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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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aber das genügt nicht, um Zehntausende von See-, Land- und Luftfahrzeugen in einem Millionen von Kubikkilometern großen Raum zu überwachen oder gar den Einsatz der amerikanischen Schnellen Eingreiftruppe in der Golfregion zu leiten.«
    Chromejew räusperte sich und sprach freundlicher weiter. »Der Minister erkennt an, daß Sie sich verpflichtet fühlen, Ihre Bedenken vorzutragen, General Goworow. Eigene Recherchen bei Wissenschaftlern und Mitgliedern der Kollegija haben ihn jedoch in der Überzeugung bestätigt, daß die amerikanische Raumstation das Unternehmen Feder nicht gefährden kann.
    Ihre Bedenken sind zur Kenntnis genommen worden, aber…«
    Goworow hielt es nicht länger aus. »Entschuldigung, Genosse Marschall, aber Sie brauchen mich nicht wie ein übereifriges Kind zu behandeln. Ich bin bereit für das, was ich sage, meine Karriere aufs Spiel zu setzen. Soll Feder Erfolg haben, soll unser Land jemals wieder sicher sein, muß die Armstrong-Raumstation zerstört oder zumindest außer Gefecht gesetzt werden.«
    »Jetzt reicht’s!… Rhomerdunow«, sagte Chromejew, ohne Goworow noch eines Blickes zu würdigen. »Ich denke nicht daran, deinen aufsässigen Offizier zum Minister vorzulassen. Das kann uns alle den Kopf kosten! Ich schlage vor, Alexei Iwanowitsch, daß du Generalmajor Goworow den Dienstweg erläuterst und mit ihm über den Eid sprichst, den er geschworen hat. Vor allem über die Pflicht zu bedingungslosem Gehorsam allen Vorgesetzten gegenüber, denn da scheint er Gedächtnislücken zu haben. Erklär ihm, daß er sofort abgelöst werden würde, wenn wir in der bevorstehenden kritischen Situation nicht jeden Offizier brauchten, und sorg dafür, daß er die Kollegija nicht wieder mit einem Forum zur Selbstverherrlichung verwechselt. Abtreten, verdammt noch mal!«
    Rhomerdunow konnte es kaum erwarten, zu seinem Dienstwagen zurückzukommen. »Goworow, möglicherweise ist’s mit Ihrer Karriere seit fünf Minuten zu Ende. Im Rahmen des Unternehmens Feder hat das Raumverteidigungskommando keine große Rolle zu spielen, und sobald die Lage am Golf konsolidiert ist, werden Sie abgelöst und…«
    »Nein!«
    »Wirklich tapfer von Ihnen, Alexander Stepanowitsch. Tapfer bis zuletzt! Ihre große Klappe ist Ihr Untergang gewesen, wie ich’s Ihnen schon immer gesagt habe.«
    »Und ich sage Ihnen, daß diese Angelegenheit noch längst nicht ausgestanden ist. An meinen Diensteid erinnere ich mich sehr gut: Ich habe geschworen, Volk und Vaterland bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Und genau das versuche ich zu tun!« Während der schwarze Mercedes auf der verkehrsreichen Ringautobahn zum Flughafen Scheremetjewo unterwegs war, wandte Goworow sich eindringlich an seinen Vorgesetzten. »Genosse Marschall«, sagte er leise, beinahe flüsternd, »ich brauche Ihre Erlaubnis für einen Start. In zwanzig Tagen. Mit dem Elektron…«
    Rhomerdunow wurde blaß. »Elektron…? Goworow, Sie sind wirklich gemeingefährlich!« Er schüttelte den Kopf, ignorierte den jungen Offizier neben sich und schien ein Selbstgespräch zu führen. »Ich hätte Ihre Ideen niemals unterstützen dürfen… Sie lassen zu, daß Ihre Besessenheit Ihren gesunden Menschenverstand beeinträchtigt.«
    »Sie wissen verdammt genau, daß das nicht stimmt, Genosse Marschall.
    Ich spreche von Tatsachen… Die Überwachungskapazitäten der Armstrong-Raumstation, die Gefahren, die unseren Streitkräften dadurch drohen – alles das ist wahr. Deshalb wird das Unternehmen Feder fehlschlagen oder zumindest nicht über die Berge oder das Arabische Meer hinauskommen. Und ein Steckenbleiben der Invasion wäre so schlimm wie eine Niederlage. Es wäre eine Niederlage… Lassen Sie mich bitte ausreden!
    Das Raumverteidigungskommando kann verhindern, daß die Armstrong-Raumstation zum Dreh- und Angelpunkt der amerikanischen Abwehrmaßnahmen wird. Drei Elektron-Raumflugzeuge mit hyperschnellen Sichel-Lenkwaffen…«
    »Sichel? Zum Teufel, was ist das für eine Lenkwaffe? Von der habe ich noch nie gehört.«
    »Eine billige sogenannte Wegwerflenkwaffe mit dem Codenamen Bavinasch, die meine Leute unter strikter Geheimhaltung entwickelt haben. Im Prinzip besteht sie nur aus einem langgestreckten Gastank mit einem panzerbrechenden Kopf aus einer Molybden-Uran-Legierung und einem Raketentriebwerk. Im Laderaum jedes Elektrons haben zehn Sichel-Raketen in einem trommelförmigen Magazin Platz. Sie werden mit Laserstrahlen ins Ziel gesteuert, das sie mit fast

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