Die Silberne Festung
verläßlichen Beobachtungen, bevor wir unter dem Horizont verschwinden. Bis wir die Überwachung wieder aufnehmen können, vergeht eine weitere Stunde.«
»Können Sie Ihre Geschwindigkeit nicht verringern und gewissermaßen in den Schwebeflug übergehen, um länger über der Golfregion bleiben zu können?«
Saint-Michael verdrehte die Augen und sah dann zu Ann hinüber. »Haben Sie Ihrem Vater das nie erklärt?« Er drückte erneut auf seinen Sprechknopf. »Wir können nirgends anhalten , Kapitän, das müssen Sie mir glauben.«
»Bitte warten, Armstrong.« Fregattenkapitän Meserve hielt ihm den Hörer des roten Telefons hin. »Hier Page.«
»Matt, hier Admiral Clancy. Für die Gruppe besteht Alarmstufe gelb. Ich wiederhole: Alarmstufe gelb.«
»Aye aye, Sir. Wir haben Gelb befohlen, als die Raumstation das Eindringen sowjetischer Flugzeuge in den iranischen Luftraum gemeldet hat.«
»Ausgezeichnet. Machen Sie sich klar zum Manövrieren. Wir drehen in den Wind, um die Hawkeyes zu starten – zwei Überwachungsmaschinen mit vier Begleitjägern. Haben Sie noch Verbindung zur Raumstation?«
»Positiv. Die Datenübertragung ist abgerissen, aber die Sprechverbindung steht noch. Wir sind dabei, auch die Datenübertragung wiederherzustellen.«
»Okay, dann verlassen wir uns ganz auf Sie, Matt. Wir haben im Augenblick keine Verbindung zur Raumstation. Bleiben Sie so gut wie möglich mit Armstrong in Verbindung und melden Sie mir wichtige Veränderungen sofort. Übermitteln Sie nach oben, daß wir unsere Aufklärer starten und maximale SBR-Überwachung brauchen. Kommen.«
»Aye aye, Sir. Ende.« Page legte den Hörer auf und sprach wieder mit Saint-Michael. »General, von der Nimitz starten demnächst zwei Überwachungsflugzeuge mit vier Begleitjägern. Können Sie diese Maschinen im Auge behalten, bis die Datenübertragung wieder funktioniert? Wir hier unten sind vorläufig noch blind.«
»Positiv. Wir schildern Ihnen die Lage, bis Ihr Taktikmodul umprogrammiert ist.« Saint-Michael wandte sich über die Bordsprechanlage an Jefferson. »Jake, Sie sind jetzt auf Kanal sechs. Informieren Sie die California über Schiffe oder Flugzeuge in der Nähe der Trägerkampfgruppe oder die Flugzeuge, die sie starten wird. Und sorgen Sie dafür, daß Kelly den Jungs auf der California bei der Neuformatierung ihres Displays behilflich ist.«
»Ja, Sir.« Jefferson nahm wieder seinen Platz vor dem großen Radarschirm ein und rückte seine Hör-Sprech-Garnitur zurecht, während er das Bild studierte »California , hier ist Ihr Controller an Bord der Armstrong-Raumstation. In siebenundfünfzig Minuten verlassen wir den Sektor optimaler SBR-Reichweite. Wie hören Sie mich?«
Page nickte dem für die CIC-Elektronik zuständigen Oberbootsmann zu.
»Laut und deutlich, Armstrong«, antwortete der Mann prompt.
Während Jefferson seinen Bericht erstattete, konnte die Besatzung von Silver Tower verfolgen, wie der sowjetische Angriff rasch an Heftigkeit zunahm.
»Die Breschnew startet weitere Flugzeuge«, meldete einer der Techniker. »Zahlreiche sowjetische Maschinen über Täbris und Teheran. Voraussichtliche Ankunft der in Baku gestarteten Großflugzeuge in fünf Minuten…« Ann Page und Kevin Baker konnten nur schweigend zuhören, während der SBR-Techniker weitere Wellen angreifender Flugzeuge über dem Iran meldete. Ohne sich davon stören zu lassen, erstattete Sergeant Jefferson der California mit monotoner Stimme weiter seinen Lagebericht.
»Sieht nach einem geplanten Überfall aus«, meldete Oberst Walker dem General. »Wir haben die ersten Lageberichte aus dem Iran aufgefangen.
Angeblich setzen die Sowjets chemische Waffen ein!«
Im Kreml, Moskau
Seit dem Abschuß der ersten Rakete des Typs Seidenraupe durch aus dem Exil zurückgekehrte Angehörige der iranischen Revolutionsgarde und sowjetische Geheimagenten war der militärische Führungsausschuß unter Vorsitz von Verteidigungsminister Csilikow zu jeder vollen Stunde zusammengetreten. Wie üblich erstattete Marschall Chromejew als Erster Stellvertreter des Verteidigungsministers Bericht über die Entwicklung des Unternehmens Feder.
»Die ersten von der Breschnew gestarteten Flugzeuge sind bereits zurückgekehrt«, begann er. »Alle Piloten haben hundertprozentige Erfolge gemeldet. Sie sind lediglich auf dem Rückflug auf minimale Abwehr der Iraner gestoßen. Unsere Verluste belaufen sich nach letzten Meldungen auf einen Jagdbomber Suchoi Su-27 der Breschnew, der
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