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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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tötete Wycomb, und warum hat man es getan?"
    Iantha nickte. "Und was für mich noch wichtiger ist: Warum haben die beiden wieder diese Masken getragen?"
     
    Sie müsste jetzt furchtbar verängstigt sein. Er konnte sich nicht vorstellen, dass diese feine Schlampe den Schrecken durch den Schuss und das Ausgesperrtsein draußen im Schneesturm verkraftet hatte. Solch eine Courage besaß eine ihrer Sorte nicht.
    So weit, so gut. Genau so wollte er sie haben. Sie würde sich leichter seinem Willen fügen, wenn sie schon jetzt völlig eingeschüchtert war. Das letzte Mal war sie zu leicht davongekommen. Wenn er sie diesmal wieder in die Finger bekäme, würde sie nicht nur eine Lektion erhalten.
    Am besten würde es sein, wenn sie dabei zusehen müsste, wie er ihren Mann tötete. Das würde all ihre Hoffnung zerstören. Er lächelte bei dem Gedanken, lehnte sich bequem in seinen Sessel zurück und stellte sich vor, wie sie vor ihm auf den Knien liegen würde.
    Er stellte sie sich auf dem Rücken vor.
    Auf dem Bauch.
    Unter seinem Stiefel.
    Das Warten war das Schwerste.
    Aber am Ende würde ihr Entsetzen es wert sein.

17. Kapitel
     
    Iantha wartete nicht, bis man ihr die Besucher ankündigte. Beim Klang der vertrauten Stimmen flog sie nur so die Stufen hinunter und in die Eingangshalle, wo Gailsgill noch dabei war, die Mäntel entgegenzunehmen.
    "Mama! Papa!" Sie schlang die Arme um ihre Mutter. "Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie kommen?"
    Nach einem Augenblick der Verblüffung erwiderte ihre Mutter begeistert die Umarmung. "Mein Liebes, es war ein plötzlicher Einfall von uns zu kommen. Ich sehe, dass ich dich nicht fragen muss, wie es dir geht. Deine Wangen sehen so blühend aus wie Rosen."
    Ianthas Vater machte einen Schritt auf sie zu, doch dann blieb er zögernd stehen. Iantha drehte sich zu ihm um und breitete die Arme aus. "Papa!"
    Lord Rosley legte vorsichtig die Arme um seine Tochter. "Wie geht es dir, du Wildfang?"
    Bei dem alten Kosenamen musste Iantha schlucken. "Mir geht es gut, Papa."
    Ihr Vater trat einen Schritt zurück und blickte ihr in die Augen. Seine eigenen Augen schimmerten verdächtig feucht. "Nach dem letzten entsetzlichen Zwischenfall fürchtete ich eigentlich, dich blass und niedergeschlagen vorzufinden."
    "Es war schon sehr bedrohlich, aber ich habe mich davon erholt. Immerhin ist es schon eine Woche her."
    "Ich bin glücklich, das zu hören. Aber sieh nur …" Er drehte sich zu jemandem um, der in der Tür stehen geblieben war. "Wir haben dir eine Überraschung mitgebracht."
    Der Neuankömmling, ein hoch gewachsener junger Mann in Uniform, mit kastanienbraunem Haar, trat vor. Iantha sprang auf ihren ältesten Bruder zu und stürzte sich in seine Arme. "John!"
    Auch er zögerte einen Moment, bevor er sie umarmte und die Wange an ihr Haar schmiegte. "Annie."
    "Oh, es ist so wunderbar, dich zu sehen." Tränen traten ihr in die Augen und rannen über ihr Gesicht. "Es ist so lange her."
    "Das ist wahr. Es tut mir Leid. Ich konnte nicht zu deiner Hochzeit kommen. Du siehst gut aus, besser als …"
    Er wurde unterbrochen, weil neue Gäste auftauchten. "Annie!"
    Iantha beugte sich zu ihrer kleinen Schwester hinunter, um sie an sich zu drücken. "Valeria! Oh, wie ich dich vermisst habe!"
    Valeria klammerte sich ganz fest an Iantha. "Und ich habe dich erst vermisst!" Sie hob den Kopf und schaute sie erstaunt an. "Aber Annie, warum weinst du denn? Geht es dir nicht gut?"
    Iantha wischte sich die Augen. "Mir geht es sehr gut, Liebes. Ich bin nur so glücklich, euch alle zu sehen."
    Einen Moment lang waren alle ganz still. Und das war auch nicht verwunderlich. Wie lange war es her, dass sie Iantha hatten weinen sehen? Und überhaupt, wie lange war es her, dass sie vor Glück geweint hatte? Sie selbst konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern. Vielleicht hatte sie es noch nie getan. Das wachsende Gefühl in ihrem Herzen fühlte sich noch nicht einmal vertraut an. Vielleicht musste man zuerst erfahren, was Unglücklichsein bedeutet, bevor man das Glücklichsein so richtig genießen konnte. Sie schniefte und griff nach ihrem Taschentuch. Plötzlich fühlte sie Robs kräftigen Arm um ihre Taille.
    "Willkommen, Lady Rosley, … Mylord ." Er verbeugte sich vor Ianthas Mutter und schüttelte ihrem Vater die Hand.
    "Danke, Duncan." Lord Rosley zeigte auf seinen hoch gewachsenen Begleiter. "Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen meinen Sohn, Major John Kethley, vorstelle?"
    "Wie geht es Ihnen, Major?

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