Die Silberne Festung
übermitteln die Daten an jede von Ihnen bestimmte Station… Ja, Sir…«
»Wie geht’s meinem Vater? Ist… ist die California angegriffen worden?«
»Verdammt noch mal, Ann! Entschuldigen Sie, Admiral. Ich melde mich gleich wieder.« Saint-Michael ließ den Sprechknopf seines Mikrofons los.
»Die Kampfgruppe Nimitz ist im Arabischen Meer über siebenhundert Seemeilen von den angegriffenen sowjetischen Schiffen entfernt gewesen«, erklärte er Ann. »Und jetzt halten Sie bitte den Mund!« Er sprach erneut mit dem Admiral.
Oberst Walker unterbrach Saint-Michaels Gespräch mit der CALL-Funktion der Bordsprechanlage. »Noch zehn Minuten, General.«
»Tut mir leid, aber ich muß aufhören, Admiral. In zehn Minuten geht die Überwachung weiter… Danke, Sir. Armstrong Ende.« Saint-Michael schaltete sofort auf die Bordsprechanlage um. »An alle! Mitteilung der Vereinigten Stabschefs durch den Oberkommandierenden der Pazifikflotte: ›Ausspreche Anerkennung.‹ Dem schließe ich mich vorbehaltlos an.
Aber jetzt geht die Arbeit weiter! In zehn Minuten sind wir wieder über dem Zielgebiet…«
Im Kreml, Moskau
»Das… ist… doch unmöglich!«
Unter Marschall Sergei Csilikows verkrümmten Fingern zerknitterte das Papier, während er das Fernschreiben nochmals durchlas. Er entließ den Offizier, der es hereingebracht hatte, mit einer Handbewegung. Sein Erster Stellvertreter Chromejew trat an den Schreibtisch des Verteidigungsministers, und Csilikow hielt ihm wortlos das Fernschreiben hin.
»Ein abgehörtes Funkgespräch zwischen der Raumstation und dem Oberkommandierenden der amerikanischen Pazifikflotte in Pearl Harbor auf Hawaii«, murmelte Chromejew, während er den Text überflog, »in dem die Möglichkeit diskutiert wird, Radardaten aus dem Weltraum in Echtzeit an die Siebte Flotte im Arabischen Meer zu übermitteln.«
»Goworow… die Armstrong-Raumstation… ist das technisch möglich?«
fragte Csilikow. »Diese Station steht fünfzehnhundert Kilometer über der Erde und ist achtundzwanzigtausend Stundenkilometer schnell. Kann sie wirklich die Positionen aller See-, Land- und Luftfahrzeuge in der Golfregion weitergeben?«
»Davon ist hier nicht die Rede, Genosse Minister«, stellte Chromejew richtig. »Satelliten, die Erdaufnahmen in Echtzeit übermitteln, haben auch wir seit über einem Jahrzehnt. Die technischen Voraussetzungen dafür sind heutzutage Allgemeingut. Die Überwachung einer Handvoll Schiffe im Persischen Golf ist ein Kinderspiel.«
»Aber der Angriff ist so schnell entdeckt worden…«
»Binnen drei Stunden? Genosse Minister, heutzutage kann ein Kind in einem Segelboot im Persischen Golf einen Angriff binnen drei Stunden der ganzen Welt bekanntmachen. Ich habe noch keinen Beweis für das Funktionieren des hochgelobten amerikanischen Systems zur Überwachung aus dem Weltraum gesehen.«
Csilikow nickte langsam. »Gut, ich schließe mich Ihrer Beurteilung an.
Das Unternehmen Feder läuft wie geplant weiter. Hat es an Bord der Sowremnnij Tote gegeben?«
»Keine Toten, Genosse Minister. Unerwartet viele Verwundete, aber keine Schwerverwundeten. Die Sowremnnij hat drei Lenkwaffentreffer erhalten und ist weit schwerer als erwartet beschädigt worden. Außerdem ist die Fregatte Buchara von einer weiteren Seidenraupe getroffen worden.
Mehrere Verwundete, hoher Sachschaden, aber sie kann mit eigener Kraft weiterlaufen.
Andererseits können wir mit unerwarteten Vorteilen rechnen, Genosse Minister. So bedauerlich die vielen Verwundeten sind, müßte ihre Zahl die allgemeine Empörung anheizen und uns breite Unterstützung für das geplante Unternehmen sichern. Dies ist kein ›bedauerlicher Zwischenfall‹
mehr, sondern ein klarer Angriff, der noch dazu durch nichts provoziert worden ist…«
»Richtig, aber ich wollte, es wäre nicht durch unsere eigene Ungeschicklichkeit zustande gekommen!« Csilikow machte eine nachdenkliche Pause.
»Strategisch haben wir alle Trümpfe in der Hand. Die Breschnew ist nach wie vor durch Angriffe vom Iran aus gefährdet, aber Tschertscherowin hat mir versichert, daß unsere Trägerkampfgruppe die Luftherrschaft im Golf erringen und verteidigen kann, bis Rhomerdunow und Iljanowski die iranischen Flugplätze Bandar-Abbas, Teheran, Täbris und Hamadan eingenommen haben. Sobald diese vier Luftwaffenstützpunkte fest in unserer Hand sind, kann Tschertscherowin weitere Überwassereinheiten in den Golf verlegen.«
»Und die amerikanischen, britischen und
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