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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Ich kann versuchen…«
    »Aber nicht sofort, Jason! Hör zu, du brauchst auch etwas Schlaf. Keinem von uns ist geholfen, wenn du…«
    »Natürlich, aber dafür ist jetzt keine Zeit…« Er griff nach seiner HörSprech-Garnitur. »Marty hat lange genug geschlafen, finde ich.« Er setzte sich den Kopfhörer auf und drückte die Sprechtaste.
    » America, hier Alpha.«
    »Guten Morgen, General«, antwortete Oberst Hampton. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Schicken Sie mir Marty Schultz herüber.«
    »Ja, Sir.«
    »Und noch was, Jon: Marty soll unser Frühstück und Kaffee mitbringen.«
    Saint-Michael sah wieder zu Ann hinüber, die seinen Blick mit verdrießlicher Miene erwiderte. »Ich weiß, ich weiß«, wehrte er ab. »Aber ausschlafen können wir später. Ich möchte, daß du dir Skybolt vornimmst, sobald du etwas gegessen hast. Sieh zu, daß du das Ding zum Funktionieren bringst, koste es, was es wolle ! Ich muß mich inzwischen um den Aufbau einer Luftwaffe kümmern.«
    »Luftwaffe? Willst du die America als…«
    »Nein, nein, nicht die America. Wenn die Schießerei losgeht, soll die America möglichst weit weg sein – falls nötig, wieder auf der Erde.«
    »Was hast du sonst vor?«
    Aber bevor er antworten konnte, kam Schultz herüber, und Ann konnte vorerst nur Vermutungen anstellen. Aber sie hatte ohnehin das Gefühl, das komme Saint-Michaels Absichten im Augenblick sehr entgegen.
    ***
    Schultz stellte sein MMU auf Vorwärtsschub ein und schwebte zur Raumfähre hinüber.
    »Verdammt noch mal, die Schäden sehen schlimmer aus, als ich gedacht habe«, berichtete er, als er sich der Enterprise näherte.
    Hampton sah nervös auf seinen Trägheits-Höhenmesser. »Marty, wir sind keine zehn Kilometer über dem Wiedereintrittspunkt in die Atmosphäre. Folglich bleibt uns nicht viel Zeit. Können Sie die Enterprise auch ohne die Lagekontrolldüsen im Bug fliegen?«
    »Kein Problem! Das Andocken wird schwierig – vielleicht sogar unmöglich –, aber solange Strom und Treibstoff da sind, fliegt sie auch.« Das mußte so klingen, als glaube er selbst daran.
    Schultz glitt in die Ladebucht, legte das MMU ab und verstaute es in einer Halterung an der Cockpitrückwand. Danach schwebte er zur Luftschleuse hinüber und gelangte so ins Innere der Enterprise. Der Anblick des Mitteldecks ließ ihn zurückprallen. » America, ich… ich bin auf dem Mitteldeck. Es ist restlos zerstört. Hier gibt’s wahrscheinlich nichts mehr zu bergen.« Er machte eine Pause, zwang sich dazu, den Blick von den dunklen Klumpen auf den Besatzungssitzen abzuwenden, und kündigte an:
    »Bin jetzt zum Flugdeck unterwegs.«
    »Verstanden.«
    Wenig später saß er im Kommandantensitz, um die Anzeigen der Instrumente zu kontrollieren. »Sieht gut aus, America. Die Batterien sind noch im grünen Bereich. Versuche jetzt, die Brennstoffzellen wieder in Gang zu bringen.«
    Schultz begutachtete die Verteilertafel auf der Pilotenseite des Cockpits.
    Linien und Pfeile zwischen den Schalterreihen zeigten die Beziehungen zwischen den einzelnen Stromkreisen, aber er kannte sie alle auswendig.
    Wenn die Brennstoffzellen unbeschädigt geblieben waren, mußten sie eigentlich funktionieren…
    »Sauerstoff- und Wasserstoffventile eins, zwei und drei offen«, sagte er, während er die entsprechenden Schalter betätigte. »Batteriestrom an Hauptdatenbus. Tankheizung eingeschaltet…«
    Er setzte die Litanei aus Systemüberprüfungen fort, identifizierte Lecks und andere Defekte und setzte sie instand. Schließlich flammte die Instrumentenbeleuchtung auf.
    »America, wir haben’s geschafft!« berichtete Schultz aufgeregt. »Die Enterprise lebt wieder!«
    Nachdem er die Brennstoffzellen reaktiviert hatte, kehrte er auf den linken Sitz zurück. »Komm, alter Junge!« sagte er und versetzte dem Monitor des Autopiloten einen freundschaftlichen Klaps. »Ich weiß, daß du noch funktionierst. Jetzt müssen wir wieder aktiv werden.«
    Der Bildschirm vor ihm war leer bis auf ein weizenkorngroßes blinkendes Rechteck – aber dieser Leuchtpunkt war mehr als ein Hoffnungsschimmer. Der Mehrzweckcomputer, das Gehirn der Enterprise, war funktionsfähig, aber er hatte vergessen, daß er ein Mehrzweckcomputer war.
    Schultz mußte das Flugprogramm laden, damit er wieder arbeiten konnte.
    Nach einem Blick ins Betriebshandbuch gab er die Befehlsfolge ein, die dem Computer sagte, auf welchem Speicherplatz sein Lernprogramm stand. Nach jeder Lektion legte der Computer ein

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