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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aufnahmen.
    »Armstrong, hier Nimitz. Kommen.« Admiral Clancys ernste Stimme ließ das Lächeln der Stationsbesatzung augenblicklich verschwinden.
    »Hier Saint-Michael, Sir. Was gibt’s?«
    »Jason, das Space Command hat uns eben eine Blitzmeldung übermittelt. Während Sie vorhin auf der anderen Seite der Erde gewesen sind, hat der Laser in Sari Schagan unseren Ersatzsatelliten über dem Indischen Ozean zerstört. Das bedeutet, daß wir keine Möglichkeit mehr haben, Raketenstarts in diesem Gebiet zu entdecken.«
    Horvath starrte den General an. »Was bedeutet das, Skipper?«
    »Das bedeutet die Eröffnungssalve – wie beim letzten Mal«, antwortete Saint-Michael. »Jetzt können ihre Raumflugzeuge starten, ohne entdeckt zu werden. Wir müssen damit rechnen, daß sie demnächst aufkreuzen.« Er drückte wieder seine Sprechtaste. »Verstanden, Admiral. Gibt es wenigstens beschränkte Warnmöglichkeiten über Asien?«
    »Negativ, Jason. SPACETRACK oder die Pacific Radar Barrier auf Diego Garcia könnten den Start unter günstigen Umständen beobachten, aber die einzigen zuverlässigen Bahnverfolgungsstationen wären Pulmosan in Südkorea oder San Miguel auf den Philippinen.« Nach einer vielsagenden Pause fügte Admiral Clancy hinzu: »Wir könnten versuchen, eine Verbindung mit Diego Garcia, Pulmosan oder San Miguel herzustellen, aber die würde Ihnen nichts nützen. Tut mir leid, Ihre Zeit ist abgelaufen, Jason. Sie müssen die Station so schnell wie möglich räumen.«
    Saint-Michael wandte sich an Ann. »Was sagst du dazu? Funktioniert Skybolt? Können wir damit rechnen?«
    »Das hängt von unserem SBR ab, Jason. Das SBR-Fehlersuchprogramm ist nicht für die Skybolt-Schnittstelle geschrieben – und das bedeutet, daß ich alle Fehler selbst suchen und beseitigen muß. Ich glaube, daß das zu schaffen ist, aber…«
    »Ich brauche eine klare Auskunft, Ann. Funktioniert Skybolt oder nicht?«
    Ann zögerte, während sie versuchte, Realität und Wunschdenken voneinander zu trennen. »Ich weiß es nicht. Ich glaube, daß ich alle Fehler aufspüren kann, aber das dauert seine Zeit…«
    Saint-Michael sprach bereits wieder mit energischer Stimme in sein Mikrofon: »Verstanden, Nimitz. Wir beginnen sofort mit der Evakuierung.
    Benachrichtigen Sie uns, falls es Probleme mit der SBR-Datenübertragung gibt. Ende.« Er ließ die Sprechtaste los.
    »Wir räumen die Station?« fragte Ann ungläubig.
    »Uns bleibt nichts anderes übrig.«
    »Aber all unsere Arbeit… Wir haben diese Station wieder funktionsfähig gemacht…«
    »Ann, ich kann die Leichen im Andockmodul nicht vergessen. Diese Männer sind gestorben, weil ich mich nach dem ersten Laserangriff zum Bleiben entschlossen habe…«
    »Aber aus verdammt guten Gründen!«
    »Gut, schlecht – jedenfalls sind die armen Kerle tot. Und diese Situation wiederholt sich jetzt unter noch schlimmeren Vorzeichen. Unsere notdürftig zusammengeflickte Station hält keinen weiteren Angriff aus. Allein bei jedem Öffnen der Luke setze ich Menschenleben aufs Spiel!« Saint-Michael berührte leicht Anns Schulter. »Skybolt ist unsere letzte Hoffnung gewesen, unser großer Trumpf im Ärmel – und jetzt… jetzt kannst du mir nicht garantieren, daß er funktioniert. Folglich müssen wir aufgeben und die Station räumen…
    Wahrscheinlich bleiben uns noch ein paar Stunden, bis die sowjetischen Raumflugzeuge angreifen. Bis dahin ist die Evakuierung längst abgeschlossen. Und wir können Skybolt bergen, wenn du das Lasermodul mit Kens Hilfe von der Station trennen kannst. Wir schaffen es in die Ladebucht der Enterprise, die es in eine höhere Parkbahn bringt.«
    Ann nickte deprimiert.
    »Ich versuche, die SBR-Computer auf Automatik- oder Fernsteuerbetrieb umzustellen«, fügte Saint-Michael hinzu. »Dann arbeitet die Station wenigstens noch ein paar Stunden, bevor sie ganz zerstört wird.«
    Als sie sich daran machten, die letzten Vorbereitungen zu treffen, zweifelte keiner von ihnen daran, daß Silver Tower endgültig zerstört werden würde.
    Sie hatten nicht mehr viel Zeit.
    ***
    Der Zeitpunkt: ideal; die Ausführung: fehlerlos. Tatsächlich hatte ein 19 Sekunden lang aufrechterhaltener Strahl des chemischen Lasers in Sari Schagan den über dem Indischen Ozean stationierten amerikanischen Satelliten aus der Bahn gebracht.
    Goworow und seine Rottenflieger – Oberst Andrei Koschedub in Elektron II und Oberst Juri Litwjak in Elektron III – saßen schon während des Laserangriffs in

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