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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Abschlußexamen ab und schrieb ein weiteres Programm für sich, das er in seinem RAM speicherte, um die nächste Lektion beginnen zu können. Schultz überwachte den Vorgang durch Befehle, die Auskunft über die bisher gemachten Fortschritte verlangten. Auf der Erde war für diese Initialisierung das Bodenpersonal zuständig, aber Schultz gehörte zu den wenigen Astronauten, die sich die Zeit genommen hatten, das Verfahren von Anfang an zu beobachten.
    »Wie kommen Sie voran, Marty?«
    »Wir sind dabei, uns fortzubilden.«
    »Bitte wiederholen!«
    »Alles in Ordnung, alles bestens.«
    Nach 25 langen Minuten füllte sich der Bildschirm mit allen möglichen Fehler- und Mängelanzeigen. Schultz bewiesen sie jedoch, daß das Gehirn der Enterprise wieder funktionierte. Er gab einen letzten Code ein und griff nach dem elektronischen Steuerknüppel.
    » America , die Enterprise ist startbereit.«
    »Verstanden. Wir machen Ihnen Platz.« Auf Hamptons Befehl steuerte der Computer des Raumflugzeugs die America von der Enterprise weg in Richtung Silver Tower.
    »Jetzt geht’s los!« Schultz überprüfte alle Schalterstellungen und bewegte den Steuerknüppel leicht nach vorn.
    Nichts.
    »Komm schon, Baby!« Er bewegte den Steuerknüppel vorsichtig weiter.
    Noch immer keine Reaktion.
    » Enterprise, wie steht’s?«
    »Bitte warten.« Schultz löschte den Flugcode und gab ihn erneut ein.
    Diesmal weigerte der Mehrzweckcomputer sich, den Code zu akzeptieren.
    Schultz lehnte sich in den Sitz zurück und kontrollierte sorgfältig alle Anzeigen.
    »Deine letzte Chance!« erklärte er dem Instrumentenpult. Treibstoffvorrat, Hydraulikdruck, Stromspannung – alles im grünen Bereich.
    »Marty, wir haben nicht mehr viel Zeit. Kommen Sie zurück, wenn die Enterprise nicht will.«
    »Nur noch eine Minute.« Schultz löschte den Flugcode erneut. »Ein letzter Versuch, du bockiges Miststück! Wenn du wieder nicht spurst, kannst du beim Absturz verbrutzeln!«
    Er gab wieder den Flugcode 202 ein – aber der Bildschirm blieb leer.
    »Der Computer weigert sich, den Flugcode zu akzeptieren«, meldete Schultz über Funk.
    »Dann kommen Sie zurück, verdammt noch mal! Unsere Temperatur ist schon gefährlich hoch. Wenn Sie noch länger warten…«
    »Bin unterwegs!« antwortete Schultz. Aber als er eben den Kommandantensitz verlassen wollte, fiel ihm etwas ein. Er nahm wieder Platz, löschte den Flugcode und gab einen Befehl ein, der die Vor-Abflug-Initialisierung und den Inhalt des Massenspeichers eliminierte. Damit machte er alles rückgängig, was der Computer sich vorhin selbst beigebracht hatte.
    Plötzlich erschien auf dem Bildschirm die Zahl 202 – der Flugcode!
    »Miststück… Aber mit psychologischen Tricks geht’s meistens doch!«
    » Enterprise, bitte wiederholen.«
    Schultz lehnte sich auf dem Kommandantensitz zurück und faßte dien Steuerknüppel fester. » America , Sie können vorausfliegen. Die Enterprise ist startklar.«
    ***
    Marty Schultz und Ken Horvath bugsierten einen freischwebenden weiteren Teil der SBR-Konsole heran, brachten ihn in Position und befestigten ihn mit Klettband.
    »Achtung, an alle!« dröhnte Saint-Michaels Stimme aus der Bordsprechanlage. »In drei Minuten überqueren wir den Zielhorizont. Alarmstufe Rot.«
    Horvath stieß Schultz grinsend an, während er sich im Kommandomodul umsah. In den vergangenen fünf Tagen waren praktisch sämtliche Wand- und Deckenkonsolen abgebaut und nur etwa zur Hälfte wieder an ihren ursprünglichen Plätzen montiert worden. Alle anderen schwebten notdürftig befestigt irgendwo neben Geräten, deren Funktionen sie jetzt ergänzten.
    Kabelstränge durchzogen das Modul in allen Richtungen, denn es war einfacher, ihnen schwebend auszuweichen, als zu versuchen, die Kabel hinter einer sich ständig verändernden Landschaft aus elektronischen Komponenten vorbeizuführen.
    Aus anderen Modulen stammende Ausrüstungsteile – Computer und Bildschirme aus dem Freizeitmodul, Kabelstränge aus der Enterprise, Rohre und Isoliermaterial aus dem Frachtmodul, Testgeräte und ganze Konsolen aus dem Technikmodul – ergänzten die an verschiedenen Punkten des Kommandomoduls scheinbar planlos angehäuften Geräte. Aber selbst diese Geräteberge konnten die mit Plastikmaterial abgedichteten Löcher in der Außenwand des Moduls, die rauchgeschwärzten Stellen und die bei Druckabfall gelegentlich aufflammenden Warnleuchten nur teilweise verdecken.
    Eine der Abdichtungen war vor kurzem

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