Die Silberne Festung
französischen Schiffe im Golf?
Was ist mit denen?«
»Die sind bereits ausgeschaltet. Wir sind ihnen zweifach überlegen. Sobald die Breschnew die Luftherrschaft erkämpft hat, sind die Schiffe der Westmächte im Golf hilflos.«
Chromejew nickte zustimmend. »Die Stationierung der Breschnew im Persischen Golf ist ein Meisterstreich gewesen. Ihre taktischen Vorteile sind bei weitem größer als die Risiken, die mit der Durchfahrt durch die Straße von Hormus verbunden waren. Wer hätte gedacht, daß die Amerikaner uns ohne weiteres im Golf operieren lassen würden? Ich hätte zumindest erwartet, daß sie ebenfalls eine Trägerkampfgruppe dorthin entsenden würden – aber selbst dazu haben sie sich nicht aufraffen können.«
»Und das wird sich als größter Fehler der Amerikaner erweisen«, behauptete Csilikow. »Sie haben im Persischen Golf Machtpolitik betreiben wollen, ohne ihre Politik entsprechend zu untermauern. Das wird sie jetzt teuer zu stehen kommen…«
Armstrong-Raumstation
Obwohl das SBR der Raumstation jetzt nur ein Gebiet von 300 Seemeilen Radius um die Straße von Hormus erfaßte, hatten Jake Jefferson und zwei weitere Techniker alle Hände voll zu tun, um die hereinkommenden Datenmengen zu verarbeiten.
»Die Breschnew steht hundert Seemeilen vor Bandar-Lengeh«, meldete Jefferson. »Um sie herum wimmelt’s von Flugzeugen.«
»Die Russen riskieren verdammt viel mit ihrem Flugzeugträger« , sagte Walker mit einem Blick auf den Radarschirm. »Zwischen ihm und Bandar-Abbas steht lediglich eine Fregatte der Kriwak-Klasse. Sollten die Iraner sich zu einem weiteren Angriff entschließen, wäre die Breschnew ein sehr einladendes Ziel.«
»Von der Breschnew starten Flugzeuge, Sir«, meldete Jefferson.
»Schnelle Maschinen, keine Hubschrauber.«
»Ich verstehe noch immer nicht, weshalb die Iraner diese sowjetischen Schiffe beschossen haben«, warf Kevin Baker ein. »Haben die Zerstörer sich bedrohlich verhalten, wollten sie in iranische Hoheitsgewässer eindringen?«
Seine Frage blieb unbeantwortet. Saint-Michael kritzelte hastig etwas in sein Notizbuch. Ann hielt sich weiter in seiner Nähe auf.
»Wo steht die California !« wollte sie jetzt wissen.
»Noch immer knapp siebenhundert Seemeilen von der Straße von Hormus entfernt«, antwortete Saint-Michael geistesabwesend. »Die Nimitz dürfte den Abstand um ein paar hundert Meilen verringern, um notfalls ihre Flugzeuge einsetzen zu können, und dort die weitere Entwicklung abwarten.« Er nickte ihr beruhigend zu. »Ihr Vater ist in Sicherheit, um ihn brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
»In Sicherheit? Wenn ich das nur glauben könnte!« Ann deutete auf den Radarschirm. »Wie kommt’s, daß wir weder die Nimitz noch die California sehen können?«
Da der General ihre Frage ignorierte, sprang Walker ein. »Die Vereinigten Stabschefs haben uns angewiesen, verstärkt die Straße von Hormus zu überwachen. Sie wollen genau wissen, wohin die Breschnew läuft und was sie tut.«
»Aber die Trägerkampfgruppe Nimitz… !«
»Auch die wird weiter beobachtet. Unser SBR überwacht die gesamte Golfregion – und dazu gehört auch das Arabische Meer mit der Nimitz.
Die gewonnenen Informationen werden gespeichert, aber vorläufig nicht dargestellt. Die Datenmengen sind ungeheuer, und wir können nicht beide Schichten Tag und Nacht arbeiten lassen.«
»Aber wie erfahren Sie von neuen Entwicklungen in der Umgebung der Nimitz !«
»Unser System ist darauf programmiert, uns zu warnen, sobald sich in der Nähe unserer Schiffe eine Bedrohung entwickelt. Dann ertönt ein Alarmsignal, und das SBR schaltet automatisch auf den betreffenden Sektor um, damit…«
»Die Breschnew nimmt Hubschrauber an Bord, Sir«, meldete einer der Techniker. »Jetzt dreht sie wieder nach Nordwesten.«
Walker deutete auf einen unbesetzten Monitor. »Warum versuchen Sie’s nicht mit dem dort drüben? Sie können ihn benützen, um die Position der California festzustellen.«
Ann nickte dankend und schwebte zu dem freien Monitor hinüber. Sie betrachtete die Bildschirmdarstellung und stellte fasziniert fest, daß der Computer Land-, See- und Luftfahrzeuge mit Typ, Position, Geschwindigkeit, voraussichtlichem Ziel und geschätzter Ankunftszeit identifizierte.
Überwacht wurden Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge aller Größen bis hinunter zu Leichtflugzeugen. Neben einem Radarecho stand als Identifizierung sogar MEERESSÄUGER!
Da auf dem Bildschirm weder die Nimitz noch
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