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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ihren Raumflugzeugen, deren Countdown erst zehn Minuten vor dem Start angehalten worden war. Nachdem die Zerstörung des Satelliten gemeldet worden war, wurde er rasch weitergeführt.
    Auch bei diesem Mal startete Goworow zuerst und stieg mit seiner 900 Tonnen Schub liefernden Trägerrakete SL-16 Krypkei auf einer Flammensäule aus Kerosin- und Salpetersäurefeuer in den Himmel. In Abständen von nur 30 Sekunden – eben lange genug, damit Goworows 70 Meter hohe und 550 Tonnen schwere Trägerrakete den Startturm verlassen konnte – hoben auch die beiden anderen SL-16 ab und schlossen binnen kurzem zu Goworows Rakete auf.
    Zuerst entdeckt wurde der dreifache Raketenstart von Seismographen der NATO-Überwachungsstelle im türkischen Pirinclik, die dem U.S.
    Space Command jedoch nur eine Serie starker Explosionen melden konnte. Beim Aufstieg durch die Atmosphäre wurden die von Westen nach Osten fliegenden sowjetischen Trägerraketen jedoch 5000 Kilometer südlich ihres Startpunkts von den SPACETRACK-Radargeräten FPS-17 (Ortung) und FPS-79 (Bahnverfolgung) der amerikanischen Luftwaffe auf der winzigen Insel Diego Garcia geortet. Diese Radarstellung meldete auch den Aufschlag der ersten Raketenstufe in der Mongolei und der zweiten im Pazifik nördlich von Japan. Auf den letzten Stand gebracht wurden die Bahndaten von Geräten der Pacific Radar Barrier in San Miguel auf den Philippinen und danach von nach Süden beobachtenden Frühwarnstationen der amerikanischen Luftwaffe in Texas und Georgia.
    Obwohl die drei Raumflugzeuge nicht lange brauchten, um die Bahnhöhe der Armstrong-Raumstation zu erreichen, würde die Verfolgungsjagd zwei Umläufe – über drei Stunden – lang dauern, bevor sie auf einige hundert Kilometer an die Station herangekommen waren.
    Während die dritten Raketenstufen noch mit den Raumflugzeugen verbunden blieben, gab Goworow Anweisungen für die Schubreglung und überwachte die Annäherung an die Station mit Hilfe von Boden- und Satellitendaten. Er mußte einen Mittelweg zwischen einer schnellen Verfolgung, die viel Treibstoff kostete, und einer langen finden, bei der Zeit und Sauerstoff vergeudet wurden.
    Er war entschlossen, Geduld zu beweisen. Schließlich hing alles – sein Leben, seine Karriere, der Erfolg des Unternehmens Feder – davon ab, daß er keinen weiteren Fehler machte. Eile war erst geboten, wenn der endgültige Angriff auf die amerikanische Raumstation begann…
    Als Goworow gerade seine erste Erdumkreisung beendete, die den Abstand zur Armstrong-Raumstation merklich verringerte, kam es im Südlichen Militärbezirk der UdSSR zu einem weiteren spektakulären Massenstart.
    Alle zehn Sekunden erhellte ein Feuerstrahl ein abgelegenes Gebirgstal südlich von Taschkent, wenn ein Marschflugkörper in den dunklen Nachthimmel startete.
    Die GLM-25 flogen mit über 800 Stundenkilometern nach Afghanistan ein und steuerten ihre knapp 3000 Kilometer entfernten Zielsuch-Ausgangspunkte an. Sobald diese Punkte nach über dreieinhalb Stunden erreicht waren, würden sie ihre Radarsensoren aktivieren und auf den letzten 200 Kilometern Einzelziele ansteuern: die USS Nimitz und ihre 19 Hilfs- und Geleitschiffe.
    In dieser einsamen Gebirgslandschaft standen keine Radargeräte, die imstande gewesen wären, die schnellen, tieffliegenden Lenkwaffen zu orten.
    Die wenigen Bauern und Schafhirten, deren Heimat diese Berge waren, hatten sich an den Lärm sowjetischer Militärmaschinen gewöhnt und achteten nicht weiter auf das Röhren der Staustrahltriebwerke. So verhallte der Triebwerkslärm der GLM-25 unbeachtet, während die todbringenden Marschflugkörper durch einsame Gebirgstäler auf ihre Ziele zurasten.
Armstrong-Raumstation
    Nach zwei Stunden waren Anns Atemzüge flach und langsam geworden, als die Sauerstoffatmung als Vorbereitung auf das Anlegen ihres Raumanzugs sich dem Ende näherte. Ann hielt sich jetzt im Kommandomodul auf und verfolgte dort die Umprogrammierung des SBR-Computers. Die wenigen noch funktionierenden Bordcomputer mußten neu programmiert werden, damit sie die Raumstation so steuerten, daß ihr Weltraumradar bestmögliche Ergebnisse lieferte, die an die Kampfgruppe Nimitz übermittelt werden mußten.
    Ann stand jedoch vor einer weit schwierigeren Aufgabe. Sie hatte das Skybolt-Handbuch gewälzt und sich die Lage der mechanisch, elektrisch oder pyrotechnisch zu lösenden Haltebolzen eingeprägt. Außerdem hatte sie die Instrumente im Skybolt-Modul kontrolliert, um ganz sicher zu

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