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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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machte die Priester für die Dekadenz der Faitachenarmee verantwortlich, in der altgediente, ehrbare Krieger wie ihr Mann immer mehr die Ausnahme waren. Und sie hasste Maletorrex. Sie war niemals stumpf und leer geworden wie die meisten anderen Elfen.
    Sein Name wurde bei uns nie ausgesprochen, erinnerte sich Labinnah. Es muss furchtbar für Mutter gewesen sein, als ich ausgerechnet ihm öffentlich gehuldigt habe! Sie konnte ja nicht wissen, dass es nur ein Trick war, um die Priesterschergen aufmerksam zu machen, die Erntesklaven suchten. Aber ich durfte Mutter nicht einweihen: Sie musste überzeugend reagieren. Hätten die Kerle Verdacht geschöpft, das Ganze könnte abgesprochen sein, wären wir jetzt alle tot.
    Und der Verdacht der Schergen war durchaus gerechtfertigt, denn seit der Massenflucht aus der Alten Stadt hatten viele versucht, auf die Felder zu kommen - in der Hoffnung, von dort aus die wahre Freiheit zu erreichen.
    Es gelang ihnen nicht. Alle Hoffnung und alle Fluchtversuche endeten in einer Blutlache auf dem harten, windumtosten Boden der Ebene.
    Doch um den Preis vieler Elfenleben war Shires Paradies nicht länger den Blicken verborgen!
    Maletorrex hatte die Stadt am Drachenzahnfelsen einst mit einem starken Bann belegt; einer unsichtbaren Tarnglocke. Reisende wurden daran vorbeigelenkt, machten einen Umweg, ohne das Geringste zu bemerken. Man sah nichts, man hörte nichts, alle Sinne versagten vor dem düsteren Elfenzauber.
    Was kein Gespür vermochte, war für den brennenden Hass der Kraterbewohner ein Kinderspiel.
    Eines der magischen Feuer war genau über dem Himmelstor gelandet, am Rand des Vulkans, wo es weithin sichtbar loderte. Maletorrex wollte es entfernen, ehe Fremde darauf aufmerksam wurden. Löschen ließ es sich nicht, und mit Magie dagegen vorzugehen war zu gefährlich. Sie hatte sich schon einmal gegen die Priester gewandt - als ihnen die Gesandte entkam.
    Also ließ Maletorrex Schwarzpulver herstellen aus den geheimen Ingredienzien. Es wurde in Säckchen abgefüllt, an Pfeile gebunden und dann von den besten Schützen der Faitachen ins Feuer geschossen.
    Die Explosion war gewaltig gewesen und das Feuer danach tatsächlich verschwunden. Mitsamt einem Stück Kraterrand. Beides hatte die Wucht der Sprengung nach außen katapultiert, wo es seinen freien Fall in die Tiefe begann.
    Direkt über Dar Anuin.
    Das magische Feuer traf die Tarnglocke und schlug mit ohrenbetäubendem Knall hindurch. Es war nur dem Zufall zu verdanken, dass kein Bewohner getroffen wurde. Und nur zufällig bekamen Wüstenreisende nichts davon mit: Ausgerechnet an jenem Tag war auf den Handelsrouten der Ebene niemand unterwegs.
    »Schläfst du?«
    »Hmm?« Labinnah hob blinzelnd den Kopf. Sie war tatsächlich eingenickt. Schuldbewusst blickte sie auf das nicht angerührte Essen. Zog den Becher heran, schaute hinein. Zögerte. Der Tee war inzwischen erkaltet.
    »Lass ihn stehen«, sagte Cordt gutmütig. »Es war ein langer Tag, und du musst dich ausruhen. Morgen liegt eine gefährliche Aufgabe vor dir.«
    Die junge Frau fuhr hoch. »Beslam!«
    »Ruhig, ruhig!«, Cordt breitete seine Hände aus. »Dem Kleinen geht es gut. Er schläft in der Werkstatt. Slubby ist bei ihm.«
    Aufatmend sank Labinnah zurück. Sie lachte unsicher. »Meine Güte! Kannst du dir vorstellen, dass ich meinen kleinen Bruder fast vergessen hätte?«
    »Du meinst den, den du angeblich oben auf der Straße gesucht hast?« Cordt zwinkerte ihr zu. »Ja, kann ich. Du bist erschöpft. Geh schlafen, Labinnah! Wenn wir Beslam morgen aus der Stadt bringen, musst du frisch und bei klarem Verstand sein.«
    Sie nickte. Morgen bei Sonnenaufgang schlug die Schicksalsstunde, die über ihr ganzes weiteres Leben entschied. »Mach mich stolz!«, hatte ihr Vater immer gesagt, und das wollte sie. Wenn er zurückkam, sollte er alle wohlbehalten vorfinden, gerettet von der eigenen Tochter.
    Sie hatte mit sehr hohem Einsatz um ihre Familie gespielt.
    Wenn sie morgen versagte, würde sie alles verlieren.

12
    Ein Geheimnis
    Innistìrs
     
    L aura! Komm endlich zu dir!«
    Laura hörte die Stimme von weit entfernt, und sie bewegte müde den Kopf. »W ... was ist ...?«, murmelte sie und wunderte sich, warum ihr der Hals wehtat.
    Sie schlug die Augen auf und erkannte Spyridon über sich. Vielmehr, er lag auf ihr, sein Gewicht drückte sie nieder. Allerdings waren sie beide angezogen, und sie befanden sich mitten im Wald, und die Sonne war gerade aufgegangen.
    »Wirst du

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