechungen satt, Chromejew! Jede dadurch vergeudete Stunde ist eine verlorene Stunde, die den Amerikanern die Möglichkeit gibt, weitere Abwehrmaßnahmen zu treffen. Noch sind wir überlegen – deshalb müssen wir jetzt handeln!«
    Er lehnte sich in seinen Sessel zurück, starrte die beiden Uniformierten an und klopfte mit den Fingerknöcheln auf die Schreibtischplatte. »Gut, unterrichten Sie Csilikow. Berufen Sie Ihre Besprechung ein. Aber bis spätestens sechzehn Uhr… nein, bis fünfzehn Uhr liegt hier ein ausgearbeiteter Angriffsplan. Ist das klar?«
Armstrong-Raumstation
    Ein kaum wahrnehmbares Knacken in seiner Hör-Sprech-Garnitur machte Saint-Michael darauf aufmerksam, daß er von jemandem an Bord der America gerufen wurde. »Hier Saint Michael.«
    »Jason, hier ist Ann. Ich komme an Bord.«
    Der General war überrascht. Schließlich waren die anderen erst vor drei Stunden ins Raumflugzeug übergewechselt.
    »Okay«, stimmte er zu und griff nach seiner Sauerstoffmaske, »du kannst kommen.«
    Wenig später ertönte im Verbindungstunnel das Warnsignal für einen Druckabfall. Die notdürftig reparierte Luftschleuse ließ die Tunnelluft beim Öffnen rasch entweichen und löste so den Alarm aus. Ohne Raumanzug hätte Ann nur etwa 60 Sekunden Zeit gehabt, den Verbindungstunnel zu betreten, die Luke hinter sich zu verriegeln und den Tunnel wieder unter Druck zu setzen, bevor die Luft gefährlich dünn wurde. Weil der Druckabfall sich auch im Kommandomodul auswirkte, mußte Saint-Michael während des Anbordkommens seine Sauerstoffmaske tragen.
    Saint-Michael nahm seine Maske ab. »Du bist allein?«
    »Ich hab’ nicht mehr schlafen können«, antwortete sie und nahm die Maske ab. »Ich dachte, es wäre nett, wenigstens für ein paar Minuten mit dir allein zu sein…«
    »Gute Idee!« stimmte er zu. »Seit Colorado Springs haben wir uns nicht mehr ungestört unterhalten können.«
    »Und dort bist du so wütend übers Space Command und seine Entscheidung gewesen… Du hast nicht davon gesprochen, aber ich hab’s gespürt.
    Ich bin nur froh, daß du dich schließlich doch durchgesetzt hast! Und ich gebe zu, daß ich kurz vor dem Start… nun, da hatte ich praktisch alle Hoffnung aufgegeben.«
    »Glück hat natürlich auch eine Rolle gespielt – und davon werden wir in den nächsten Tagen jede Menge brauchen…«
    »Die Russen werden angreifen, stimmt’s?«
    Saint-Michael nickte, zog sie an sich und spürte, wie Ann sich gegen ihn drängte. »Ja«, antwortete er. »Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig… Sie haben natürlich längst gemerkt, daß Silver Tower nicht in der Erdatmosphäre verglüht ist. Bestimmt fragen sie Goworow, den überlebenden Elektron-Piloten, wie schwer die Station seiner Ansicht nach beschädigt ist. Da ein erneuter Raumflugzeugstart ein aggressiver Akt wäre, werden sie sich vergewissern wollen, ob er wirklich notwendig ist. Sie sind weder blöd noch leichtsinnig, auch wenn manche unserer Schreibtischstrategen das glauben. Trotzdem möchte ich wetten, daß Goworow sein Bestes tut, um einen weiteren Angriff durchzusetzen. Der Erfolg des ersten Angriffs ist zu sehr bejubelt worden. Deshalb wird Goworow das Gefühl haben, diese Sache zu Ende bringen zu müssen… Ann, du hast gesagt, Skybolt sei einsatzbereit. Ist er’s wirklich ?«
    »Das weiß ich nicht.« Ann war hörbar frustriert, weil sie die Frage nicht einfach bejahen konnte. »Ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, alle Systeme zu überprüfen, aber wenn ich an den Zustand des SBRs denke, bin ich eher skeptisch…«
    »Wir müssen’s aber wissen! Skybolt ist unsere einzige Verteidigungswaffe gegen diese Raumflugzeuge. Ab sofort kümmerst du dich ausschließlich um Skybolt; ich nehme mir vor allem das SBR vor; Ken und Marty bleiben für Silver Tower verantwortlich. Vielleicht gibt’s noch eine weitere Möglichkeit, die Station zu verteidigen, bis Skybolt instand gesetzt ist.

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