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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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können wir die Station nicht zerstören… noch nicht. Andererseits stellt sie eine permanente Bedrohung für die Kampfgruppe Archangelsk dar. Wir können die Nimitz nicht angreifen, ohne die Archangelsk aufs Spiel zu setzen.«
    »Damit finde ich mich nicht ab!« widersprach der Generalsekretär. Er funkelte Csilikow aufgebracht an. »Ein Rückzug kommt nicht in Frage.
    Ich lasse nicht zu, daß uns der Zugang zu den Weltmeeren…«
    »Genosse Generalsekretär, wir kontrollieren den Iran und den Persischen Golf.«
    »Oh? Womit denn? Und wie lange noch? Wann die Amerikaner dort wieder vorrücken, ist nur eine Frage der Zeit…«
    »Ziehen wir uns zurück, bleibt die Lage unverändert. Greifen wir die Nimitz an, ohne die Raumstation ausgeschaltet zu haben, setzen wir alles aufs Spiel.«
    Der Generalsekretär lehnte sich zurück und starrte die mutlosen Generale, Admirale und Marschälle an. Einst hatte an diesem Tisch ein Mann gesessen, den Herausforderungen nicht erschreckt hatten. Ein Mann, der wie er selbst nicht einmal daran dachte, eine Niederlage zu akzeptieren.
    Gab es draußen im Volk einen weiteren Mann dieser Art? Das konnte er nur glauben und hoffen.
    Sonst hätten die Amerikaner einen über das Militärische weit hinausgehenden Sieg errungen. Sie hätten die Zukunft an sich gerissen…

Nachwort
JANUAR 1993
Orinda, Kalifornien
    »Er hat sich diese Ruhestätte über der Bucht ausdrücklich gewünscht«, sagte Ann. »In seinem Testament hat gestanden: ›Ich möchte an einem Ort ruhen, von dem aus ich die Bucht sehen und den Himmel berühren kann, in dem meine Tochter lebt.‹«
    Sie bückte sich und legte einen Blumenstrauß auf den Grabhügel vor dem niedrigen Stein, der lediglich den Namen Kapitän Matthew E. Page, L/SN trug. Jason Saint-Michael stand mit ihr auf einem sanften Hügel am Rande des Friedhofs nordöstlich der Alameda Naval Station. Nebel und tiefhängende Wolken verdeckten San Francisco und die Oakland Bay Bridge, die weit unter ihnen in der Ferne lagen, aber die Wolken waren aufgerissen, als sie den höchsten Punkt der Berkeley Hills erreicht hatten, und auf dem Friedhof schien hell die Sonne.
    Saint-Michael drückte Anns Hand, ließ sie wieder los, entfernte sich einige Schritte weit und starrte in die Nebelschwaden unter ihnen. Sie beobachtete ihn dabei.
    Die von der San Francisco Bay heraufziehenden Nebel taten seinen stickstoffgeschädigten Gelenken offenbar nicht gut. In der kühlen, feuchten Luft mußte er einen Stock benützen – einen knorrigen alten Schlehdornstock, den der Präsident ihm in einer privaten Zeremonie überreicht hatte. Jason hatte sich mit einem Lächeln und einem Händedruck dafür bedankt, aber er war seitdem deprimiert und schweigsam.
    Er war in den Ruhestand versetzt worden, weil die Ärzte entschieden hatten, weitere Raumflüge seien zu gefährlich für ihn.
    Da er kein Truppenkommando erhalten konnte und kein Interesse an einem Schreibtischjob hatte, war er widerstrebend damit einverstanden gewesen, sich aus Gesundheitsgründen in den Ruhestand versetzen zu lassen.
    Ab kommenden Monat war er wieder ein Zivilist. Konnte er damit leben?
    Ann hatte gehofft, eine Kalifornienreise zu Silvester würde ihn irgendwie aufheitern, aber sie schien eher das Gegenteil zu bewirken. Auch ihre Mutter gab sich alle Mühe mit ihm, aber selbst ihr ungebrochener Optimismus war bisher wirkungslos geblieben. Jason hatte schon wieder abreisen wollen, als überraschend ein Anruf von Admiral Clancy gekommen war, der ihn gebeten hatte, sich am nächsten Tag auf der Alameda Naval Base in Oakland – dem Heimathafen der Trägerkampfgruppe Nimitz –
    einzufinden.
    Sie hatten einen Umweg über den Friedhof gemacht, um einen kleinen Blumenstrauß am Grab ihres Vaters niederzulegen, aber Ann hatte jetzt das Gefühl, das sei überhaupt keine gute Idee gewesen. Das Gedenken an Matthew Pages Tod rief offenbar nur weitere schmerzliche Erinnerungen aus den vergangenen Monaten in ihm wach, die einen Keil zwischen sie zu treiben schienen.
    Ann trat neben ihn, hakte sich bei ihm unter und blickte mit ihm auf die brodelnden Nebel über der San Francisco Bay hinab.
    »Eigentlich merkwürdig«, sagte er, »aber ich habe Heimweh nach Silver Tower. Ich meine, was ist an einer Raumstation schon dran? Computer, Instrumente, Sensoren – eine einzige große Maschine. Aber ich habe Sehnsucht nach dem verdammten Ding. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr es mir fehlt.« Er warf ihr einen Blick zu, dachte

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