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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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Weg zu Naburo gemacht. Sie packte einen mehrere Kilo schweren herumliegenden Felsbrocken mit beiden Händen, hielt ihn über den Kopf und schleuderte ihn auf den erneut angreifenden Vogel - und traf. Genau auf die Stirn. Das Haupt des Gefiederten sank nach unten durch den Schlag und das plötzliche Gewicht, er verlor das Gleichgewicht und rutschte, heftig mit den Stummelflügeln schlagend, mehrere Meter nach unten.
    Das verschaffte ihnen ein wenig Zeit. Laura legte sich flach auf den Felsen und umklammerte Naburos ins Gestein gekrallte Hand, um ihm besseren Halt zu geben. Er schaffte es, den verwundeten Arm zu heben und sich festzuhalten, und mit vereinten Kräften war er kurz darauf wieder auf dem Vorsprung.
    »Versteck dich!«, keuchte er, sprang auf und eilte Spyridon zu Hilfe. Gemeinsam ließen sie wieder die Schwerter kreisen, während Laura sich an die Felswand zurückzog.
    Zwei Gefiederte waren verwundet, die abgestürzten kamen schon wieder auf dem Weg nach oben. Inzwischen bluteten alle am Kampf beteiligten, die Terrorvögel waren wütender denn je. Sie spuckten und klapperten mit den Schnäbeln, ihre schlagenden Stummelflügel brausten, Staub und Daunenfedern wirbelten durch die Luft.
    Die beiden Elfenkrieger allerdings zogen eine nicht minder grimmige Miene, sie zeigten sich zu allem entschlossen.
    Da ließ sie ein lautes Heulen innehalten.

    Laura horchte auf.
    Dieses Heulen hatte sie bereits gehört, und es war gar nicht so lange her. Nach dem ersten Laut folgte vielstimmige Antwort.
    »Die Bergwölfe!«, rief sie fassungslos.
    Und da kamen sie heran, flossen wie Quecksilber über die Felsen, blitzende lange Reißzähne, glühende Augen, wallendes Fell, trittsichere Pfoten.
    Die Terrorvögel schnarrten wütend, stießen mit klappernden Schnäbeln nach den Störenfrieden, wollten sich jedoch nicht von ihrem Ziel ablenken lassen.
    Doch da tauchten wie aus dem Nichts Schatten auf, schwarzblau verhüllte Gestalten, die von allen Seiten über die Felsen und zwischen den Bäumen heraufkamen.
    Laura blieb die Luft weg. Assassinen!
    Pfeile flogen durch die Luft, und dann griffen Assassinen und Wölfe gemeinsam die wütenden Terrorvögel an. Naburo und Spyridon wollten nicht nachstehen und mischten sich in das Kampfgetümmel. Laura konnte nichts mehr unterscheiden, sie sah nur einen rasenden Wirbel aus Federn, Schwertern, Schnäbeln, Krallen und Zähnen. Das vielfache Geschrei brachte die Baumwipfel zum Erzittern. Zwischendurch sah sie Naburo und einen Assassinen nebeneinander kämpfen, und es schien, als hätten sie nie etwas anderes gemacht, so eingespielt sah es aus. Spyridon hatte sich auf den Rücken eines Terrorvogels geschwungen und wurde ordentlich von ihm durchgeschüttelt, doch er ließ sich nicht abwerfen.

    Dann war es vorbei. Es wurde still, der Staub legte sich. Laura saß heftig atmend da, als hätte sie mitgekämpft. Spyridons Kopf erschien über der Felskante, und er winkte ihr. »Komm, lass uns nach unten gehen. Es gibt einiges zu bereden.« Er sah abgekämpft aus und war verletzt, grinste aber zufrieden.
    Laura folgte dem Elfen seitlich an der Felswand vorbei hinab. Hinter ihr auf der anderen Seite lagen die Leichen der Terrorvögel. Sie sah nicht hin und war Spyridon dankbar, dass er diesen Weg nahm. Es ging ein paar Meter zwischen dicht stehenden Bäumen hindurch, dann kamen sie auf einer Lichtung an, ähnlich der, auf der sie in der letzten Nacht gelagert hatten. Dort waren sie alle versammelt. Sie erkannte am offenen Gesichtsschleier Hanin, die Naburos Schulter behandelte; die übrigen verhüllten Assassinen und die Bergwölfe hielten sich auf Distanz.
    »Ich freue mich, dich wohlauf wiederzusehen«, begrüßte Hanin sie, als Laura bei ihnen eintraf. Sie nickte zu einem Assassinen. »Kümmere dich um Spyridons Verletzungen.«
    »Oh, aber das ...« Er wollte abwehren, aber damit kam er nicht durch.
    Die schwarzhaarige Schönheit mit den mandelförmigen Granataugen hob sacht, aber bestimmt den Finger. »Ehrenwerter Todfeind, niemand soll uns nachsagen, dass wir unsere Pflicht vernachlässigen. Und Yevgenji ist nicht hier mit seinem Heilbeutel.« Sie deutete eine Verneigung an und wiederholte die weisende Geste, woraufhin ein Assassine sich mit Heilutensilien näherte und sich ebenfalls verbeugte.
    Spyridon gab widerstrebend nach; Laura sah ihm aber an, dass er im Grunde dankbar war für die Behandlung.
    »Wo kommt ihr auf einmal her?«, fragte sie Hanin. »Ihr seid wahrhaft im letzten

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