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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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Aufgabe betrachte. Möchtest du auch eine von meinen Pistolen am Sattel tragen, so wie ich? Pferdepistolen sind schwer, aber meine hat zwei Schuss."
    Iantha brauchte nicht lange nachzudenken. "Oh ja, danke. Sehr gerne."
    Und so ritten jetzt alle vier – mit einem sehr kriegerischen Aussehen für einen harmlosen Ausflug – in die Hügel, einen Bergkamm entlang, in der frischen Luft und mit dem weiten Himmel über ihnen. Iantha fing an, sich nach ihren Malutensilien zu sehnen. Wo sie auch hinsah, rannen kleine Bäche aus Schmelzwasser die Hügel hinunter in das enge Tal. Sie drehte sich zu Rob um. "Meinst du, wir könnten morgen wieder hierher kommen? Ich möchte so gerne diese Wasserfälle zeichnen."
    "Warum nicht?" Er wandte sich zu ihr um, und sein Lächeln ließ seine weißen Zähne aufblitzen. Sie hatte noch nie bemerkt, dass er seinen weichen, breitrandigen Hut so verwegen schräg aufsetzte. Das ließ ihn sehr schneidig aussehen. Er fuhr fort: "Du scheinst Wasserfälle zu lieben."
    "Ja, das tue ich. Sie berühren mich auf eine Art und Weise, die ich gar nicht richtig beschreiben kann."
    "Dann wirst du große Freude haben, wenn der Frühling kommt. Hinter The Eyrie gibt es einen Wasserfall, der aus einer Höhle hervorschießt. Es ist ein hartes Stück Arbeit, dort hinunterzuklettern, und ein noch härteres, wieder hinaufzukommen, aber ich denke, eine wagemutige Dame wird das fertig bringen." Er schenkte ihr ein spitzbübisches Grinsen. "Da gibt es auch einen Teich, tief genug, um darin zu schwimmen."
    "Schwimmen?" Iantha runzelte die Stirn. "Oh Gott. Das hört sich ja überwältigend an."
    "Es ist atemberaubend, und ich werde dich das Schwimmen lehren. Vielleicht …" Mit einem vorsichtigen Blick auf ihre Begleiter ließ er den Satz unausgesprochen.
    Iantha wollte ihn gerade fragen, was er hatte sagen wollen, als sie unten am Fuß des Hügels einen Reiter entdeckte. Sie deutete mit ihrer Gerte auf ihn. "Wer ist das?"
    Rob kniff die Augen zusammen. "Sieht aus wie Sebergham. Komm, wir reiten zu ihm hinunter." Als Iantha zögerte, fügte er hinzu: "Nun komm schon. Ich bezweifle, dass er Böses im Schilde führt, und im Zweifelsfalle sind wir vier gegen einen."
    Sie überließen es ihren Pferden, sich den Weg über den aufgeweichten Hang nach unten zu suchen, während Lord Sebergham sein Pferd zügelte und auf sie wartete. "Guten Tag, Lady Duncan." Er verbeugte sich gegenüber Rob. "Stets zu Diensten, Mylord."
    Rob reichte ihm die Hand. "Sebergham. Was bringt Sie hierher?"
    "Das Bedürfnis, ein wenig frische Luft zu schöpfen. Bei diesem vielen Schnee fühlt man sich nach einiger Zeit wie eingesperrt." Seine kalten blauen Augen ruhten für einen Moment auf jedem von ihnen. Sie strahlten keinerlei Freundlichkeit aus. "Ich hoffe, Sie hatten keine weiteren alarmierenden Vorfälle", fuhr er fort.
    "Ich bin glücklich, sagen zu können, dass dem nicht so ist." Rob warf Iantha einen Blick zu. "Gibt es etwas Neues bei Ihnen?"
    Sebergham zog die Mundwinkel leicht nach oben, aber auch jetzt strahlte er keinerlei Wärme aus. "Es ist ziemlich langweilig. Aber so ist nun einmal das Landleben. Ich ertrage Langeweile nur sehr schwer. Vielleicht statte ich Ihnen demnächst einen kurzen Besuch ab, wenn es Ihnen recht ist?"
    "Natürlich. Wir würden uns freuen, Sie bei uns zu sehen." Iantha hatte den Eindruck, dass Robs Stimme bei diesen Worten gar nicht erfreut klang.
    Lord Sebergham tippte kurz an seinen Hut. "Nun, ich muss weiter. Stets zu Ihren Diensten, Mylady Duncan."
    Sie sahen ihm zu, wie er sein Pferd wendete und den Weg zurückritt, den er gekommen war. Iantha schauderte. "Was für ein seltsamer Mensch."
    "Ein bisschen schon." Rob sah seinem Nachbarn nach, der in einiger Entfernung verschwand.
    "Wachsam." Es waren die ersten Worte, die Feller seit dem Zusammentreffen von sich gab.
    "Wie ein Tiger im Dschungel." Vijayas helle Augen folgten dem Reiter. "Bereit zum Sprung."
    Rob nickte. "Er hat lange Zeit in einer weit weniger zivilisierten Gegend als England gewohnt. Das lässt einen vorsichtig werden." Erschrocken glaubte Iantha einen gewissen Argwohn ist Lord Duncans Augen zu erkennen. Das schien so gar nicht zu seinem offenen Charakter zu passen. Doch auch er hatte lange an wenig zivilisierten Orten gelebt.
    Das war ein neuer Zug an ihrem Mann.
    Zweifellos einer von vielen, die sie in Zukunft noch entdecken würde.
     
    Seine frisch angetraute Gattin hatte ihm erlaubt, sie vom Pferd zu heben, ohne sich ihm zu entziehen.

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