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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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nicht mehr, und der Wirkungsgrad von mit Lithiumhydroxid arbeitenden Filterbehältern herkömmlicher Art war erheblich geringer, wenn sie nicht von Luft durchströmt wurden. Die Lagekontrolltriebwerke, von denen die Raumstation im Orbit gehalten werden sollte, funktionierten nur noch computergesteuert. Die Station war plötzlich blind, taub und stumm.
    Aber Saint-Michael und sein Team hatten sofort nach ihrer Rückkehr in die Raumstation Vorkehrungen gegen einen weiteren Angriff getroffen und dabei vor allem auf eine wirkungsvolle Notstromversorgung geachtet.
    »Ann, hörst du mich?«
    »Ich höre dich gut, Jason.«
    »Okay, dann schalten wir auf die Bord-Bord-Frequenz um.« Saint-Michael betätigte den nächsten Schalter. »Marty? Wie hören Sie mich?
    Kommen.«
    »Laut und deutlich, General. Schade, daß Sie das Brillantfeuerwerk hier draußen verpaßt haben. Diese russischen Raumflugzeuge glitzern und funkeln, wenn sie vom Laser getroffen werden… Sind Sie mit Ihrem Feuerzauber fertig? Kann ich zurückkommen und meine Passagiere abholen?«
    »Sie können zurückkommen, aber wir gehen nicht von Bord. Die Idee ist vielleicht verrückt, aber wir wollen versuchen, die Station erneut zu reaktivieren.«
    »Dabei sehe ich ein großes Problem, General. Die letzte russische Rakete hat Ihre Hauptbrennstoffzelle zerstört. Woher wollen Sie den Strom nehmen? Ich traue mir einiges zu, aber ich sehe keine Möglichkeit, Silver Tower von der Enterprise aus zu versorgen.«
    »Wie steht’s mit unseren Sonnenkollektoren? Können Sie die überprüfen?«
    »Bitte warten.« Eine halbe Minute später meldete Schultz sich erneut.
    »Schlechte Nachrichten, General. Zwei der Kollektoren sind ganz verschwunden. Drei und vier sind noch da, aber sie liegen zusammengefallen auf dem Kiel. Für ihre Instandsetzung brauchten wir ein Heer von Technikern und einen Raumfährenflug pro Woche – falls eine Instandsetzung überhaupt möglich ist.«
    Danach herrschte Schweigen, bis Ann sich meldete. »Jason, vielleicht weiß ich eine Lösung… Wir haben nach wie vor eine Energiequelle an Bord, die leistungsfähiger als sämtliche Brennstoffzellen und Solarkollektoren zusammen ist. Ich meine den MHD-Reaktor.«
    »Traust du dir zu, den Reaktor an die Stromversorgung der Station anzuschließen?«
    »Warum nicht? Bis Kevin Baker und ich ihm das abgewöhnt haben, hat er diese Verbindung selbsttätig hergestellt. Ich kann den alten Zustand wiederherstellen und Reaktorstrom über Skybolts Zündstromkreis in die Stationsbatterien leiten. Die Überspannungsschutzschalter der Batterien müßten ein Überladen verhindern können. Danach müßtest du nur noch eine Verbindung zwischen Notstrombus und Hauptstrombus herstellen, damit wir die Batterien mit dem MHD-Reaktor aufladen können.«
    »Klingt ganz einfach«, sagte Saint-Michael, ohne daß Ann seine Ironie bemerkte. »Okay, wir versuchend wenigstens.«
    »Ich kann inzwischen mit der Enterprise am Kiel anlegen«, schlug Schultz vor, »und…«
    »Negativ«, wehrte Saint-Michael ab. »Ich möchte, daß Sie Verbindung mit einer Bodenstelle aufnehmen, ihr unsere Lage schildern und eine Raumfähre anfordern, die so schnell wie möglich starten soll.«
    »Das wird schwierig«, wandte Schultz ein. »Ich bin nie dazu gekommen, den TDRSS-Sender der Enterprise zu reparieren.«
    »Dann benützen Sie den Notsender für normalen Flugfunk. Am besten versuchen Sie’s wieder mit Dakar – oder mit Yarra Yarra in Australien.
    Und nicht lockerlassen! Ich weiß nicht, wie lange unser Luftvorrat noch reicht… Haben Sie das verstanden, Marty?«
    USS Mississippi
    Die Marschflugkörper GLM-25 hatten den Wendekreis des Krebses überflogen und rasten nach Süden weiter – noch immer unentdeckt, denn alle Schiffe, die größer als Fischerboote waren, hatten den Golf von Oman und das Arabische Meer längst fluchtartig verlassen. Zwei der Cruise Missiles waren nach dem Versagen ihres Führungssystems ins Meer gestürzt, aber die übrigen befanden sich genau auf Kurs und steuerten die jetzt nur noch 750 Kilometer entfernten 20 amerikanischen Schiffe an. In 500 Kilometern Entfernung von dem nördlichsten Geleitschiff begannen sie ihren vorprogrammierten Abstieg bis fast auf Meereshöhe, um das gegnerische Schiffsradar zu unterfliegen.
    Das Trägheitsnavigationssystem der GLM-25 war so programmiert, als bildeten die Geleitschiffe weiterhin einen schützenden Kreis um die Nimitz. Hätte der Verband seine Abwehrformation in den zwölf

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