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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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erhalte … Der Gatte dieser Schreiberin verbietet ihr, ihre Familie zu besuchen. Die hier schreibt, dass ihr Ehemann sie schlägt, wenn sie ihm widerspricht. Eine andere …"
    "Aber diese Frauen schreiben, weil sie ein Problem haben. Sie repräsentieren nicht …" Er schöpfte Luft und glättete die Stirn. "Ich freue mich über deine Intelligenz! Sie ist eines der Dinge … Iantha, schau mich an. Nicht sie – mich! Habe ich meine Gefühle nicht beherrscht? Bin ich vor deinen Tränen davongelaufen? Nein!"
    Er begann, auf und ab zu gehen. "Ich habe dich vergeblich gedrängt, deinem Zorn freien Lauf zu lassen. Du hast dich geweigert. Und jetzt erzählst du mir, dass Männer Zorn bei Frauen nicht dulden."
    Du lieber Himmel! Jetzt klang er zornig. Iantha beeilte sich einzulenken. "Ich … Es tut mir Leid. Ich wollte nicht andeuten …"
    "Es geht nicht nur um deinen Zorn, Iantha. Es geht um all deine Gefühle. Du lässt kaum ein Lachen zu. Du entschuldigst dich, wenn du weinst. Du merkst noch nicht einmal, wenn dir kalt ist. Wie kannst du erwarten, dass du jemals …"
    "Ich erwarte es nicht." Iantha spürte, wie ihre Erbitterung immer stärker wurde. "Ich habe dir alles über mich gesagt, aber du warst dir so sicher, dass …"
    "Du musst es versuchen. Du willst ja noch nicht einmal den Versuch machen, etwas zu fühlen. Sondern du tust alles, um deine Gefühle zurückzuhalten."
    "Du bist ungerecht. Ich habe es versucht. Ich habe dich geküsst. Ich habe …" Ihr Zorn wuchs. Sie musste jetzt fliehen oder … "Wenn du mich entschuldigen würdest …" Sie erhob sich und ging zur Tür.
    Er schlug die Tür zu und versperrte ihr den Weg. "Nein. Wir werden diese Diskussion zu Ende führen."
    Sie blieb dicht vor ihm stehen. "Ich kann nicht. Bitte, geh mir aus dem Weg."
    Er kreuzte die Arme vor der Brust und wich keinen Schritt. Bevor sie sich versah, hatte sie versucht, ihn mit aller Kraft wegzustoßen.
    Er bewegte sich nicht.
    Iantha wurde von Panik ergriffen. "Bitte! Schau nur, was ich getan habe! Ich will nicht gewalttätig werden. Ich will gehen, bevor …"
    "Bevor was? Was geschieht, wenn du nicht gehst?"
    Er sah sie unverwandt an.
    "Ich … Ich weiß es nicht."
    "Ich schon. Du wirst zornige Dinge tun und sagen. Ist das denn so schrecklich?"
    "Ja! Ja, das ist es!"
    Verzweifelt schlang sie die Arme um sich.
    Robs Blick wurde sanft. "Warum, Iantha? Du hast nicht die Kraft, mir wirklich weh zu tun. Was kann so Schlimmes geschehen?"
    Sie ließ die Arme sinken und blickte ihn hilflos an.
    "Ich werde wahnsinnig."

11. Kapitel
     
    Gott wusste, wie sehr er es abstreiten wollte, wie gerne er sie getröstet hätte, ihr gesagt hätte, dass sie nicht wahnsinnig würde, egal wie groß ihr Zorn auch wäre. Aber er konnte es nicht.
    Wie konnte er ihr sagen, dass sie nicht wahnsinnig würde?
    Wenn er sich an seine eigenen Tage der Wut erinnerte, wusste er nicht mit Sicherheit zu sagen, dass er damals ganz bei sich gewesen war. Aber er hatte nicht völlig den Verstand verloren. Nach einiger Zeit hatte seine Raserei nachgelassen. Und er begann zu erkennen, was er tat. Es wurde ihm möglich, sein Tun zu stoppen.
    Alles, was Rob letzte Nacht hatte tun können, war, etwas Beruhigendes zu murmeln und sie gehen zu lassen. An diesem Morgen war er enttäusch darüber, dass er die Gelegenheit nicht besser genutzt hatte. Er hatte geplant gehabt, sie wütend auf ihn zu machen, und das war ihm auch gelungen. Seine eigene Verärgerung hatte ihren Zorn angeheizt. Aber sie war immer noch nicht imstande gewesen, diesem Zorn Luft zu machen.
    Er schob diese Gedanken beiseite, als sich die Tür zur Bibliothek öffnete und das Objekt seiner Betrachtungen den Raum betrat. Sie blickte so bedrückt drein, wie er sich fühlte. In der Hand trug sie zwei Briefe.
    "Ich fand das hier in der Post." Sie legte sie auf den Schreibtisch. "Ich habe meinen nicht geöffnet. Ich denke, sie sind … wie immer."
    Rob öffnete die an ihn adressierte Nachricht und zerknüllte sie dann. "Ja, das sind sie." Er wollte zum Kamin gehen, besann sich dann aber eines Besseren. Sorgfältig betrachtete er die Schrift. "Aber der scheint von einem weiteren unbekannten Schreiber zu kommen. Wie viele von diesen Bastarden …" Er brach ab, als ihm klar wurde, wie schwierig es für sie war, diese Frage zu beantworten. "Es tut mir Leid …"
    Iantha schüttelte den Kopf. "Es ist schon in Ordnung. Aber ich kenne die Antwort nicht. Sie trugen alle die gleichen Masken. Deshalb weiß ich nicht, ob

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